Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Botanisches, das andernorts im Forum nicht recht passt, kann hier veröffentlicht werden, Terminankündigungen ebenso wie Beiträge über Phytopathogene oder anderes mehr.
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Jürgen Baldinger
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Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 9. August 2017, 12:48

Ich frage mich, ob man nicht eine Art botanische Schnitzeljagd für Jugendliche etablieren könnte.

Vielleicht fünf Pflanzenarten vorgeben, die den Jugendlichen auf ihren (zunächst alltäglichen) Wegen unterkommen (drei +/- häufige, eine zerstreute, eine seltene) und die sie fotografieren müssten (jeweils mit ihrer Hand "eins", "zwei",..., "fünf" zeigend). Wer alle fünf gefunden hat (hochladen auf eine noch zu schaffende Seite?), bekommt einen kleinen Preis, vielleicht einen Warengutschein von Merkur, Billa,..., o. a. m., die sich gerne ein grünes Mäntelchen umhängen (z. B. https://www.billa.at/Nachhaltigkeit/Ene ... lpage.aspx). Oder eine andere Form von Siegespreis?

Natürlich gibt es da jede Menge offene Fragen: Findet man Partner, die Preise finanzieren und das ganze auch bewerben? Was, wenn viele Youngsters mitmachen würden und hunderte Fotos auf der Seite eintrudeln? Was bei unklaren Bestimmungen? U. a. m.

Was meint Ihr dazu?
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Jürgen Baldinger
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Jürgen Baldinger » Freitag 11. August 2017, 12:58

Keine Resonanz?
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Hermann Falkner
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Hermann Falkner » Freitag 11. August 2017, 19:10

Naja... Im Grunde gute Idee, aber nicht ganz leicht umsetzbar bzw müsst man auch wen finden, der sich das ganze organisatorische antut, incl. Sponsorensuche.

Auf ein bestimmtes Alter begrenzen geht nicht leicht, im Internet ist man ja anonym, aberdas macht nix - man kann den Preis für Jungbotaniker ausschreiben und wer sich angesprochen fühlt soll mitmachen. Ich glaub, zum jetzigen Zeitpunkt wär das Problem eher zu wenige Mitspieler, was sich aber natürlich ändern könnte. Bewertumg könnt auch schwierig werden, wie du selbst schon schreibst.

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Jürgen Baldinger
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Jürgen Baldinger » Freitag 11. August 2017, 21:22

Die Bewerbung müsste v. a. über die Sponsoren laufen, wobei ich mich frage, ob nicht auch die Gemeinde Wien in Frage kommt. Hallenbad-Karten o. a. als Preis?
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Hermann Falkner
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Hermann Falkner » Freitag 11. August 2017, 21:46

Warum nicht ;-) wenn der Sponsor drauf einsteigt.

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Jürgen Baldinger
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Jürgen Baldinger » Samstag 12. August 2017, 09:22

Wobei ein Billa,... natürlich mehr Möglichkeiten hätte, das zu bewerben. Das ist aber auch das Problem, das ich damit habe: Dass die Sache auf diese Weise vermutlich nicht langsam hochskaliert werden kann, sondern gleich eine gewisse Größenordnung hätte. Interessant wäre zunächst ein "Testbetrieb" auf kleiner Flamme, aber wie dann eine interessante Motivation (Siegespreis) anbieten?
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Hermann Falkner
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 12. August 2017, 10:10

Wenn wirklich viel Resonanz gäbe, wärs auch viel Arbeit ("Jury", Sichtung der Bilder).
Wenn jemand dazu bereit ist ok.... Ich möcht mir die Zeit aber ehrlich gesagt nicht nehmen, es bleibt bei mir so schon viel zu viel liegen.
So "gross" muss der Preis evtl gar nicht sein, eine Kleinigkeit würd reichen

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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon 2045 » Sonntag 13. August 2017, 18:57

Hallo Jürgen!

Zu Deiner Idee auch von mir einige Worte.
Grundsätzlich finde ich die Idee sehr gut. Jede Aktion die die in der Schule seit Jahren (Jahrzehnten) vernachlässigten Naturwissenschaften etwas ins Licht der Öffentlichkeit bringt, ist gut zu heißen.

In der Praxis befürchte ich aber, das Deine Idee nicht so einfach umsetzbar wird.
Um so etwas Großes aufzuziehen, benötigst Du mindesten eine Vollzeit Person die das organisiert. Von der Sponsorsuche allgemein, über Verhandlungen bezüglich Werbung für den Sponsor (wenn jemand was sponsert dann will er auch etwas dafür) und Preise (ganz ehrlich - die von Dir erwähnte Bäderkarte wird vermutlich niemand groß begeistern) und natürlich Werbung für den Bewerb. Willst Du "große Namen" - z.B. Gemeinde Wien oder Billa, benötigst Du ein sehr gutes Konzept und noch viel bessere Argumente, warum das jetzt notwendig sein soll.

