Phänologie 2023
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Re: Phänologie 2023
Guten Morgen,
danke für eure Hinweise zu Viola suavis! Naja, mit Literatur habe ich vorort nicht bestimmt, sondern "nur" einen kurzen Blick auf die Merkmalskombination geworfen, nachdem ich die Art eigentlich gut aus meiner Heimat kenne: büscheliger Wuchs durch kurze unterirdische Ausläufer; schwach zugespitzte, dunkelgrüne, glänzende und am Blattrand gleichmäßig gekerbte Blätter; Vorblätter deutlich unterhalb der Mitte des Stängels und blauviolette Blüten mit farblich abgesetztem weißen Zentrum. Auch ich wüsste bei dieser Merkmalskombination keine Alternative.
Sehe gerade, dass die Art bei Polatschek nicht für Tirol genannt wird, in folgender Publikation allerdings aufscheint (als V. sepincola): https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_ ... 3-0346.pdf (wahrscheinlich sind das die angesprochenen zweifelhaften Angaben?).
Der Standort liegt in der Schießstandgasse in Innsbruck-Hötting, also nicht weit vom Institut für Botanik entfernt :-). Standörtliche Einnischung und Begleitvegetation (u. a. Viola pyrenaica) an einer Waldrandböschung scheinen mir typisch zu sein, aber nachdem die Stelle am Stadtrand liegt, kann ich ein synanthropes Vorkommen natürlich nicht ganz ausschließen. In jedem Fall werde ich den Standort zur Hauptblütezeit in einem guten Monat nochmal aufsuchen, die Pflanzen mit Literatur nachbestimmen und evtl. einen Beleg sammeln, um dann die Daten an Konrad zu übermitteln, falls sich die Artansprache bestätigt.
Danke auch für die Bestätigung von Viola pyrenaica! Nachdem das mein Erstkontakt mit dieser Art war und jahreszeitlich bedingt natürlich noch keine Blüten oder Früchte vorhanden waren, wollte ich mich noch nicht festlegen. Ist an dieser Stelle allerdings schon historisch von H. Handel-Mazzetti angegeben worden.
LG
Elias
danke für eure Hinweise zu Viola suavis! Naja, mit Literatur habe ich vorort nicht bestimmt, sondern "nur" einen kurzen Blick auf die Merkmalskombination geworfen, nachdem ich die Art eigentlich gut aus meiner Heimat kenne: büscheliger Wuchs durch kurze unterirdische Ausläufer; schwach zugespitzte, dunkelgrüne, glänzende und am Blattrand gleichmäßig gekerbte Blätter; Vorblätter deutlich unterhalb der Mitte des Stängels und blauviolette Blüten mit farblich abgesetztem weißen Zentrum. Auch ich wüsste bei dieser Merkmalskombination keine Alternative.
Sehe gerade, dass die Art bei Polatschek nicht für Tirol genannt wird, in folgender Publikation allerdings aufscheint (als V. sepincola): https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_ ... 3-0346.pdf (wahrscheinlich sind das die angesprochenen zweifelhaften Angaben?).
Der Standort liegt in der Schießstandgasse in Innsbruck-Hötting, also nicht weit vom Institut für Botanik entfernt :-). Standörtliche Einnischung und Begleitvegetation (u. a. Viola pyrenaica) an einer Waldrandböschung scheinen mir typisch zu sein, aber nachdem die Stelle am Stadtrand liegt, kann ich ein synanthropes Vorkommen natürlich nicht ganz ausschließen. In jedem Fall werde ich den Standort zur Hauptblütezeit in einem guten Monat nochmal aufsuchen, die Pflanzen mit Literatur nachbestimmen und evtl. einen Beleg sammeln, um dann die Daten an Konrad zu übermitteln, falls sich die Artansprache bestätigt.
Danke auch für die Bestätigung von Viola pyrenaica! Nachdem das mein Erstkontakt mit dieser Art war und jahreszeitlich bedingt natürlich noch keine Blüten oder Früchte vorhanden waren, wollte ich mich noch nicht festlegen. Ist an dieser Stelle allerdings schon historisch von H. Handel-Mazzetti angegeben worden.
LG
Elias
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Re: Phänologie 2023
na gut, anhand des einzigen bilds ist vorsicht angebracht. solche blüten könnten auch zur mir leider noch immer nicht "persönlich" bekannten, jedenfalls ausläuferlosen collina passen, der blattschnitt ist aber wesentlichst näher an suavis.
bin gespannt!
bin gespannt!
