Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

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Gerhard
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Re: Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

Beitragvon Gerhard » Dienstag 5. März 2024, 22:41

"Höchstwahrscheinlich" ist eher ein Euphemismus für "sicher ist das nicht, aber kann ja sein". Wenn das Werk dann im Herbst 2024 erscheint, dann ist es für die heurige Saison natürlich wieder zu spät. Wenn es für 2024 nutzbar sein soll, dann sollte es spätestens im Mai erscheinen ...

kurt nadler
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Re: Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 6. März 2024, 07:51

Da ich manfred ja fortgesetzt befasse mit mir unterkommenden neuen taxonomischen und nomenklatorischen entwicklungen (oder aber auch neuen florenvertretern), bin ich immer erfreut, dass die noch einen widerhall finden. das werden andere, professionellere kolleg/innen wohl auch machen. Ja, er ist sehr tolerant und aufnahmefähig, und zum glück lässt er sich nicht aus dem konzept bringen.
ja, irgendwann muss dann allgemeiner redaktionsschluss sein.
beim herausgeber in linz hats im herbst einen personalwechsel gegeben; vielleicht erweiterte das die frist?

wirkliche konkurrenz sind die genannten parallelprodukte nicht, denn jeder blick über die grenzen zeigt ein insgesamt doch wesentlich abweichendes sippenreservoir bzw. tw. abweichende merkmale (und auch abweichende nomenklaturen).
nur der Fischadler oder hinkünftig wohl fischer bildet die österreichische gefäßpflanzliche biodiversität mit ihren aktuellen wandeln bestmöglich ab. (wobei ich davon ausgehe, dass zahlreiche "versteckt" publizierte funde wie z.b. poa annua var aquatica oder lindelofia longiflora, beide in https://www.zobodat.at/pdf/STAPFIA_0113_0129-0146.pdf) trotzdem keinen eingang finden werden, geschweige denn unpublizierte wie vielleicht geum coccineum.)

und: pflanzenbestimmen nur mit fischadler oder fischer geht NICHT. in kritischen bzw. schwierigeren oder nicht eindeutigen fällen sind immer andere quellen beizuziehen, die ganzen deutschen buch-werke, blumeninschwaben.de, mittelmeerflora.de, aliens in belgium, spezialliteratur etc.

und und: zum trost: es ist nicht viel FALSCH im fischadler "fischer et al. 2008": alyssum montanum ist eigentlich durchwegs subsp. gmelinii oder cerastium pumilum agg. war "falsch" subspezifisch "bemerkmalt". aber da gabs immer wieder zwischendurch-richtigstellungen, die wenigstens neilreichia-leser/innen vorliegen. und man könnte sich auch am "handhabbaren" format der alten auflage erfreuen.

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Stefan Lefnaer
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Re: Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 6. März 2024, 08:24

Nichtsdestotrotz wären periodische Aktualisierungen in nicht zu langen Abständen, so wie das z.B. beim Rothmaler passiert, sehr zu wünschen. Mit der Aufnahme neuer Taxa sollte zurückhaltend umgegangen werden. Varietäten werden sowieso nur in Ausnahmefällen aufgenommen. Das sollte zudem nur dann erfolgen wenn es sich um gesichert genetisch eigenständige Sippen handelt, nicht nur um möglicherweise Modifikanten. Unbeständig verwilderte Zierpflanzen sollten auch nur aufgenommen werden wenn sie häufig kultiviert werden oder Etablierungstendenzen zeigen. Unbeständig kann fast jede Zierpflanze verwildern, das ist ein Fass ohne Boden und würde das Buch extrem aufblähen.

Gerhard
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Re: Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

Beitragvon Gerhard » Mittwoch 6. März 2024, 10:55

Ich gebe Kurt schon recht: Viel falsch ist nicht in der EFÖLS, von daher kann man natürlich weiter gut damit arbeiten. Natürlich muss man auch immer wieder andre Quellen mit einbeziehen, wie z.B. die Flora d'Italia (ed.2). Aber wie Stefan meint, "Updates" nach so langer Zeit wären wirklich wünschenswert, denn die gehören ins Buch und nicht in verstreute Artikel in der Neilreichia. Ich warte ganz besonders auf die Erweiterung auf die gesamten Ostalpen, die ja für uns im Westen vor der Haustür liegen. Was da an ausgezeichneten italienischen Quellen vorliegt, ist ja alles nicht wirklich geländegeeignet.

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Re: Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 6. März 2024, 16:51

Laufende Updates wären an und für sich ja geplant - sprich alle paar Jahre halt - das muss dann halt auch in der Praxis realisiert werden, der gute Vorsatz allein reicht nicht aus, versteht sich.

Und dazu muss zuallererst mal die 4. Aufl. kommen.

Dazu kommt - wenn die 4. mal da ist und 2 Jahre später ein Update auf 4.1 kommen soll, sollte aus "monetären" Gründen die alte Auflage ausverkauft sein - wenn von der noch 1000 Ex oder mehr lagernd sind, wird das teuer bis unleistbar.

Mai ist aus der verlegerischen Perspektive jetzt, also Anfang März, leider nicht realistisch - das ginge nur, wenn das Manuskript jetzt *wirklich* fertig ist (oder bis spätestens Mitte, allerspätestens Ende März) und das Papier bereits bestellt & lagernd und wenn die Druckerei mitspielt.

Und es wird sicher viele Hobbybotaniker geben, die auch nach Erscheinen der 4. A. noch länger die 3. verwenden werden - fallweise trifft man jetzt immer noch bei Exkursionen Teilnehmer, die die 2. oder 1. Auflage mithaben.

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Stefan Lefnaer
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Re: Exkursionsflora Österreich (Ostalpen) 4. Auflage

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 6. März 2024, 20:09

Derartige Bücher die unabdingbar für die Inventarisierung der Biodiversität sind, sollten sowieso dauerhaft ausreichend von der öffentlichen Hand finanziert werden. Solche Grundlagenwerke (dazu zählen auch Rote Listen und Kartierungswerke) sind meines Erachtens wichtiger als kurzlebige Naturschutzprojekte die nach deren Beendigung oft keine langfristige Wirkung mehr zeigen, weil keiner mehr da ist der sich darum kümmert (bzw. höchstens die ehemaligen Mitarbeiter als Hobby, weil ihnen das Thema am Herzen liegt), und deren Endberichte dann irgendwo in der Schublade einer Naturschutzabteilung verkommen. Es ist ein absolutes Armutszeugnis, dass solche grundlegenden Arbeiten hauptsächlich der privaten Initiative von Amateuren und Pensionisten entspringen. Diese sind natürlich wichtig (ich bin ja selber einer und werde einmal ein solcher sein), aber es sollte unabhängig davon eine stabile Finanzierung geben, die z.B. die Einbindung von Jungwissenschaftlern erlaubt, und die natürlich auch den Druck, die Layoutierung usw. abdecken sollte.


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