Forum Flora Austria

Hallo zusammen,

So manches im Osten Österreichs sehr kommune Gewächs zählt hier im Westen zu den Besonderheiten. So auch Stellaria pallida. Bei Murr (1923) finden sich Angabe aus den ehemaligen Weinbergen in Feldkirch, seither scheint die Art aber nicht mehr nachgewiesen worden zu sein und gilt aktuell in Vorarlberg als ausgestorben.

Nun ist es allerdings so, dass im Raum Feldkirch an vornehmlich trockenen, gerne etwas trittbelasteten Ruderalstandorten über kiesig-sandigen Substraten regelmäßig eine kronblattlose Stellaria aus dem Stellaria media-Aggregat anzutreffen ist, die ich als Stellaria pallida ansprechen würde.

Allerdings plagt mich eine gewisse Unsicherheit und deshalb möchte ich Euch die Pflanzen von zwei Fundorten vorstellen und Euch um Eure Expertise dazu bitten.

vielen Dank im Voraus und schöne Grüße
Andreas


Fundort 1: Feldkirch Gisingen (30.03.2024)

Fundort 2: Feldkirch Altenstadt (06.04.2024)





Skalierung Lineal - 0,5 mm

Ich kann leider nicht erkennen wie groß die Samen sind. Laut diesem Schlüssel:

(1.02–)1.10–1.13–1.18(–1.30) mm --> St. media
(1.08–)1.20–1.25–1.28(–1.48) mm --> St. ruderalis
(0.75–)0.80–0.85–0.88(–0.95) mm --> St. pallida

Also nach den inzwischen geposteten weiteren Fotos mit Maßstab wohl St. media.

Hallo Stefan,

Vielen Dank für Deine rasche Reaktion. Der Hinweis zur Skalierung des Maßstabs im vorherigen Post war vielleicht etwas versteckt ... diese beträgt 0,5 mm!

Bei Pflanze 1 hätte ich auch in Richtung Stellaria media tendiert, zumal mir die Samen im frischen Zustand etwas groß erschienen. Habe das damals leider nicht fotographisch dokumentiert und hole das jetzt mit Samenmaterial vom Beleg nach. Das Ergebnis - deutlich kleiner als 1 mm.



Im Fall von Pflanze zwei liegen die Maße der Samen in frischem Zustand ebenfalls deutlich unter 1 mm. Demnach sollte es also doch Stellaria pallida sein.

schöne Grüße
Andreas

Ja, dann S. pallida. Mit 0,5 mm-Unterteilung habe ich nicht gerechnet und den Rest hab ich nicht gelesen.

Um vom Thema abzuschweifen: praktisch wäre ein stabiles Lineal mit exakten, sauberen 0,25 oder besser 0,1 mm Strichen auf jeden Fall. Aber kein Objektmikrometer fürs Durchlichtmikroskop auf einem Glasträger, der leicht zerbricht. Weiß jemand, ob es so etwas gibt und wenn ja, wo?

Vielen Dank übrigens auch noch für den link zu Lepší et al.

Was Deine Frage zu den Linealen betrifft. In der stabilen Metallausformung sind die 0,5mm wohl das höchste der Gefühle. Ob Glasmaßstäbe mit einer feineren Skalierung Deinen Robustheitsansprüchen genügen, kann ich jetzt nicht beurteilen, aber siehe da:

https://www.exakta-messwerkzeuge.de/Sta ... taebe-941/