Ulmus sp.

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
kurt nadler
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon kurt nadler » Sonntag 4. Oktober 2020, 19:21

mein zuerst ins forum gestelltes, von stefan richtig bestimmtes exemplar konnte ich mir heute nochmals anschaun, und der kork ist stärker als ich jemals bei einer minor gesehen hab. und die blattln bleiben mastig und ein wenig obskur!
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Oliver Stöhr
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon Oliver Stöhr » Dienstag 6. Oktober 2020, 20:53

Ich darf nochmals auf meine adventive Ulme aus der Debant (s.o.) zurückkommen. Ich war heute nochmals dort und habe ganz in der Nähe einen kleinen kultivierten Ulmenbaum (Höhe ca. 8 m) gesehen, vom dem diese Verwilderung abstammen dürfte. Sowohl von der verwilderten Pflanze wie auch vom gepflanzten Elternbaum füge ich Fotos der Blätter (Ober- und Unterseite) bei.
Welche Art das aber nun ist, ist mir unklar: Für Ulmus minor spricht die doppelte Blattkerbung bzw. -zähnung und der (teils) asymmetrische Spreitengrund. Aber am gepflanzen Individuum sind keine Korkleisten zu sehen, auch nicht ansatzweise. Und auch rötliche Drüsen auf der Blattunterseite oder sonst wo kann ich nicht erkennen. In der Fachliteratur wird auch angegeben, dass bei U. minor in den Blattachseln braune Achselhaare ausgebildet sind - das ist auch nicht der Fall: die Blattachselbärte sind zwar tw. bzw. ansatzweise vorhanden, aber die Haare dort sind weiß. Kann man das trotzdem als Sorte von Ulmus minor ablegen?

Viele Grüße
Oliver
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Verwilderung; Blattoberseite (Blatt ca. 2 cm lang); Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
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Elternbaum; Blattoberseite (Blatt ca. 8 cm lang; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
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Elternbaum; Blattunterseite; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
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kurt nadler
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon kurt nadler » Dienstag 6. Oktober 2020, 22:01

gibts vielleicht gscheite differenzierende knospenmerkmale?
(erwachsene) heimische feldulmen sollten eigentlich als einzige wurzeltriebe bilden.
bloß die vom prellenkirchner heurigengarten mit den großen blättern macht das nicht.

kurt nadler
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon kurt nadler » Freitag 9. Oktober 2020, 10:45

gestern haben wir endlich die mutterpflanze der cf. pumila gefunden. in ihrem umkreis wimmelt es von jungpflanzen jeglichen alters, total invasiv in diesem garten und seinem umkreis.
dazu folgende fotos:
allfällige weitere kommentare sehr erwünscht.
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kurt nadler
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon kurt nadler » Freitag 9. Oktober 2020, 10:47

und die letzten bilder hierzu
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon Oliver Stöhr » Freitag 9. Oktober 2020, 12:16

Deine Bilder der cf pumila zeigen teilweise auch doppelt gesägte Blattränder, der +- symmetrische Blattgrund schaut aber gut aus.
Und zur mastigen korkleistentragenden Sippe aus Prellenkirchen noch eine Anmerkung: offenbar darf auch U. x hollandica Korkleisten ausbilden (vgl. https://www.ulmen-handbuch.de/handbuch/ ... ndica.html)

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Re: Ulmus sp.

Beitragvon Peter Pilsl » Freitag 9. Oktober 2020, 12:20

kann es sein, dass du da zwei unterschiedliche Sippen fotografiert hast?
Die erste und die dritte Serie ist länger gestielt (spricht gegen pumila) und hat über 10 Nervenpaare und glänzt auch stärker
Die zweite Serie hat fast ungestielte Blätter mit rund 7 Nervenpaaren
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon kurt nadler » Freitag 9. Oktober 2020, 22:03

danke für die neuigkeiten.

das mit dem kork ist wirklich wichtig. die bei "galerie-heurigen" gepflanzte ulme stammt nicht aus prellenkirchen; ich glaub eher aus der donauniederung, bekam ich einmal erzählt, hab aber die details vergessen. die sah nie wie eine lokaltypische minor aus, aber es fehlte eine triftige alternative. sie hat wie erwähnt keinerlei ausläufer; laevis-brettwurzeln oder -stammbasistriebzonen gibts nicht im geringsten.
daher ist der erwähnte bastard nicht auszuschließen.
ERGÄNZUNG 4.12.2020: In der anstehenden Publikation zur Dorfflora Prellenkirchen (Stapfia 112) ist die Sache teilweise geklärt und erörtert: Das Stammexemplar kommt doch vom nahen Spitzerberg (wurde dort als vermeintliche Castanea sativa ausgegraben). Nach Hermanns x holl.-Tipp und Olivers Bestätigung, dass U. x holl. korkig sein kann, ist die Diagnose x holl. nachvollziehbar. 2 Tochtersämlinge sind wiederum von der Mutterpflanze und untereinander verschieden, eine davon ist die korkige mit dem möglichen "Heterosiseffekt" (Tunner, mündlich) in Form extremen Mastwuchses. Im Ort war die x hollandica-Mutterpflanze immer in losem Kontakt mit der Ortspopulation von U. minor (für allfällige Rückkreuzungen). Es bleibt viel offen, auch wie die abstruse Mutterpflanze sich am Spitzerberg ansamen konnte.

zu meinen letzten fotos: die roten triebe sind von einer bodennahen jungpflanze, die graubraunen mit den (2021-blütenstands-)knospen von der mutterpflanze. von mittelgroßen exemplaren mit starken langtrieben (mit nur blattknospen) hab ich nix fotografiert.
an unserer pumila zweifeln wir nicht mehr. wir hatten in ost-rtrumauer windschutzstreifen viel mit ihr grobhabituell zu tun, und das "erwachsene" prellenkirchner exemplar bildet identische übergebogene kronentriebe aus, wie sie in unseren minor.populationen nie vorkommen.

heute war ich kurz eigene feldulmen nochmals fotografieren (fotos noch nicht geerntet), leider gibts infolge ulmensterbens nur mehr jungtriebe von ausläufern, und die sind NICHT rotstängelig, und sie sind durchgehend haarig. sie schauen SEHR anders aus als pumila. aber wie wir wissen, variiert minor. leider habe ich keine blütenstndsknospen, um die zu vergleichen, ob die auch haarschöpfe so wie die pumila aufweisen.

wer hätte geglaubt, wie schwierig ulmen sein können!
Zuletzt geändert von kurt nadler am Samstag 5. Dezember 2020, 00:33, insgesamt 2-mal geändert.

Peter Pilsl
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon Peter Pilsl » Freitag 4. Dezember 2020, 11:04

Liebes Forum,
ich hab heuer eine Ulme gesammelt, bei der ich bei der Bestimmung auf Ulmus pumila komme.
Irgendwie hab ich aber Bauchweh mit der Bestimmung. Was ist eure Meinung dazu?
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27586.jpg (697.16 KiB) 4099 mal betrachtet
Peter Pilsl
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Re: Ulmus sp.

Beitragvon kurt nadler » Samstag 5. Dezember 2020, 00:20

nur, dass man wirklich (zunehmend) auf pumila achten muss! womöglich ist die selbstfruchtbar.
ob man in weiterer folge mit hybriden mit heimischen sippen muss, ist noch offen ...


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