So schnell wird nicht geprügelt. Das ist schließlich eine legitime, heuristische Herangehensweise. Siehe etwa
Seseli pallasii, der Bunt-Sesel, der nach der EfÖLS 2008 collin bis submontan auf Trockenrasen, an trockenen Böschungen und Wegrändern vorkommt, besonders über Löss. Die Laubblattstiele sind wie bei
S. hippomarathrum, dem Pferde-Sesel, oberseits rinnig vertieft. Trockene Wegränder klingt ja zunächst nach potenziell größerer Verbreitung. Allerdings wächst
S. pallasii laut Floristischer Kartierung in Ostösterreich nur im Nordburgenland und an der March (plus ein Vorkommen in Wien). Im vegetativen Zustand ist das ein nicht zu vernachlässigender Hinweis, würde ich sagen. An der Thermenlinie wäre
S. pallasii meines Wissens demnach nach eine große Überraschung (
S. hippomarathrum hingegen nicht).
Verbreitungskarten liegen bisher nur auszugsweise vor, z. B. hier:
http://burgenlandflora.at/verbreitungsmuster/