Muscari Bestimmungshilfe

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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2045
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Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon 2045 » Samstag 9. Juni 2018, 19:58

Heute, 09.06.2018 auf der Stierwiese in Breitenfurt entdeckt. Insgesamt 3 Exemplare.

Ist dies nun M. comosum oder tenuiflorum ?
Die ersten 3 Bilder sind von der gleichen Pflanze, 4. Bild ist ein anderes Exemplar.
Bitte um Hilfe, LG Markus
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Breitenfurt - Stierwiese-09062018-(1).JPG
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Hermann Falkner
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 9. Juni 2018, 20:09

Hallo Markus,
sind für mich alle eindeutig M. comosum - man sieht die hellen Perigonzipfel gut. Ein sehr gutes Merkmal sind auch die sehr kurzen Schopfblüten auf langen, bogig aufsteigenden Stielen.
Bei typischen M. comosum ist es relativ einfach, schwierig wird's dann, wenn ein "Verdacht" auf tenuiflorum vorliegt, dann bin auch ich unsicher.
Ich kann dann gern auch in meinem Thread mein bestes geben, die Differenzmerkmale zu zeigen, aber sicher nicht mehr heute (war auf der Seewinkel-Exkursion und bin noch nicht zuhause).

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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon 2045 » Montag 11. Juni 2018, 13:34

Hallo Hermann!

Danke schön für die Bestimmung. Wenn es Deine Zeit zulässt und Du die Bestimmungskritischen Punkte bei den beiden Muscari im Bestimmungsbeitrag mit Detailfoto einstellen könntest, wäre ich sehr Dankbar.

LG Markus

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Hermann Falkner
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Hermann Falkner » Montag 11. Juni 2018, 16:49

Komme heute wieder nicht dazu, morgen eher auch nicht, folgt aber verlässlich!!
Lg

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Jürgen Baldinger
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Jürgen Baldinger » Freitag 7. Juni 2019, 21:01

Für mich aufgrund schwarzer unterer Perigonzipfel, unterer nicht nach oben gerichteter Blüten, kurzen Perigonstielen und hellem vorderem Perigon Muscari tenuiflorum. Zustimmung?

Fund heute, Gebüschränder in trocken-warmem Wald N Bhf Gramatneusiedl.
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muscari tenuiflorum wald N bhf gramatneusiedl_20190607_084221.jpg
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 7. Juni 2019, 21:49

Die schwarzen Perigonzipfel sprechen dafür, aber eigentlich sollten die „SchopfBlü“ ≈ so lg wie die fruchtbaren sein. Das passt nicht so recht. Aber vielleicht sind die „SchopfBlü“ noch nicht voll entwickelt?

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Hermann Falkner
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 8. Juni 2019, 10:36

Jürgen, ich würde zustimmen ;-)
Wie Stefan schon sagt, die schwarzen Perigonzipfel sprechen dafür. Die Länge der Schopfblüten passt zwar nicht so gut, aber das ist, glaube ich, auch kein so verlässliches Merkmal - ich hab mich dazu übrigens auch schon mehrmals durch Bilder von moscosum & tenuiflorum auf biolib.cz durchgeklickt - dort feststellbare Merkmale sind halt "sicherer" zuordenbar, weil ich davon ausgehe (und wohl berechtigt davon ausgehen darf ;-), dass die Tschechen sorgfältig und korrekt bestimmt haben - das trifft auch für die "Zusatzmerkmale" zu (dh, hab ich auch dort schon mehrmals recherchiert), die ich im Beitrag von Stefan wieder einmal angesprochen habe:
viewtopic.php?f=10&t=1393

