Ornithogalum kochii s. lat.?

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Jürgen Baldinger
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Ornithogalum kochii s. lat.?

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 22. April 2024, 21:37

Handelt es sich bei dieser Kleinart aus dem Ornithogalum umbellatum-Aggregats um O. kochii s. lat.?

Fundort: lehmiger Wegrand am nordseitigen Rand des Ellender Walds, heute

Es sind nur jeweils wenige Nebenzwiebeln (bis zu 3) vorhanden, die untersten Blütenstiele sind nicht länger als 5 cm, die Traube wirkt daher eher dicht, der Fruchtknoten ist grün, die Laubblätter sind schmal, was für kochii s. lat. spräche.

Andererseits waren die Nebenzwiebeln oben zugespitzt und die Zwiebeln befanden sich seicht im Boden, was auf O. umbellatum s. str. hindeuten würde; die ausgeprägten Fruchtknotenleisten würden allerdings dann nicht passen.
ornithogalum cf. kochii s. lat. maria ellender wald S maria ellend 20240422_133934.jpg
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Stefan Lefnaer
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Re: Ornithogalum kochii s. lat.?

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 22. April 2024, 21:58

O. kochii soll doch seicht im Boden liegende Zwiebeln haben, oder? Für mich sieht es schon eher nach O. kochii subagg. aus. Allerdings habe ich immer wieder Pflanzen mit inkonsistenten Merkmalen zwischen O. kochii subagg. und O. umbellatum subagg. gefunden und bin daher überhaupt etwas skeptisch.

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Jürgen Baldinger
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Re: Ornithogalum kochii s. lat.?

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 23. April 2024, 08:32

Wenn die geringe Zwiebeltiefe im Boden auch bei kochii s. lat. auftreten kann, passt es natürlich noch besser. Und die Nebenzwiebeln dürfen auch ein bisschen spitz sein, sehe ich bei deinen Fotos, Stefan. Dann lege ich das als kochii s. lat. ab, danke.
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Re: Ornithogalum kochii s. lat.?

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 24. April 2024, 08:34

Trotz mehrjähriger, immer wieder eingehender Mühen bin ich auch ohne zu graben nicht ganz firm, was die Unterscheidung von kochii von anderen umbellatums angeht. Erstens gibt´s Übergangsformen von nebenzwiebellosen Halbtrockenrasenpflanzen hin zu leicht nebenzwiebligen Pflanzen auf produktiveren, auch schattigen Standorten, zweitens fließende Blütezeitübergänge zwischen ersteren und zweiteren. Und auch das durchwegs dünne und nicht "weißrinnige" Laub wechselt bei den Funden zur jetzt langsam endenden Blütezeit zwischen wirklich dürrspitzig, d.h. frühwinter- oder herbsttreibend und spätwintertreibend ohne Spitzenabnutzung.
Die jetzt folgenden sekkanten meist größeren umbellatums sind dann die nächste Herausforderung...
Das gilt jetzt alles für "mein Suchgebiet" im OSO-Pannon Österreichs. Außerhalb davon ist´s für mich nicht leichter. Da rede ich nix mit.


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