Gentianella cf. rhaetica - oder doch Gentianella "styriaca"?
- Hermann Falkner
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Gentianella cf. rhaetica - oder doch Gentianella "styriaca"?
Liebes Forum,
ich bitte um Bestätigung bei dieser Gentianella cf. rhaetica; die (Klein)-Arten von Gentianella können manchmal ganz schön schwierig sein, besonders wenn man in der Steiermark ist ...
Ich war am Edelweissboden im Hochschwab-Gebiet (dh südlich vom "eigentlichen" Hochschwab, aber noch "gut" auf Kalk; am Anstieg zum Edelweissboden dagegen stellenweise stark saure Böden, wenn man nach den vielen Säurezeigern geht - Besenheide, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Wald-Ruhrkraut, etc.); Seehöhe 1600-1800 m, 18.08.17.
Die dort vorkommenden Gentianellas (dh auch die im Tal - also zB am Grünen See) - soweit gesehen, ich hab nur einen Bruchteil des Hochschwab-Gebiets gesehen (und war das erste Mal dort) lassen sich mit dem EFÖLS-Schlüssel meiner Meinung nach "eigentlich" nicht richtig bestimmen:
Punkt 1-: Kelch und Krone 5zählig
Punkt 2-: Kelchzipfel definitiv nicht schmallinealisch wie bei G. austriaca, die ich von Rax und Schneeberg gut kenne > führt zu 7
Punkt 7-: die Papillen (ist auch in den "Kelchblatt-Abwicklungs"-Fotos gerade so erkennbar) sind definitv nicht walzlich-länglich; Papillen sind reichlich vorhanden; führt zu 9
Punkt 9-: die Kelchzipfel sind definitv sehr ungleich entwickelt, es gibt 2 breitere und 3 schmälere; das würde aber zu Punkt 13 führen: G. engadinensis scheidet aus (Farbe, Pflanze der Westalpen und nur als Südtirol bekannt!); G. anisodonta soll aber in der Steiermark auch nur randlich vorkommen, passt farblich auch nicht wirklich und die Kelchzipfelskizze in der Flora (708-2) passt auch nicht so wirklich, die schmaleren Kelchzipfel sind bei meinen Exemplaren deutlich schmäler
>> somit bliebe eigentlich nur, den Ast 9+ zu nehmen, trotz der ungleichen Kelchzipfel, der dann klar zu G. rhaetica führen würde.
In Frage käme natürlich auch die offenbar immer noch nicht geklärte "Mischsippe" Gentianella "styriaca" (intermediär zwischen rhaetica und/oder austriaca und/oder anderen Kleinarten), aber die passt gemäss den Angaben der Flora auch nicht so wirklich bzw. habe ich solche "Mischsippen" schon gesehen und die haben gewöhnlich viel schmälere Kelchzipfel und die Kelchbuchten sollten zumindest +/- rundlich sein.
Bei den Exemplaren, die ich gefunden habe (und die auch +/- ziemlich einheitlich so waren), waren die Kelchbuchten durchwegs spitz, höchstens die eine Bucht pro Blüte zwischen den zwei schmalen Kelchblättern könnte man als teilweise leicht rundlich interpretieren, überwiegend aber auch diese als spitz. Die Kelchblätter sind übrigens üblicherweise auch immer leicht umgerollt, so wie auf den Bildern gut erkennbar.
G. rhaetica würde im Prinzip für die Steiermark eh gut passen, weil die Art dort gut dokumentiert ist und häufig sein soll.
Wenn ich mit dieser Bestimmung richtig liege, dann gäb's aber meiner Meinung nach doch Überarbeitungsbedarf ;-)
Was die geografische Verteilung betrifft - so viel ist mir bekannt:
- Gentianella austriaca am Alpenostrand bis Rax und Schneealm, am Stuhleck tw. schon intermediäre Populationen (G. "styriaca")
- Gentianella "styriaca" (was auch immer man davon halten mag) im Anschluss daran in der Steiermark
- Gentianella rhaetica ebenfalls im Anschluss daran - in der Mariazeller Gegend etwa, in Walstern
- Gentianella aspera glaube ich auch in der Mariazeller Gegend (eine sichere Bestimmung ist mir noch nicht geglückt)
- Gentianella praecox nur (insbes.) im Oberen Mühlviertel (an nur noch wenigen Standorten)
ich bitte um Bestätigung bei dieser Gentianella cf. rhaetica; die (Klein)-Arten von Gentianella können manchmal ganz schön schwierig sein, besonders wenn man in der Steiermark ist ...