3 andere Ideen von meiner Seite, die vielleicht der Botanik ganz allgemein etwas mehr Aufmerksamkeit bringen könnten.
1.) Vielleicht gelingt es über den Verein allgemein Schulen oder Lehrer über das Forum zu informieren. Die Resonanz gerade bei wirklichen Laien, die eine interessante Pflanze zufällig wo entdeckt haben und ein Foto mit dem Handy machen, ist derzeit im Forum eindeutig nicht vorhanden. Eventuell müsste man da zur Pflanzenbestimmung eine Möglichkeit machen, ohne sich vorher anzumelden, als Gast etwas einzustellen. Besteht aber natürlich die Gefahr, das absichtlich völliger Müll geschrieben wird, wo dann der Admin wirklich rasch löschen muss.
Wenn man da eine Schule begeistert, und z.B. im Zuge von Landschulwochen (gibt es die überhaupt noch?) oder einem Wandertag einmal mit offenen Augen und Kameralinse herumgeht und , vorsortiert durch den Biolehrer, hier einstellt.

2.) Bin jetzt seit 2015, als der Tag der Artenvielfalt bei uns im Ort zu Gast war, Besucher dieser Veranstaltung. Man kann zum Biosphärenpark allgemein und zum Tag der Artenvielfalt im speziellen stehen wie man will. Aber was an diesem Tag 100% funktioniert ist, das man rund 1000 Besucher zu einem Naturwissenschaftlichen Event bekommt. Da gibt es zahlreiche Infozelte von verschiedensten Fachrichtungen, sei es Käfer, Reptilien, Schnecken, Vögel, Pilze, Fledermäuse, Haselmaus, Habichtskauz...
Die einzige Fachrichtung die in diesen 3 Jahren keinen oder nur einen leeren Tisch gehabt hat, ist die Botanik. Das ist etwas, was ich überhaupt nicht verstehe. Alle anderen haben zumindest Poster mit Infos, die etwas besseren auch Infomaterial zum Mitnehmen und Anschauungsmaterial (sei es ausgestopft oder lebend).
Die Botanik ist heuer in Altenmarkt offenbar gar nicht mit einem Infozelt vertreten gewesen, voriges Jahr im Lainzer Tiergarten war ein leerer Tisch mit einer Blumenvase mit einigen gepflückten Pflanzen, die schon zum Beginn der Veranstaltung recht traurig und verwelkt ausgesehen haben. Und 2015 war auch kein auffälliger Tisch oder vielleicht auch gar keiner, das weis ich nicht mehr so genau.
Da wäre mit sehr geringen Mitteln ein zielgerichtetes Publikum erreichbar, warum man dort nicht aktiv wird, weis ich nicht. Es sind ja jedes Mal bekannte Botaniker vor Ort, die müssen ja nicht unbedingt den Infostand betreuen.

3.) ebenfalls eine Veranstaltung des Biosphärenparks und ganz speziell auf Kinder ausgelegt ist der Biosphärencup im Bereich des Norbertinums in Tullnerbach in Niederösterreich. Da gibt es eine richtige Rätselrally für Kinderteams, da würde ebenfalls ein Botanik Zelt gut hinpassen. Da hat jede Station ein kleines Quiz zum Stationsthema, das Team, welches am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt nette Preise.

Vielleicht einmal im Verein die eine oder andere Idee diskutieren. Den für alle 3 Ideen benötigt man mindestens eine Person, der einmal die Fühler zum Zielpublikum ausfährt und für die Punkte 2 und 3 natürlich dann noch Freiwillige, die einerseits im Vorfeld etwas herrichten und am Tag X dann den Stand betreuen.

