Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Heute ging die Suche nach seltenen Säurezeigern bei nicht mehr so starkem Regen unvermindert weiter. Bei Pyhra (Bez. Mistelbach, Qu. 7464-1) konnte ich auf einer sauren, schottrigen Brache am Rand eines Waldes den dritten Quadranten im zentralen Weinviertel (d.h. ohne Ostrand der Böhmischen Masse und Wiener Becken) mit Androsace elongata EN füllen. Die Fotos wurden aufgrund des Wetters eher mangelhaft:
Hier meine interne Karte mit geologischer Basis:
Hier meine interne Karte mit geologischer Basis:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Am Nachmittag dann schon mit Sonne im Glasweiner Wald bei Enzersdorf im Langen Thale zahlreich Myosotis sparsiflora, im Pann VU , neu für Qu. 7463-1. Laut Fischer et al. (2008) ist das eine Art der Auwälder, was ich überhaupt nicht bestätigen kann. Sicher benötigt es die Art etwas feuchter und wächst nicht an ganz trockenen Stellen in Wäldern. Von Auwald kann aber auch keine Rede sein. Hier bei Enzersdorf wuchs z.B. direkt daneben eine kleine Zerr-Eiche.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Auch die HMF-Kartierung schreitet zügig voran! Heute nächst Bergau in einem Acker am Waldrand Geranium dissectum, im Pann VU (neu für Qu. 7463-3):
In einem schattigen Waldtal dann Orchis purpurea VU (neu für Qu. 7463-3):
In einem trocken-warmen Abschnitt des Walds Cypripedium calceolus, im Pann EN (neu für Qu. 7463-3):
Auf einer Schlagfläche beginnt Veratrum nigrum (neu für Qu. 7463-3) auszutreiben:
In einem schattigen Waldtal dann Orchis purpurea VU (neu für Qu. 7463-3):
In einem trocken-warmen Abschnitt des Walds Cypripedium calceolus, im Pann EN (neu für Qu. 7463-3):
Auf einer Schlagfläche beginnt Veratrum nigrum (neu für Qu. 7463-3) auszutreiben:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Gestern habe ich meine systematische Suche nach Androsace elongata fortgesetzt und wurde tatsächlich nächst Gnadendorf in Qu. 7364-3 fündig. Das kleine Vorkommen liegt auf einer Brache über Braunlehm aus kalkfreiem, reliktem Bodenmaterial:
Im folgenden wieder meine interne Verbreitungskarte mit geologischer Basis. Im zentralen Weinviertel ist Androsace elongata nun in vier Quadranten bekannt. Das ist eine Vervierfachung gegenüber dem ursprünglichen Stand. Es ist eigentlich schon erstaunlich wie unzureichend Österreich bisher kartiert wurde. Andererseits ist es aber auch erfreulich, weil es offensichtlich noch viel zu entdecken gibt.
Im folgenden wieder meine interne Verbreitungskarte mit geologischer Basis. Im zentralen Weinviertel ist Androsace elongata nun in vier Quadranten bekannt. Das ist eine Vervierfachung gegenüber dem ursprünglichen Stand. Es ist eigentlich schon erstaunlich wie unzureichend Österreich bisher kartiert wurde. Andererseits ist es aber auch erfreulich, weil es offensichtlich noch viel zu entdecken gibt.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
In einem vorgelagerten Wald bzw. dessen Rand konnte ich heute Iris variegata VU neu für Qu. 7364-3 nachweisen.
Am Nachmittag dann mitten im Wald zuerst Luzula multiflora s. str. neu für Qu. 7463-2. L. divulgata ist in den trocken-warmen Wäldern ja häufig anzutreffen, L. multiflora im Pannonikum hingegen eher selten. Hier stand die Art in einer feuchten Sutte syntop mit Cirsium palustre und zudem waren die Blüstenstände auffallend hell. Die Überprüfung der Detailmerkmale hat dann meinen Verdacht bestätigt. Leider ist das Bild schlecht, da da der Regen gerade erst aufhörte:
Hesperis sylvestris EN , die hatte ich in Qu. 7463-2 bereits, konnte ich an einer weiteren Stelle nachweisen:
Myosotis sparsiflora, im Pann VU , ist auch neu für Qu. 7463-2 und auch diesmal nur in einer etwas feuchteren Mulde eines trocken-warmen Waldes und keineswegs in einem Auwald beheimatet, wie in Fischer et al. (2008) angegeben:
Neu für Qu. 7463-2 war auch Dryopteris carthusiana (s. str.), nur ist hier das Foto leider nicht herzeigbar geworden. Mein Beleg hoffentlich schon.
Am Nachmittag dann mitten im Wald zuerst Luzula multiflora s. str. neu für Qu. 7463-2. L. divulgata ist in den trocken-warmen Wäldern ja häufig anzutreffen, L. multiflora im Pannonikum hingegen eher selten. Hier stand die Art in einer feuchten Sutte syntop mit Cirsium palustre und zudem waren die Blüstenstände auffallend hell. Die Überprüfung der Detailmerkmale hat dann meinen Verdacht bestätigt. Leider ist das Bild schlecht, da da der Regen gerade erst aufhörte:
Hesperis sylvestris EN , die hatte ich in Qu. 7463-2 bereits, konnte ich an einer weiteren Stelle nachweisen:
Myosotis sparsiflora, im Pann VU , ist auch neu für Qu. 7463-2 und auch diesmal nur in einer etwas feuchteren Mulde eines trocken-warmen Waldes und keineswegs in einem Auwald beheimatet, wie in Fischer et al. (2008) angegeben:
Neu für Qu. 7463-2 war auch Dryopteris carthusiana (s. str.), nur ist hier das Foto leider nicht herzeigbar geworden. Mein Beleg hoffentlich schon.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Heute gibt es Dryopteris carthusiana (s. str.) auch neu für Qu. 7463-3 sowie mit Fotos:
Im Weinviertel selten ist zudem Potentilla erecta, leider ist das Foto im Regen schlecht gelungen:
Im Weinviertel selten ist zudem Potentilla erecta, leider ist das Foto im Regen schlecht gelungen:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Um die Farne fortzuführen und vorläufig zu vervollständigen: selbstverständlich gibt es auch Dryopteris filix-mas s. str. bzw. ist das die häufigste Art:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Die wohl zweithäufigste Art ist Athyrium filix-femina (wenn auch neu für Qu. 7463-3 und eine Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für Qu. 7463-1):
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
In feuchten Gräben und dort in dunklen Nadelgehölzaufforstungen findet man zudem Dryopteris dilatata (neu für Qu. 7463-1 und 7463-3; wie man sieht, werde ich die nächsten Jahre noch gut beschäftigt sein, da der Wald anscheinend noch nie richtig kartiert wurde):
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
und wieder: eine faszinierende insel "mitteleuropaflora" inmitten des pannons!
interessant wären zur geologie- auch klimakarten, die etwa (insbesondere vegetationszeitlich) temperatur- und niederschlagsverteilung für´s weinviertel zeigen. leider kenn ich hierfür keine quelle. müsste ja eine abweichende klimainsel auch zeigen.
interessant wären zur geologie- auch klimakarten, die etwa (insbesondere vegetationszeitlich) temperatur- und niederschlagsverteilung für´s weinviertel zeigen. leider kenn ich hierfür keine quelle. müsste ja eine abweichende klimainsel auch zeigen.
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