Segetalflora 2021
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Hier wieder was aus dem Waldviertel (aber keine neuen, sondern schon weiter oben gepostete Arten). Odontites vernus EN (Wiederbestätigung für 7256-1) scheint hier nicht so selten zu sein...
Ranunculus arvensis VU ist neu für 7256-1 und die weitere Umgebung (und für dort gibt es auch nur Angaben von vor 1990):
Ranunculus arvensis VU ist neu für 7256-1 und die weitere Umgebung (und für dort gibt es auch nur Angaben von vor 1990):
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Im oberen Waldviertel bei Gmünd gibt es noch sehr schöne Streifenfluren mit reizenden Feldrainen:
In einem Minzenfeld konnte ich heute Aphanes australis EN neu für Qu. 7156-4 nachweisen. In vier Quadranten westlich davon gibt es schon Nachweise in der provisorischen RL-Karte, in den zwei Quadranten westlich von Gmünd bis Pyhrabruck habe ich die Art ebenfalls schon gefunden. Somit gibt es dort bisher sieben Quadranten und somit das österreichische Hauptverbreitungsgebiet. Im restlichen Österreich gibt es nur einen rezenten Quadranten in der Steiermark. Die Häufigung um Gmünd wundert nicht, da die Art extrem kalkfeindlich ist und einen atlantischen Klimaeinfluß benötigt, was beides im Granithochland am Rand des Wittingauer Beckens zutrifft. Man kann Aphanes australis mit etwas Übung schon anhand der grasgrünen Färbung erkennen. Zur genauen Bestimmung müssen aber die Früchte vermessen werden (vgl. hier). Hier noch Fotos:
In einem Minzenfeld konnte ich heute Aphanes australis EN neu für Qu. 7156-4 nachweisen. In vier Quadranten westlich davon gibt es schon Nachweise in der provisorischen RL-Karte, in den zwei Quadranten westlich von Gmünd bis Pyhrabruck habe ich die Art ebenfalls schon gefunden. Somit gibt es dort bisher sieben Quadranten und somit das österreichische Hauptverbreitungsgebiet. Im restlichen Österreich gibt es nur einen rezenten Quadranten in der Steiermark. Die Häufigung um Gmünd wundert nicht, da die Art extrem kalkfeindlich ist und einen atlantischen Klimaeinfluß benötigt, was beides im Granithochland am Rand des Wittingauer Beckens zutrifft. Man kann Aphanes australis mit etwas Übung schon anhand der grasgrünen Färbung erkennen. Zur genauen Bestimmung müssen aber die Früchte vermessen werden (vgl. hier). Hier noch Fotos:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Heute ging es nächst Weitra weiter. Ich habe mir die Flora von kleinen Tümpeln, Teichen, nassen Fahrspuren und natürlich die der mageren Äcker angesehen. Hier ein solcher, im Hintergrund die Kirche von Unserfrau:
Hier fand ich gleich Aphanes australis EN neu für 7255-3 (zusätzlich neu gegenüber der RL-Karte -- dort sind im Waldviertel bisher nur vier Quadranten rund um Gmünd verzeichnet -- habe die die Art auch schon in 7254-2, 7255-1, 7254-4, 7255-4 und 7156-4 nachgewiesen). Direkt daneben wuchs auch A. arvensis, weiters Holcus mollis, Scleranthus annuus, Trifolium arvense usw.
Hier ist die Landwirtschaft noch sehr kleinteilig, mit schmalen Streifenfluren, Ackerrainen, Gehölzgruppen und Bicheln:
Dann ging es durch einen reizvollen Föhrenheidewald Richtung Schagges:
Dort dann eine Ackerbrache mit wohl tausenden kräftigen Exemplaren von Arnoseris minima EN . Damit könnte man wirklich eine Schafherde ernähren! Vermutlich handelt es sich um eine geförderte Brache und man sieht hier wie wertvoll das ist um solchen seltenen Arten einen Lebensraum und Möglichkeit zur Regeneration der Populationen zu geben. In den Äckern rundum, die auch nicht gerade intensiv bewirtschaftet sind, fand ich nämlich keine Arnoseris. Die Art ist neu für 7255-3, für 7255-4 konnte ich sie heute auch neu nachweisen. Vermutlich gibt es sie im Gratzener und im Litschauer Ländchen noch in weiteren Quadranten, wo sie bisher nicht nachgewiesen ist.
In diesem Acker gab es übrigens nochmals Aphanes australis, zusammen mit Scleranthus annuus:
Hier fand ich gleich Aphanes australis EN neu für 7255-3 (zusätzlich neu gegenüber der RL-Karte -- dort sind im Waldviertel bisher nur vier Quadranten rund um Gmünd verzeichnet -- habe die die Art auch schon in 7254-2, 7255-1, 7254-4, 7255-4 und 7156-4 nachgewiesen). Direkt daneben wuchs auch A. arvensis, weiters Holcus mollis, Scleranthus annuus, Trifolium arvense usw.