Auf deinen Bildern sieht man ausserdem auch noch:
- die "enge Öffnung" (Rothmaler-Merkmal, siehe auch Thread von Stefan) ist bei diesem Exemplar relativ weit, hier passt dieses Merkmal also nicht so gut, würde tenuiflorum nicht ausschliessen, aber auch nicht unterstützen
- dafür ist bei den oberen, noch nicht aufgeblühten fruchtbaren Blüten jene "helle Binde" am vorderen Rand der Perigonröhre sehr gut zu erkennen, dh vorn eine helle, grüne Binde (gut erkennbar nur, wenn der mittlere und hintere Teil der Perigonröhre schön violett ist)
- ausserdem sind alle (!) fruchtbaren Blüten noch nicht aufgeblüht nickend und in aufgeblühtem Zustand waagrecht, was meiner Erfahrung nach tenuiflorum unterstützt, da bei muscosum in der Regel alle Blüten aufsteigend sind, meist schon jung, in noch nicht aufgeblühtem Zustand

Auf biolib.cz sieht man übrigens auch viele Bilder von untypischen Exemplaren: die Merkmalskombination ist bei vielen Individuen nicht ganz typisch vertreten, aber über die Kombination der Merkmale kommt man dann schon hin.

Ich würde hier jedenfalls also für Muscari tenuiflorum plädieren ;-)

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Hermann Falkner
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 8. Juni 2019, 16:40

.... nachdem ich mir heute in der Lobau Bestände von Muscari comosum näher angeschaut habe, die grade zu blühen beginnen (diese sind wirklich ohne Zweifel comosum):
- das mit der "grünen" (jedenfalls hellen) Binde wird als Merkmal nicht gut funktionieren: ist zwar bei comosum meist nicht vorhanden, manchmal aber doch (und damit als Unterscheidungsmerkmal untauglich)
- und zu aufsteigenden bzw. nickenden Blüten/Knospen:
>> comosum ist nur in Knospe aufsteigend, das aber ganz deutlich!
>> nach Blühbeginn sind die Blüten von comosum häufig auch nickend, bei den Individuen, die ich heute gesehen habe, sogar durchwegs!

Dieses Merkmal taugt für tenuiflorum also nur in Knospe - ist dann aber gut brauchbar (dh: sollte es tatsächlich stimmen, eh klar ;-), weil der schwarze Rand der Perigonröhre noch nicht entwickelt ist.
In Blüte ist und bleibt aber nach wie vor die schwarze Umrandung bei tenuiflorum, vs. grünliche bei comosum, das beste und verlässlichste Merkmal.

Muscari comosum aus der Lobau anbei:
Man sieht schön die aufsteigenden Knospen, aber auch, wie rasch die Blüten beim Aufblühen nickend werden; die "helle" Binde im vorderen Teil der Perigonröhre ist bei diesen Individuen auch gut zu sehen.
Am hinteren Exemplar sieht man aber auch schon sehr schön, wie stark schopfig die unfruchtbaren Schopfblüten werden - bei tenuiflorum ist das viel weniger stark ausgeprägt, selbst wenn die Schopfblüten (entgegen dem Schlüssel) doch deutlich länger sind als die fruchtbaren.
Ausserdem sieht man hier bei comosum sehr schön den hellen, grünlichen Rand der Perigonröhre, bei den geöffneten Blüten.
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Muscari comosum
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Re: Muscari Bestimmungshilfe

Beitragvon Jürgen Baldinger » Samstag 8. Juni 2019, 19:44

Danke für Deine Einschätzung, Hermann.
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Muscari cf. tenuiflorum

Beitragvon Stefan Lefnaer » Sonntag 9. Juni 2019, 22:04

Heute habe ich einen für mich nicht ganz klaren Fall, gefunden auf einem trocken-warmen Hang des Hochleithenwalds. Es waren dort hauptsächlich Robinien aufgestockt, die Krautschicht war aber (noch?) schön. Die Begleitarten waren u.a. Iris variegata, Dictamnus albus und Stachys germanica (subsp. germanica) sowie als standortstypische Gräser Brachypodium sylvaticum (subsp. sylvaticum), Melica uniflora, Dactylis polygama, Elymus caninus und Bromus benekenii. Was meint ihr dazu?

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Schöne Grüße
Stefan


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