Ich war am Edelweissboden im Hochschwab-Gebiet (dh südlich vom "eigentlichen" Hochschwab, aber noch "gut" auf Kalk; am Anstieg zum Edelweissboden dagegen stellenweise stark saure Böden, wenn man nach den vielen Säurezeigern geht - Besenheide, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Wald-Ruhrkraut, etc.); Seehöhe 1600-1800 m, 18.08.17.
Die dort vorkommenden Gentianellas (dh auch die im Tal - also zB am Grünen See) - soweit gesehen, ich hab nur einen Bruchteil des Hochschwab-Gebiets gesehen (und war das erste Mal dort) lassen sich mit dem EFÖLS-Schlüssel meiner Meinung nach "eigentlich" nicht richtig bestimmen:
Punkt 1-: Kelch und Krone 5zählig
Punkt 2-: Kelchzipfel definitiv nicht schmallinealisch wie bei G. austriaca, die ich von Rax und Schneeberg gut kenne > führt zu 7
Punkt 7-: die Papillen (ist auch in den "Kelchblatt-Abwicklungs"-Fotos gerade so erkennbar) sind definitv nicht walzlich-länglich; Papillen sind reichlich vorhanden; führt zu 9
Punkt 9-: die Kelchzipfel sind definitv sehr ungleich entwickelt, es gibt 2 breitere und 3 schmälere; das würde aber zu Punkt 13 führen: G. engadinensis scheidet aus (Farbe, Pflanze der Westalpen und nur als Südtirol bekannt!); G. anisodonta soll aber in der Steiermark auch nur randlich vorkommen, passt farblich auch nicht wirklich und die Kelchzipfelskizze in der Flora (708-2) passt auch nicht so wirklich, die schmaleren Kelchzipfel sind bei meinen Exemplaren deutlich schmäler
>> somit bliebe eigentlich nur, den Ast 9+ zu nehmen, trotz der ungleichen Kelchzipfel, der dann klar zu G. rhaetica führen würde.
In Frage käme natürlich auch die offenbar immer noch nicht geklärte "Mischsippe" Gentianella "styriaca" (intermediär zwischen rhaetica und/oder austriaca und/oder anderen Kleinarten), aber die passt gemäss den Angaben der Flora auch nicht so wirklich bzw. habe ich solche "Mischsippen" schon gesehen und die haben gewöhnlich viel schmälere Kelchzipfel und die Kelchbuchten sollten zumindest +/- rundlich sein.
Bei den Exemplaren, die ich gefunden habe (und die auch +/- ziemlich einheitlich so waren), waren die Kelchbuchten durchwegs spitz, höchstens die eine Bucht pro Blüte zwischen den zwei schmalen Kelchblättern könnte man als teilweise leicht rundlich interpretieren, überwiegend aber auch diese als spitz. Die Kelchblätter sind übrigens üblicherweise auch immer leicht umgerollt, so wie auf den Bildern gut erkennbar.
G. rhaetica würde im Prinzip für die Steiermark eh gut passen, weil die Art dort gut dokumentiert ist und häufig sein soll.
Wenn ich mit dieser Bestimmung richtig liege, dann gäb's aber meiner Meinung nach doch Überarbeitungsbedarf ;-)
Was die geografische Verteilung betrifft - so viel ist mir bekannt:
- Gentianella austriaca am Alpenostrand bis Rax und Schneealm, am Stuhleck tw. schon intermediäre Populationen (G. "styriaca")
- Gentianella "styriaca" (was auch immer man davon halten mag) im Anschluss daran in der Steiermark
- Gentianella rhaetica ebenfalls im Anschluss daran - in der Mariazeller Gegend etwa, in Walstern
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Re: Gentianella cf. rhaetica
Lieber Hermann,
ich würde das auch unter rhaetica ablegen. Wenn man sich die Kelchblatt-Abbildungen von J. Greimler ansieht, dann erkennt man auch +- ungleiche Kelchblätter, die allerdings nicht derart "ungleich" sind wie zb jene von anisodonta ("+- gleich" lt Exkusionsflora). Aber ich bin bei dir: auch hier wohl ein Überarbeitungsbedarf...
