Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

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Hermann Falkner
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Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 9. Juni 2021, 18:13

Der Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel ist sicherlich einer der grössten Wirtschaftswälder im Weinviertel; der allergrösste Teil befindet sich im Eigentum der Traun'schen Forstverwaltung, verkauft wird sowohl Edelholz (Tischlerholz) & Industrieholz als auch Brennholz; auf der Homepage bewirbt man besonders die "Kupfereiche" - das ist keine bestimmte Art, sondern offenbar nur eine Standortvariante.
Auf den ersten Blick wirkt der Wald auch so - dh als Wirtschaftswald, der wohl nicht allzu viel bieten kann, ausser einigen interessanten Säumen: etwas bekannter ist zB die Anzengruberhöhe bei Wolkersdorf.

Dass dieses riesige Waldgebiet durchaus mehr zu bieten hat, ist auch mir erst heuer so richtig bewusst geworden, mit dem Fund von Hesperis sylvestris im südwestlichen Waldgebiet (siehe hier):
Bild

Von der Artenzusammensetzung her ist es im Wesentlichen ein Eichenwald, wobei alle 4 heimischen Eichenarten waldbildend vorkommen, was ich vor wenigen Tagen nochmals bestätigen habe können, konkret für den südwestlichen Teil, in dem auch Hesperis sylvestris vorkommt:
> Quercus cerris dürfte forstlich gefördert werden, wird hier aber wohl auch natürlicherweise vorkommen;
> Quercus petraea passt sehr gut zum Standort;
> ich hab aber auch mehrfach Quercus robur gefunden;
> Quercus pubescens bildet im Bereich Anzengruberhöhe kleinere geschlossene Bestände; weiter nordwestlich im geschlossenen Wald gibt es aber auch immer wieder mal eingestreute Flaumeichen, auch grössere Individuen und Stockausschläge.

In geringeren Anteilen kommt auch Carpinus betulus vor, den Charakter eines "klassischen" Eichen-Hainbuchenwaldes hab ich aber jedenfalls im Hochleithenwald noch nicht gesehen.
Ebenso natürlich vorhanden Acer campestre, erfreulicherweise auch Sorbus torminalis.
Ulmen spielen keine wichtige Rolle, Ulmus minor ist aber natürlich vorhanden; ausserdem hab ich Individuen mit seicht gelappten Laubblättern gesehen - und gegabelten LB-Nerven sowie kaum rauhen LB, also eher nicht U. glabra - vermutlich forstlich gepflanzte U. x hollandica.
Wohl auch eher gepflanzt ist Acer pseudoplatanus; jetzt im Juni nicht untergekommen ist mir A. platanoides, zumindest stellenweise wird die Art aber sicher vorhanden sein - zumindest am Saum.

Pinus sylvestris ist ganz offensichtlich aufgeforstet worden: mir wär nirgendwo Naturverjüngung aufgefallen, unter Föhren wachsen überall nur Laubbäume auf. Die Föhrenbestände dürften aber ohnehin zurückgehen: die NÖN vom 19.06.2020 titelt "Hochleithenwald am >absteigenden Ast<" - und weiter im Text wird der zuständige Forstmeister Hubert Schöfberger zitiert, dass der Bestand der "Weißeiche" (sic!) von 1986 bis "heute" (= 2020) von 60% auf unter 20% zurückgegangen sei.
Das kann aber nicht gut die amerikanische Quercus alba sein, da die als Tischlerholz eigentlich minderwertig(er) als die heimischen Eichen ist (und ausserdem gibt's bei uns wohl kaum Wälder, wo die 60% ausmacht bzw. ausgemacht hat - die wird ja wohl kaum kultiviert). Ich vermute eher, dass "Weißeiche" ein "Tischlername" ist und sich nur auf die Farbe bezieht, so wie "Kupfereiche", und dass Tischler bei entsprechender Farbgebung verschiedene Eichen als "Weißeichen" bezeichnen. Wie dem auch sei ;-) - ich habe jedenfalls weiterhin den Eindruck, dass die Eichen (die 4 heimischen) im geschlossenen Wald weiterhin dominieren.
Aber wenn man die Wälder mit zu kurzen Umtriebszeiten schlägert, dann entsteht eben ein Buschwald - noch dazu in Zeiten des Klimawandels im ohnehin schon sehr trockenen Weinviertel. Wobei die Traun'sche Forstverwaltung immer einige Übersteher stehen lässt - grundsätzlich ist die Bewirtschaftung des Waldes so schlecht auch wieder nicht bzw. brauchen viele Besonderheiten des Hochleithenwalds sogar Schlägerungen, um genug Licht zu bekommen - Hesperis sylvestris gehört sicherlich zu diesen.
Weiter im Text der NÖN - die Eschen seien im Hochleithenwald so gut wie ausgestorben, heisst es da: und hier liegt der Bericht sicher richtig; so wie vielerorts. Auch "der Kiefernbestand geht ... gegen Null", heisst es - das kann ich nun nicht bestätigen, wie schon erwähnt habe ich doch auch einige Föhren gefunden; ohne Pflanzung werden diese aber klarerweise an diesem Standort auf lange Sicht verschwinden. In welchem Zustand sich die grossen Baumriesen unter den Eichen befinden, kann sicherlich aber der Förster besser beurteilen als ich - gut nachvollziehbar, dass die, wie er in der NÖN zitiert wird, besonders unter Luftverschmutzung und Trockenheit leiden; aus botanischer Sicht ist das nicht gut, aber auch nicht dramatisch, für den Forstbetrieb bedeutet das aber natürlich finanzielle Einbussen.