Hier ist die Landwirtschaft noch sehr kleinteilig, mit schmalen Streifenfluren, Ackerrainen, Gehölzgruppen und Bicheln:
Dann ging es durch einen reizvollen Föhrenheidewald Richtung Schagges:
Dort dann eine Ackerbrache mit wohl tausenden kräftigen Exemplaren von Arnoseris minima EN . Damit könnte man wirklich eine Schafherde ernähren! Vermutlich handelt es sich um eine geförderte Brache und man sieht hier wie wertvoll das ist um solchen seltenen Arten einen Lebensraum und Möglichkeit zur Regeneration der Populationen zu geben. In den Äckern rundum, die auch nicht gerade intensiv bewirtschaftet sind, fand ich nämlich keine Arnoseris. Die Art ist neu für 7255-3, für 7255-4 konnte ich sie heute auch neu nachweisen. Vermutlich gibt es sie im Gratzener und im Litschauer Ländchen noch in weiteren Quadranten, wo sie bisher nicht nachgewiesen ist.
In diesem Acker gab es übrigens nochmals Aphanes australis, zusammen mit Scleranthus annuus:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Am Rand eines Kürbisfelds bei Weyerburg heute Setaria verticilliformis, neu für Qu. 7463-1 und die weitere Umgebung. Z.B. in Floridsdorf ist diese Art eine der häufigsten Borstenhirsen, im WeinV fand ich sie jedoch noch nie.
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Heute ist mir im Weinviertel im Lange Thale östlich von Hollabrunn erstmals Ricinus communis untergekommen, verwildert in einem Kürbisacker. Zwar direkt neben einem Bildstock, aber vermutlich spontan, auch wenn eine Ausbringung nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Vielleicht handelt es sich auch schon um die Folgegeneration einer solchen. Eine schöne Pflanze ist es ja:
Eine Pflanze war schon sehr groß und dürfte gute Chancen haben reife Samen zu entwickeln und sich somit fortzupflanzen. Das verheißt nichts Gutes: das könnte der nächste Neophyt sein, der sich bei uns ausbreitet. Kein Wunder, dass da auch Maria die Hände zusammenschlägt...
Eine Pflanze war schon sehr groß und dürfte gute Chancen haben reife Samen zu entwickeln und sich somit fortzupflanzen. Das verheißt nichts Gutes: das könnte der nächste Neophyt sein, der sich bei uns ausbreitet. Kein Wunder, dass da auch Maria die Hände zusammenschlägt...
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Heute war ich im wunderschönen Litschauer Ländchen nordöstlich von Gmünd unterwegs. Die Äcker und Wiesen ähneln hier einem pittoresken Landschaftspark. Hier ein paar Eindrücke:
Mitten in den Äckern erheben sich reizenden Bichln:
An manchen Stellen bricht der Südböhmische Pluton aus dem Boden und wird von duftiger Agrostis capillaris eingerahmt. Jasione montana gibt der herbstlichen Landschaft blaue Farbakzente:
Man kann nur hoffen, dass diese wunderschöne Landschaft mit Hilfe entsprechender Förderungen erhalten bleibt und nicht dem Maximierungsdenken zum Opfer fällt, wie schon vielfach anderswo!
Mitten in den Äckern erheben sich reizenden Bichln:
An manchen Stellen bricht der Südböhmische Pluton aus dem Boden und wird von duftiger Agrostis capillaris eingerahmt. Jasione montana gibt der herbstlichen Landschaft blaue Farbakzente:
Man kann nur hoffen, dass diese wunderschöne Landschaft mit Hilfe entsprechender Förderungen erhalten bleibt und nicht dem Maximierungsdenken zum Opfer fällt, wie schon vielfach anderswo!
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Als edle Ackerbeikräuter gab es die "üblichen Verdächtigen", nämlich Arnoseris minima
und Aphanes australis:
Zudem, uns aus dem Osten vertraut, Anchusa arvensis subsp. arvensis:
und Aphanes australis:
Zudem, uns aus dem Osten vertraut, Anchusa arvensis subsp. arvensis:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2021
Heute war ich wieder am Kleinen Wagram bei Gerasdorf unterwegs und konnte am Rand eines stark kalkhältigen, steinigen Ackers Reseda phyteuma EN neu für Qu. 7664-4 nachweisen. Ein paar Quadranten weiter nordnordöstlich konnte ich die Art schon früher nachweisen, vgl. Lefnaer (2019). Am Kleinen Wagram wächst die Art syntop mit R. lutea:
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2021
Das kann nur Kickxia elatine sein, oder? Heute, auf Erdäpfel-Acker beim Krotenbach N Biedermannsdorf; an dortigen Geholzsäumen auch verbreitet Helminthotheca echioides.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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