LG
Oliver
ich würde das auch unter rhaetica ablegen. Wenn man sich die Kelchblatt-Abbildungen von J. Greimler ansieht, dann erkennt man auch +- ungleiche Kelchblätter, die allerdings nicht derart "ungleich" sind wie zb jene von anisodonta ("+- gleich" lt Exkusionsflora). Aber ich bin bei dir: auch hier wohl ein Überarbeitungsbedarf...
LG
Oliver
- Hermann Falkner
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Re: Gentianella cf. rhaetica
Danke herzlich für die Bestätigung, Oliver :-)
In meinem Aktionsradius hier im Osten sehe ixh hauptsächlich G. austriaca - und die anderen sind dann oft schon eine Herausforderung für mich :-)
Lg Hermann
In meinem Aktionsradius hier im Osten sehe ixh hauptsächlich G. austriaca - und die anderen sind dann oft schon eine Herausforderung für mich :-)
Lg Hermann
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Re: Gentianella cf. rhaetica
Ich hab mir die Arbeit von Greimler & Jang (Neilreichia 2-3; auch online verfügbar) jetzt noch einmal genauer angesehen, die dort fotografierten Herbarexemplare sind doch eine gute Hilfe (bzw. finden sich auch viele intressante Hinweise zur Geographie der Gentianella-Arten!):
Bei G. lutescens = in der EFÖLS G. "styriaca" von der Koralm zeigt das Kelch-Abwicklungsbild deutlich breitere Kelchblätter (auch die "3 kleinen" - die Kelchblätter sind nahezu gleich gross, der Unterschied ist sehr gering, ein kleiner Grössenunterschied ist aber feststellbar, so wie auch bei G. austriaca natürlich). Dieses Exemplar weist keine sehr grosse Ähnlichkeit mit meinen Funden auf.
Bei G. aspera ist der Grössenunterschied bei den Kelchblättern schon deutlicher erkennbar, da ist der aber nicht diakritisch (lt. EFÖLS), weil schon die walzlichen Papillen zum Bestimmungsast 8 führen.
G. rhaetica gibt es in dieser Arbeit noch nicht als akzeptierte Art, wird aber in der Diskussion weiter unten genannt (in EFÖLS 2008 dafür G. rhaetica, und G. germanica = in Österreich nicht vorhanden, beide Sippen sind aber morphologisch offenbar sehr ähnlich), das abgebildete Exemplar vom Patscherkofel weist in der Tat zumindest annähernd gleich grosse Kelchzipfel auf, auch wenn 3 Zipfel deutlich erkennbar schmäler sind - das könnte man sicherlich noch als "im Rahmen" der Merkmalsbeschreibung von 9+ lt. Schlüssel gelten lassen ("+/- gleich gestaltet").
Bei meinen Exemplaren vom Hochschwab-Gebiet sind die 3 kleineren Kelchblätter aber weniger als halb so breit wie die 2 grösseren, und das fällt beim Schlüssel-Punkt 9 sicher durch den Rost.
Vielleicht ist mein Exemplar aber doch Gentianella "styriaca", weil Greimler & Jang dann noch ein Herbar-Ex vom Hochschwab zeigen, bezeichnet als Gentianella styriaca (und in dieser Arbeit also von G. lutescens s. o. unterschieden! - in EFÖLS 2008 ist G. lutescens bei den Synonymen von G. "styriaca" angeführt): und bei dem lässt sich schon mehr Ähnlichkeit zu meinen Exemplaren erkennen! Die Kelchblätter dürften aber doch ziemlich variieren, wie die Abbildung zeigt.
Die Kelchbuchten zwischen den zwei schmäleren Kelchblättern sind aber +/- rundlich (= wie bei G. austriaca), was bei meinen eindeutig nicht der Fall ist.