Ebenfalls versucht hat man's mit Pseudotsuga menziesii - ein grösserer, sicherlich 40-50jähriger Bestand findet sich auch im südwestlichen Teil, unweit von Hesperis sylvestris; Naturverjüngung der Douglasie wär mir allerdings auch nicht aufgefallen, bleibt zu hoffen, dass der die Weinviertler Trockenheit auch nicht zu sehr behagt.

Robinia pseudoacacia & Ailanthus altissima findet man vor allem auf Säumen und Schlagflächen, aber zum Glück noch nicht so dominant wie in einigen anderen pannonischen Edellaubwäldern. Stellenweise ist die Robinie zwar waldbildend (so etwa südlich der Anzengruberhöhe), im Allgemeinen macht der Wald aber noch einen ganz guten Eindruck.

Der Hochleithenwald ist durch gerade Schneisen schachbrettartig unterteilt, wie das hier in Ostösterreich oft der Fall ist - und diese Schneisen sind oft seit mehreren Jahrhunderten unverändert; das zeigt ein Blick auf die Josephinische Landesaufnahme 1773-1783 (nach mapire.eu), siehe Anhang: der Ausschnitt zeigt jenen Bereich, in dem ich hauptsächlich unterwegs war; knapp östlich vom Schriftzug "Wolkersdorf" befindet sich die Anzengruberhöhe, ca. 2 km NE Wolkersdorf befindet sich der Standort von Hesperis sylvestris, und selbst die Schneise durch den Westrand des Waldes - die heutige B7 bzw. A5 - hat es damals schon gegeben, die B7 ist also eine alte Fernstrasse.

Noch ein Wort zur Zugänglichkeit des Waldes, bevor ich dann nach und nach einige Arten vorstelle.
Ein grosser Teil des Waldes - der Kernbereich - ist durch hohe Zäune und Tore abgeriegelt, die früher aber offen waren: ich war auch schon innerhalb der Umzäunung unterwegs, in diesem Bereich gibt es übrigens auch Ölpumpen der OMV. Die Tore zu diesem inneren Bereich sind leider am 1. Mai 2019 geschlossen worden, aufgrund von Konflikten zwischen Radfahrern und der Traun'schen Forstverwaltung. Nachvollziehen kann ich das - ich bin dort selbst mal fast von einem Biker niedergefahren worden (ich war da übrigens auch selbst mit dem Rad unterwegs). Rein objektiv betrachtet hat der Wald eigentlich Glück, dass er vor dem "Corona-Ansturm" auf die Wälder durch diese Sperre geschützt worden ist; für mich finde ich es halt leider bedauerlich, dass ein grosser Teil des Waldes weggesperrt worden ist, als ich mich erst dafür zu interessieren begonnen habe.
Über die Sperre berichtet die Radlobby; auch auf facebook gibts was darüber zu lesen - der verlinkte Artikel zur Wolkersdorfer Gemeindezeitung ist allerdings nicht mehr online.

Ich war kurz vor der Sperre im Frühjahr 2019 im Wald, also kurz vor und nach der Sperre, hab damals aber nur die Aushänge gelesen und nicht gegoogelt. Die Tore werden leider nur mehr geöffnet, wenn Holzbringung stattfindet, und bei regem LKW-Verkehr mag man sich dann auch nicht "hineinschummeln" (naja - ich jedenfalls nicht).

Und kurz auch noch zur Geologie: "13 Löss, z. T. Lösslehm" herrscht lt. GBA-Karte Nr. 41 vor (= gleiche Kartennumerierung wie die "alte" AMAP); im Bereich der Anzengruberhöhe auch "22 Gibely-Formation ('Gelbe Serie', 'Blaue Serie'; blauer sandiger Tonmergel, gelber Sand mit Kieslagen, Sandstein; Oberes Pannonium)", und Einsprengsel davon gibt es auch nördlich im Wald - sehr viel intressanter wird's geologisch aber nicht. Der Löss tritt im Bereich der Anzengruberhöhe auch stellenweise zu Tage.
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 9. Juni 2021, 19:12

Über den Wald wurde bereits hier berichtet.

