Euphorbia ×martinii kultiviert?
- Jürgen Baldinger
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Euphorbia ×martinii kultiviert?
Im Favoritner Sonnwendviertel habe ich auf einer Kiesfläche – auf der übrigens auch Verbascum bombyciferum gepflanzt wurde, das sich dort vermehrt – diese Wolfsmilch-Art gefunden, die an dieser Stelle schon ein paar Winter stehen dürfte. Zunächst kam mir Euphorbia characias in den Sinn, jetzt im Nachhinein, wo ich von ihrer Existenz erfahren habe, denke ich aufgrund der Laubblattbreite und der möglicherweise verwachsenen Hochblätter auch an die (begrenzt frostharte) Hybride Eu. ×martinii (amygdaloides × characias), die in Südfrankreich auch wild vorkommen soll und in mehreren Sorten kultiviert wird. Was meint ihr dazu?
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Norbert Griebl
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Re: Euphorbia ×martinii kultiviert?
Euphorbia ×martini ist eine immergrüne Naturhybride aus Mandel-Wolfsmilch, Euphorbia amygdaloides, und Palisaden-Wolfsmilch, E. characias, die in Südfrankreich erstmals gefunden wurde. Als Kind einer heimischen, in Mitteleuropa vollkommen winterharten Mandel-Wolfsmilch und einer in Mitteleuropa weitgehend tauglichen Palisaden-Wolfsmilch würde man der Hybride eine gute Winterhärte zusprechen, doch ist diese nicht besser als bei der Palisaden-Wolfsmilch. Ihrer purpurroten Nektarien wegen ist die Busch-Wolfsmilch es aber allemal wert, kultiviert zu werden, ein geschützter Standplatz und eine Frühjahrspflanzung vorausgesetzt. Sie mag humose, kalkhaltige, durchlässige Böden in sonniger bis höchstens halbschattiger Lage. Da sich die Blüten an den Trieben des Vorjahres bilden, darf sie im Frühjahr nicht oder zumindest nicht stark zurückgeschnitten werden. Vielfärbig von den Grundblättern bis zu den Hochblättern zeigt sich die Sorte `Ascot Rainbow´, deren Farbpallette von blaugrün über hellgelb bis purpurrot reicht. `Kolibri´ ist eine kompakte, bis 30 cm hohe Form, die auch für Trogbepflanzungen geeignet ist.
Die Rückkreuzung aus Euphorbia ×martini mit E. amygdaloides findet sich als Euphorbia `Charam´ oder E. `Redwing´ im Pflanzenhandel und wird der Zuchtarbeit von Bernard Ticker aus Fullers Mill Garden in Suffolk zugeschrieben. Sie ist gleich den Elternsippen immergrün und zeigt einen rötlichen Austrieb. Ebenfalls zu dieser Kreuzung gehört `Helena´s Blush´, die im Jahr 2000 von Garry Grüber in Gensingen als spontane Mutation gefunden wurde und ursprünglich `Helena´ benannt wurde, doch war dieser Sortenname bereits vergeben. `Helena´s Blush´ zeichnet sich durch farbenfrohes Laub und Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau aus. Bei den abgebildeten Pflanzen sieht man leider nicht die Farbe der Nektarien, deren leuchtendes rot charakteristisch ist für die Sippe. Anbei noch ein Bild mit den typisch roten Nektarien.
LG Norbert
Die Rückkreuzung aus Euphorbia ×martini mit E. amygdaloides findet sich als Euphorbia `Charam´ oder E. `Redwing´ im Pflanzenhandel und wird der Zuchtarbeit von Bernard Ticker aus Fullers Mill Garden in Suffolk zugeschrieben. Sie ist gleich den Elternsippen immergrün und zeigt einen rötlichen Austrieb. Ebenfalls zu dieser Kreuzung gehört `Helena´s Blush´, die im Jahr 2000 von Garry Grüber in Gensingen als spontane Mutation gefunden wurde und ursprünglich `Helena´ benannt wurde, doch war dieser Sortenname bereits vergeben. `Helena´s Blush´ zeichnet sich durch farbenfrohes Laub und Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau aus. Bei den abgebildeten Pflanzen sieht man leider nicht die Farbe der Nektarien, deren leuchtendes rot charakteristisch ist für die Sippe. Anbei noch ein Bild mit den typisch roten Nektarien.
LG Norbert
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- 3 Besticht durch rote Nektarien -Euphorbia x martinii.JPG (743.3 KiB) 1690 mal betrachtet
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
- Jürgen Baldinger
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Re: Euphorbia ×martinii kultiviert?
Danke dir Norbert, interessant. Und traust du dir hier im vorliegenden Fall eine Einschätzung zu?
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- Norbert Griebl
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Re: Euphorbia ×martinii kultiviert?
nein, traue ich mir ohne Farbe der Nektarien nicht zu........
LG Norbert
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- Jürgen Baldinger
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