Auf alle Fälle ist das, was man (immer noch?) provisorisch als G. "styriaca" bezeichnet, relativ variabel, der Schlüssel bei Greimler & Jang ist im Wesentlichen dann ja auch in EFÖLS übernommen worden (mit kleineren Änderungen); zu G. "styriaca" führt sowohl Punkt 4+ als auch (Anmerkung) Punkt 12-.
In der Diskussion ab S. 228 ganz unten geht die Arbeit dann auch näher auf G. "styriaca" ein, beschrieben als Ingression zwischen G. germanica (= im Ostalpenraum G. rhaetica) und G. austriaca:
Schon von Wettstein sind die Arten in der Steiermark und in Kärnten unter "styriaca" zusammengefasst worden, Wettstein hat erst eine Zwischenstellung zwischen G. aspera und G. austriaca vermutet und dann diese Sippen als "forma styriaca" unter G. germanica gestellt.
Wie auch immer: G. lutescens und G. styriaca nach Greimler & Jang schauen zumindest für mein Auge so verschieden aus, dass ich die nicht derselben Sippe zuordnen würde - ausser es handelt sich um hybridogen(e) Sippe(n), die aufgrund dieser Natur sehr variabel sind.
Und mein Fund entspricht zwar nicht dem Herbar-Exemplar von Greimler & Jang vom Hochschwab, schaut ihm aber meines Erachtens ähnlich genug, um vermuten zu können, dass er zur selben Population gehört; womöglich gibt es am Hochschwab aber auch beide Sippen, also "reine", eindeutige G. rhaetica ebenso wie die wohl noch immer unklare, vermutlich hybridogene G. "styriaca" - der Übergang könnte da auch ganz fliessend sein, mir sind die Populationen zwar relativ einheitlich vorgekommen, aber ich habe vielleicht einige Dutzend Exemplare zufällig herausgegriffen (von denen ich vielleicht 5 oder 6 wirklich genau angesehen habe!) und keine systematische Untersuchung durchgeführt.
Meine Stichprobe ist also vielleicht gar nicht repräsentativ.
Bei G. lutescens = in der EFÖLS G. "styriaca" von der Koralm zeigt das Kelch-Abwicklungsbild deutlich breitere Kelchblätter (auch die "3 kleinen" - die Kelchblätter sind nahezu gleich gross, der Unterschied ist sehr gering, ein kleiner Grössenunterschied ist aber feststellbar, so wie auch bei G. austriaca natürlich). Dieses Exemplar weist keine sehr grosse Ähnlichkeit mit meinen Funden auf.
Bei G. aspera ist der Grössenunterschied bei den Kelchblättern schon deutlicher erkennbar, da ist der aber nicht diakritisch (lt. EFÖLS), weil schon die walzlichen Papillen zum Bestimmungsast 8 führen.
G. rhaetica gibt es in dieser Arbeit noch nicht als akzeptierte Art, wird aber in der Diskussion weiter unten genannt (in EFÖLS 2008 dafür G. rhaetica, und G. germanica = in Österreich nicht vorhanden, beide Sippen sind aber morphologisch offenbar sehr ähnlich), das abgebildete Exemplar vom Patscherkofel weist in der Tat zumindest annähernd gleich grosse Kelchzipfel auf, auch wenn 3 Zipfel deutlich erkennbar schmäler sind - das könnte man sicherlich noch als "im Rahmen" der Merkmalsbeschreibung von 9+ lt. Schlüssel gelten lassen ("+/- gleich gestaltet").
Bei meinen Exemplaren vom Hochschwab-Gebiet sind die 3 kleineren Kelchblätter aber weniger als halb so breit wie die 2 grösseren, und das fällt beim Schlüssel-Punkt 9 sicher durch den Rost.
Vielleicht ist mein Exemplar aber doch Gentianella "styriaca", weil Greimler & Jang dann noch ein Herbar-Ex vom Hochschwab zeigen, bezeichnet als Gentianella styriaca (und in dieser Arbeit also von G. lutescens s. o. unterschieden! - in EFÖLS 2008 ist G. lutescens bei den Synonymen von G. "styriaca" angeführt): und bei dem lässt sich schon mehr Ähnlichkeit zu meinen Exemplaren erkennen! Die Kelchblätter dürften aber doch ziemlich variieren, wie die Abbildung zeigt.
