Gentianella am Hochschwab
- Norbert Sauberer
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Gentianella am Hochschwab
Ich war auch heuer am Hochschwab unterwegs und überall blühten bereits die Gentianellen.
Bestimmungstechnisch ist es für mich ein großes, großes Rätsel.
Soweit ich es mit der Lupe erkennen konnte, waren die Papillen am Kelchzipfelrand bei beiden dokumentierten Individuen kurz und eher dreieckig.
Die erste Pflanze stammt von der Oberen Dullwitz aus ca. 1900 msm:
Die zweite Pflanze wuchs am Südhang auf dem G`hacktkogel auf knapp 2200 msm:
Bestimmungstechnisch ist es für mich ein großes, großes Rätsel.
Soweit ich es mit der Lupe erkennen konnte, waren die Papillen am Kelchzipfelrand bei beiden dokumentierten Individuen kurz und eher dreieckig.
Die erste Pflanze stammt von der Oberen Dullwitz aus ca. 1900 msm:
Die zweite Pflanze wuchs am Südhang auf dem G`hacktkogel auf knapp 2200 msm:
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Re: Gentianella am Hochschwab
Hallo Norbert!
Wenn ich den erstgenannten Typ bei uns in Westösterreich finden würde, würde ich ihn als Gentianella rhaetica bezeichnen. Hierfür sprechen die eher schmalen Kblattzipfel, die V-förmigen Kblattbuchten und die kurzen dreieckigen Papillen.
Interessant schaut die zweite Pflanze aus, die breiten Kblätter ähneln jenen von G. campestris, die aber im Osten Österreichs nicht vorkommt und in der Regel 4 Kronblattzipfel aufweist - deine Pflanze zeigt soweit erkennbar aber 5 Kronblattzipfel. War das eine Einzelpflanze mit dieser Merkmalsausprägung oder ein Bestand? Wenn ersteres, würde ich es als Aberration bezeichnen und wohl auch noch G. rhaetica zuordnen.
Viele Grüße
Oliver
Wenn ich den erstgenannten Typ bei uns in Westösterreich finden würde, würde ich ihn als Gentianella rhaetica bezeichnen. Hierfür sprechen die eher schmalen Kblattzipfel, die V-förmigen Kblattbuchten und die kurzen dreieckigen Papillen.
Interessant schaut die zweite Pflanze aus, die breiten Kblätter ähneln jenen von G. campestris, die aber im Osten Österreichs nicht vorkommt und in der Regel 4 Kronblattzipfel aufweist - deine Pflanze zeigt soweit erkennbar aber 5 Kronblattzipfel. War das eine Einzelpflanze mit dieser Merkmalsausprägung oder ein Bestand? Wenn ersteres, würde ich es als Aberration bezeichnen und wohl auch noch G. rhaetica zuordnen.
Viele Grüße
Oliver
- Norbert Sauberer
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Re: Gentianella am Hochschwab
Ahoi Oliver!
Danke für deine Auskunft! Mit Gentianella rhaetica bin ich nicht unzufrieden. Vermutlich habe ich diese Art verworfen, da die Steiermark nicht als Vorkommensgebiet in der EFÖLS 3 angeführt wird.
Ja, was den zweiten Fundort am G´hacktkogel betrifft: Das war schon ein ganzer Bestand und nicht nur eine Einzelpflanze.
Ist diese teilweise Ungleichheit der Kelchzipfel typisch für G. rhaetica?
vhg, norbert
Danke für deine Auskunft! Mit Gentianella rhaetica bin ich nicht unzufrieden. Vermutlich habe ich diese Art verworfen, da die Steiermark nicht als Vorkommensgebiet in der EFÖLS 3 angeführt wird.
Ja, was den zweiten Fundort am G´hacktkogel betrifft: Das war schon ein ganzer Bestand und nicht nur eine Einzelpflanze.
Ist diese teilweise Ungleichheit der Kelchzipfel typisch für G. rhaetica?
vhg, norbert
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Re: Gentianella am Hochschwab
Naja, aus meiner Erfahrung kann die Kelchblattbreite bei G. germanica agg. generell variieren, jedenfalls auch bei rhaetica. Aber deine Pflanzen zeigen schon sehr breite Kelchblätter und wenn es ein ganzer Bestand war dann solltest du ev auch die Meinung von Sepp Greimler einholen.
Lg
Oliver
Lg
Oliver
- Norbert Sauberer
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Re: Gentianella am Hochschwab
Das interessante war die Variabilität der Breite der Kelchblätter auf ein- und demselben Individuum! D.h. es gibt Blüten mit extrem unterschiedlich breiten Kelchzipfel und andere die "normal" waren. Die Blüten waren auf jeden Fall immer 5-zählig.
- Hermann Falkner
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Re: Gentianella am Hochschwab
Ich verlink dann mal zum anderen Thread:
viewtopic.php?f=23&t=3642
mit Zitat & Link von:
Greimler & Park & Schneeweiss 2011: Gentianella
https://www.researchgate.net/publicatio ... n_the_Alps
Im Angesicht dieser Arbeit ist G. rhaetica möglich und schlüssig, und die Papillen sprechen ja auch klar dafür. Ingression von G. austriaca ist hier aber keine zu sehen (oder evtl in Form der variablen Kelchblätter?), ganz im Gegensatz zu jenen von Burkhard, mit runden Buchten.
viewtopic.php?f=23&t=3642
mit Zitat & Link von:
Greimler & Park & Schneeweiss 2011: Gentianella
https://www.researchgate.net/publicatio ... n_the_Alps
Im Angesicht dieser Arbeit ist G. rhaetica möglich und schlüssig, und die Papillen sprechen ja auch klar dafür. Ingression von G. austriaca ist hier aber keine zu sehen (oder evtl in Form der variablen Kelchblätter?), ganz im Gegensatz zu jenen von Burkhard, mit runden Buchten.
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