Jetzt sind es etwas mehr Wort geworden, LG Markus

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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Jürgen Baldinger » Sonntag 13. August 2017, 20:09

Danke für Deine Ausführungen! Vermutlich wirst Du recht haben, und die Vorbereitung und Durchführung einer botanischen Schnitzeljagd mit Sponsor und Preisen würde ein sehr aufwändiges Projekt werden. Wie man Schulen und Lehrer für die Botanik und damit auch den Naturschutz begeistern könnte, beschäftigt mich. Top-down, über den Landesschulrat etwa, für die Möglichkeit werben, Bestimmungen mithilfe des Forums für Projektwochen oder den herkömmlichen Unterricht zu nutzen? Hat jemand einen Kontakt? Oder versuchen, Biologielehrer dafür zu gewinnen, die das dann weitererzählen? Ohne (einfache) Registrierung Beiträge schreiben zu können, halte ich übrigens für eine schlechte Idee: Du hast keine Ahnung, wieviel spam-Scheiß täglich hereinkam, bis Stefan jetzt auf Q&A-Registrierung umgestellt hat. Das mit dem Tag der Artenvielfalt und dem Biosphärencup ist natürlich schade, da hast Du recht.
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Re: Botanische Schnitzeljagd für Jugendliche

Beitragvon Jürgen Baldinger » Donnerstag 1. Februar 2018, 11:14

Mich lässt diese Idee, junge Leute zur bislang hochschwelligen Botanik (hohe Artenzahl, wissenschaftliche Namen, "lediglich" sessile Lebensweise) zu bringen, am besten über spielerische Wettbewerbe, nicht los. Wie können mehr Kinder und Jugendliche zum Faszinosum Artenkenntnis und damit zu einem vertieften Naturverständnis finden?

Ich habe sie daher Gabi Pfundner vom Naturschutzbund NÖ vorgeschlagen, die ihr eine Chance geben würde. Die Naturschutzjugend macht momentan einen Bewerb zum Grasforsch (Lurch des Jahres 2018), da geht es allerdings um die Gestaltung von Plakaten in Gruppenarbeit, Preise seien "Ausflüge zu den Amphibien im Tiergarten Schönbrunn und zu den Grasfröschen im "Fuchsloch" in Tirol sowie ein Amphibien-Workshop im Weinviertel bzw. ein paar "Kröten" für die Klassenkasse."

Gabi habe ich zugesagt, ein erstes Konzept zu erstellen, über Eure Anregungen würde ich mich freuen.

- Ablauf: Ich würde gerne möglichst viel über unsere Homepage (HP) hier machen, um den Aufwand zu minimieren. Das betrifft die Bekanntgabe von Fristen und Artensteckbriefen (Artname, Foto-Link, eindeutige Merkmale) sowie das Bereitstellen von Speicherplatz für die hochgeladenen Fotos, die nach Ende des Bewerbs ja wieder gelöscht werden können. Ich halte es für besser, keine Größenbeschränkung der jeweiligen Bilder vorzugeben, um eine mögliche Problemquelle beim Hochladen auszuschließen. Um sicherzugehen, dass nicht irgendwelche Bilder aus dem Netz eingeschickt werden, sollte der Daumen der Fotografin oder des Fotografen mit auf dem Bild sein (gibt es bessere Ideen?). Zum Stichtag müssen alle Arten hochgeladen sein. Die ersten (wieviele?) gewinnen. Was ist mit jenen, die alle Arten gefunden haben, aber zu langsam waren - sollte man sie nicht zumindest erwähnen?

- Arten: Würde mich zunächst nur lokal auf Wien beschränken und dort auf die je nach Jahreszeit vorhandene, einfache Ruderalflora - sozusagen "Arten des Schulwegs", die man im Vorbeigehen fotografieren kann, wenn man lernt, dafür einen Blick zu entwickeln. Sollte das ganze praktikabel sein, kann man später auf andere Regionen und Standorte ausweiten. Im Juni zB könnten es beispielsweise folgende fünf Arten sein: Sisymbrium loeselii, Stellaria media, Eryngium campestre, Erodium cicutarium und als kleine Herausforderung Sanguisorba minor oder so. Was meint Ihr?

- Bekanntheit: Die Sache steht und fällt mit Bekanntheit und Motivation, meine ich. Bewerben könnte man die Sache über Naturschutzbund/Naturschutzjugend, HP, Twitter, Mundpropaganda. Was noch?

- Motivation: extrinsisch-materiell über Preise (siehe oben)? extrinsisch-idell über das Verlautbaren der Sieger? Zudem braucht der Wettbewerb einen knackigen Namen. Mit "Schnitzeljagd" kann heute ja niemand mehr etwas anfangen. Außerdem stehen dafür nur mehr wenige Hunde hinter'm Ofen auf.

- Skalierbarkeit: Natürlich ist das alles noch fiktiv und vermutlich weit weg, aber ich will mich trotzdem vorbereiten auf eine mögliche künftig erhöhte Nachfrage, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden: Was, wenn die Sache mit der Zeit mehr Leute anzieht, als man zunächst erwarten konnte? Die Administration muss daher so konzipiert sein, dass sie auch dann überschaubar bleibt, und der Aufwand soll nicht linear zur Teilnehmerzahl steigen.
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