Die Kelchbuchten zwischen den zwei schmäleren Kelchblättern sind aber +/- rundlich (= wie bei G. austriaca), was bei meinen eindeutig nicht der Fall ist.
Auf alle Fälle ist das, was man (immer noch?) provisorisch als G. "styriaca" bezeichnet, relativ variabel, der Schlüssel bei Greimler & Jang ist im Wesentlichen dann ja auch in EFÖLS übernommen worden (mit kleineren Änderungen); zu G. "styriaca" führt sowohl Punkt 4+ als auch (Anmerkung) Punkt 12-.
In der Diskussion ab S. 228 ganz unten geht die Arbeit dann auch näher auf G. "styriaca" ein, beschrieben als Ingression zwischen G. germanica (= im Ostalpenraum G. rhaetica) und G. austriaca:
Schon von Wettstein sind die Arten in der Steiermark und in Kärnten unter "styriaca" zusammengefasst worden, Wettstein hat erst eine Zwischenstellung zwischen G. aspera und G. austriaca vermutet und dann diese Sippen als "forma styriaca" unter G. germanica gestellt.
Wie auch immer: G. lutescens und G. styriaca nach Greimler & Jang schauen zumindest für mein Auge so verschieden aus, dass ich die nicht derselben Sippe zuordnen würde - ausser es handelt sich um hybridogen(e) Sippe(n), die aufgrund dieser Natur sehr variabel sind.
Und mein Fund entspricht zwar nicht dem Herbar-Exemplar von Greimler & Jang vom Hochschwab, schaut ihm aber meines Erachtens ähnlich genug, um vermuten zu können, dass er zur selben Population gehört; womöglich gibt es am Hochschwab aber auch beide Sippen, also "reine", eindeutige G. rhaetica ebenso wie die wohl noch immer unklare, vermutlich hybridogene G. "styriaca" - der Übergang könnte da auch ganz fliessend sein, mir sind die Populationen zwar relativ einheitlich vorgekommen, aber ich habe vielleicht einige Dutzend Exemplare zufällig herausgegriffen (von denen ich vielleicht 5 oder 6 wirklich genau angesehen habe!) und keine systematische Untersuchung durchgeführt.
Meine Stichprobe ist also vielleicht gar nicht repräsentativ.
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Re: Gentianella cf. rhaetica - oder doch Gentianella "styriaca"?
Kann durchaus sein, dass in einem doch relativ weitläufigen Gebiet wie dem Hochschwab rhaetica und "styriaca" (was immer das sein soll) vorkommen. Die abgebildeten Pfl schauen aber doch so aus wie jene bei uns in den Tauern, daher bleibe ich bei rhaetica.
Du hast wirklich "einige dutzend Exemplare" herausgegriffen ;-) ?
Lg
Oliver
Du hast wirklich "einige dutzend Exemplare" herausgegriffen ;-) ?
Lg
Oliver
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Re: Gentianella cf. rhaetica - oder doch Gentianella "styriaca"?
Ja, aber "herausgegriffen" im Sinn von: kurzer Blick auf die Kelchzipfel (Pflanze stehengelassen!), Pflanze als +- gleich wie die vorigen beurteilt und weitergegangen, also nur ganz kurz angesehen - ich hab nicht mitgezählt, vielleicht nicht bei ein paar Dutzend aber schon 20+; bei so oberflächlicher Betrachtung kann man schon was übersehen, versteht sich. Und genauer betrachtet hab ich wirklich nur einige wenige.
Zu G. styriaca - da fehlen mir eh auch die zumindest ansatzweise rundlichen Kelchbuchten = austriaca-Merkmal, also könnt auch ich mit G. rhaetica gut leben :-)
Lg Hermann
Zu G. styriaca - da fehlen mir eh auch die zumindest ansatzweise rundlichen Kelchbuchten = austriaca-Merkmal, also könnt auch ich mit G. rhaetica gut leben :-)
Lg Hermann
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