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Hermann Falkner
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 9. Juni 2021, 21:32

Danke fürs Verlinken! Hab ich nicht mehr "am Radar" gehabt ;-)

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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 9. Juni 2021, 22:21

Jedenfalls danke für die wie immer interessanten wirtschaftlichen Blickpunkte, Hermann.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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Hermann Falkner
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Donnerstag 10. Juni 2021, 06:47

Gern, und es kommen dann schon noch ein paar Bilder auch ;-) demnächst!

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Hermann Falkner
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Freitag 11. Juni 2021, 20:08

Meine alte PC-Kiste hängt dauernd beim Bildbearbeiten (und bei so einem Wetter will man auch nicht dauernd vorm PC sitzen), darum dauert das bei mir immer so lang ;-) (höchste Zeit, dass ich mir eine neue Kiste besorge). Jetzt also mal eine erste Tranche:

Erst mal ein paar ganz gewöhnliche Arten. Viola mirabilis kommt hier häufig vor, wie vielfach im Weinviertel:
20210605_Viola mirabilis + Convallaria majalis.jpg
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Ebenfalls ganz gewöhnlich Silene nutans, Lathyris niger, Vicia tenuifolia und Melittis melissophyllum. Und natürlich auch Buglossoides purpurocaerulea = Aegonynchon purpurocaeruleum, das Anfang Juni immer noch ganz prächtig geblüht hat:
20210605_Silene nutans.jpg
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20210605_Melittis melissophyllum + Buglossoides purpurocaerulea - Aegonynchon p-um.jpg
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Das hier wird wohl Tanacetum corymbosum:
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Cephalanthera damasonium ist im Weinviertel zwar meiner Erfahrung nach nicht grad häufig, aber immer wieder mal zu finden:
20210605_Cephalanthera damasonium.jpg
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Freitag 11. Juni 2021, 20:13

Schon etwas interessanter - die bei weitem häufigste Erdbeere im Wald drin, insbes. an helleren Wegrändern, ist nicht Fragaria viridis, sondern F. moschata - und Günsel hab ich Ajuga reptans überhaupt nicht gesehen (! - kann natürlich schon auch vorkommen, schliesslich wäre es etwas mühsam, jeden Günsel unter die Lupe zu nehmen, aber häufig ist er ganz sicher nicht); stattdessen findet man sehr zahlreich Ajuga genevensis, alle überprüften Individuen waren A. g.:
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20210605__Ajuga geneviensis.jpg
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Zum Abschluss für heute ein Fund, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich richtig bestimmt habe - ich bin bei Sisymbrium immer recht unsicher: das hier würde ich für Sisymbrium orientale halten (im Bild auch Cupulae von Quercus cerris):
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20210605_Sisymbrium cf orientale - Blütenstand.jpg
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20210605_Sisymbrium cf orientale - Rosette - Cupulae Quercus cerris.jpg
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20210605_Sisymbrium cf orientale - mittlere StengelBl.jpg
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20210605_Sisymbrium cf orientale - mittlerer Stengel.jpg
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 12. Juni 2021, 18:07

Nun auch noch die weiteren Bilder vom 05.06.2021 - alle aus dem Qu. 7665/1:

Stefan hat bei seinem (oben verlinkten) Besuch schon festgestellt, dass die im Schachbrettmuster durch den Wald verlaufenden Schneisen halbtrockenrasenähnlichen Charakter haben.
20210605_Halbtrockenrasenähnliche Schneisen.jpg
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An manchen Stellen dichte Bestände von Bromus erectus - dh also wohl +/- die Assoziation des Mesobromiums (nicht, dass ich eine Ahnung von Pflanzensoziologie hätte ;-):
20210605_Bromus erectus - Mesobromion.jpg
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20210605_Bromus erectus - Blüte.jpg
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Dictamnus albus kommt hier teilweise sogar sehr zahlreich vor:
20210605_Dictamnus albus .jpg
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Ausserdem Adonis vernalis - durchwegs nur spärlich fruchtend; grössere Bestände der Frühlings-Adonis gibt es an den Säumen und auf der Anzengruberhöhe, aber es ist doch auch schön, die Art auch im Wald zu finden:
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Das halte ich für Polygala vulgaris, dass Polygala aber gar nicht so einfach ist, habe ich schon mehrfach feststellen müssen, lassen wir es also lieber bei cf (ist auch nicht so ausschlaggebend):
20210605_Polygala cf vulgaris.jpg
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20210605_Polygala cf vulgaris.jpg (879.21 KiB) 4237 mal betrachtet

Dieses Thesium halte ich für Th. linophyllon:
20210605_Thesium cf linophyllon.jpg
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Auch Iris variegata ist im Wald praktisch nur auf den Schneisen vorhanden, und dort meist nur spärlich; einen sehr grossen Bestand der Art gibt es weiter östlich auf der Anzengruberhöhe, der ist allerdings zu 95% vegetativ, blüht nur sehr spärlich, weil der Standort schon zu lichtarm ist (zu hoch aufgewachsene Flaumeichen):
20210605_Iris variegata.jpg
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Schliesslich noch Geranium sanguineum (nicht häufig, aber immer wieder mal zu finden), Fragaria viridis (hier auf den Schneisen fehlt wiederum F. moschata), Helianthemum nummularium subsp. obscurum und fruchtendes Muscari neglectum; ausserdem hier wie auch neben Forstwegen immer wieder mal Vincetoxicum hirundinaria (ohne Bild):
20210605_Geranium sanguineum - Fragaria viridis - Helianthemum nummularium subsp obscurum - Muscari neglectum - etc.jpg
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 12. Juni 2021, 18:22

Zurück in den Wald - am Wegrand Stachys germanica, so oft sieht man die hier ja auch nicht:
20210605_Stachys germanica.jpg
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Und in einem Bereich, in dem es ausnahmsweise etwas mehr Hainbuchen-Anteil gibt, an sehr schattiger Stelle und nur vegetativ, wohl Orchis purpurea - ich wüsste nicht, was es sonst sein sollte; und ich kenne die Art auch schon länger vom Hochleithenwald, sie kommt sehr zerstreut vor, oft nur Einzelindividuen, und braucht halt Licht, um zu blühen:
20210605_Orchis cf purpurea - im Eichen-Hainbuchenwald.jpg
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Ebenfalls mitten im Wald auf einer Schneise Aquilegia vulgaris; der Standort liegt in einem Bereich des Waldes, in dem mir keine Menschenseele begegnet ist (wobei - "einsam" ist der Hochleithenwald sowieso ziemlich, abseits der kurzen markierten Mountainbike-Route) - Ansalbung ist also eher unwahrscheinlich, aber was weiss man. Ist das einzige Individuum, das mir untergekommen ist:
20210605_Aquilegia vulgaris.jpg
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Das hier kann trotz der ziemlich aufrechten Rispe eigentlich nur Campanula patula sein; sonst ja eine recht gewöhnliche und häufige Sippe, im pannonischen Ostösterreich ist die Art aber meiner Erfahrung nach doch eher selten vorhanden:
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Veronica vindobonensis, natürlich eine Allerweltsart hier im Osten:
20210605_Veronica vindobonensis.jpg
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Clematis recta ist da schon was "besseres"; ist mir immer wieder ganz unverhofft an Wegrändern untergekommen, teilweise in über 1 m hohen, prächtig blühenden Exemplaren - um dann wieder ganz zu fehlen! Häufig ist die Art hier also sicher nicht:
20210605_Clematis recta.jpg
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Nochmals Diptam: auch auf Waldschlägen scheint er sich rasch zu etablieren, vermutlich gibt es im Wald also eine "gute" Samenbank, die nach Waldschlägen aktiviert wird:
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Rosen gibt es bestimmt mehrere Arten, hier eine, die ich nur vage dem Rosa-canina-agg. zuordnen kann; ich hab mich an diesem Tag nicht der Mühe unterzogen, möglichst viele Rosen zu bestimmen, ich bin auch gar nicht "gut" mit Rosen - ich mag sie zwar gern anschaun, aber weiter geht die Liebesbeziehung nicht ;-)
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Re: Hochleithenwald bei Wolkersdorf im Weinviertel

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 12. Juni 2021, 18:26

In der Ödnis des Douglasien-Forstes kommt im Unterwuchs hauptsächlich Corylus avellana und Cornus sanguinea auf:
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Und wenn man sie schon mal so schön nebeneinander hat - die 4 heimischen Eichen kurz dokumentiert:
Quercus cerris - die langen Stipeln sieht man schon von weitem; und im Gegensatz zur Flaumeiche glänzen die Blattoberseiten; ist auch dann wirklich leicht zu bestimmen, wenn die Spreite mal nicht so stark "zerfleddert" ist wie sonst eigentlich für die Zerreiche typisch (verräterisch natürlich auch die Cupula, wenn man sie am Boden findet):
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Quercus pubescens - wirklich sehr flaumig noch, um diese Jahreszeit (im Herbst ist der Flaum dann ja teilweise schon geschwunden), und Blattoberseiten gar nicht glänzend:
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Quercus petraea mit den typischerweise riesigen, meist nur relativ seicht gelappten und lang gestielten Blättern:
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Ich hab nur Stiel-Eichen mit eigentlich untypisch lang gestielten Blättern gesehen, die Öhrchen am Blattgrund sind aber trotzdem wohl eindeutig (oder könnten das Hybriden sein?):
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