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Re: Phänologie 2023
Viola collina würde ich ausschließen, die hat nach meiner bisherigen Erfahrung deutlich höher am Stängel sitzende Vorblätter (auf dem eher beiläufig entstandenen Foto nicht einsehbar, habe ich vorort geprüft), eine durch fehlende Ausläufer bedingte andere Wuchsform, stärker behaarte, kaum glänzende Blätter und meist hellere Blüten mit nur schwach abgesetztem weißen Zentrum. Ob die Fransen der Nebenblätter bewimpert sind, habe ich mich nicht achtzugeben erinnert - werde das nachholen!
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Re: Phänologie 2023
hu, veilchendebatten mit "unsren" arten kann ich - auch im phänothema - nicht auslassen! was mich in beckers veilchenflora ein bissl verwundert, ist, dass dort die blüten von suavis kleiner als bei odorata sein sollten. ich hätte den stark umgekehrten eindruck, aber vielleicht getrübt von den vielen hybriden hier im osten.
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Re: Phänologie 2023
Interessant, das könnte ich so auch nicht bestätigen! Würde die Blüten der beiden Arten intuitiv für ungefähr gleich groß halten, aber sicherlich sind jene von V. suavis nicht durchgehend kleiner als jene von V. odorata.
Die vergleichsweise geringe Größe der Blüte auf meinem "suavis"-Foto (und der anderen 2-3 Blüten, die auf dem Foto nicht sichtbar sind) ist in jedem Fall jahreszeitlich bedingt. Ich hab am 31.12.22 bei mir zuhause in Südtirol auf 1100 m (!) blühende Viola suavis (Bestand belegt, mit abgesicherter Bestimmung) gesehen, deren Blütengröße vergleichbar mit der Innsbrucker Pflanze ist bzw. war. Zur Hauptblütezeit im März sind die Blüten der dortigen Pflanzen erfahrungsgemäß deutlich größer.
By the way - kann es sein, dass die Abbildung von "Viola suavis" auf infoflora.ch zu Viola pyrenaica gehört? Kann mir kaum vorstellen, dass das echte V. suavis ist.
Die vergleichsweise geringe Größe der Blüte auf meinem "suavis"-Foto (und der anderen 2-3 Blüten, die auf dem Foto nicht sichtbar sind) ist in jedem Fall jahreszeitlich bedingt. Ich hab am 31.12.22 bei mir zuhause in Südtirol auf 1100 m (!) blühende Viola suavis (Bestand belegt, mit abgesicherter Bestimmung) gesehen, deren Blütengröße vergleichbar mit der Innsbrucker Pflanze ist bzw. war. Zur Hauptblütezeit im März sind die Blüten der dortigen Pflanzen erfahrungsgemäß deutlich größer.
By the way - kann es sein, dass die Abbildung von "Viola suavis" auf infoflora.ch zu Viola pyrenaica gehört? Kann mir kaum vorstellen, dass das echte V. suavis ist.
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Re: Phänologie 2023
danke für die rückmeldung. der pyrenaica bin ich auch noch nicht über den weg gelaufen. da halte ich mich lieber raus.
- Hermann Falkner
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Re: Phänologie 2023
@Elias - zu:
https://www.infoflora.ch/de/flora/viola-suavis.html
Da sieht man definitiv zu wenig für eine sichere Ansprache; das, was man sieht, ist aber schon eher suavis.
https://www.infoflora.ch/de/flora/viola-suavis.html
Da sieht man definitiv zu wenig für eine sichere Ansprache; das, was man sieht, ist aber schon eher suavis.
Zuletzt geändert von Hermann Falkner am Freitag 3. Februar 2023, 06:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Phänologie 2023
So meine Herren - nun habe ich in unserem RL Tirol-Entwurf nachgesehen und festgestellt, dass die Nordtiroler Kollegen Viola suavis inzwischen schon für Nordtirol angeben, jedoch nur als unbeständiger Neophyt!? Ich will/kann dazu nichts sagen, zumal ich die alten Belege aus Innsbruck, auf die sich Becker et al. zurückgehen, nicht kenne ...
Allerdings möchte ich noch zu bedenken geben, dass Viola hirta fallweise durchaus auch weiße Blütenzentren ausbilden kann und damit der Blüte von V. suavis ähnelt. Klar, die von Elias erwähnten Ausläufer passen nicht zu V. hirta, aber die Hybride V. hirta x odorata gibt es ja auch noch zu bedenken - sie hat Ausläufer und auch die abgebildeten Blätter sowie die Stellung der Vorblätter würden hier durchwegs passen.
Frühere Angaben von V. suavis aus Osttirol (Lienz) haben sich übrigens als falsch herausgestellt, die Art fehlt in Osttirol.
Ich habe V. pyrenaica, die in Hötting arealmäßig natürlich hinpasst, übrigens nicht bestätigt, sondern nur das "cf" dazu, sprich: eine sichere V. pyrenaica kann man dem Bild nicht zuschreiben. Das Bild der V. suavis auf Infoflora schaut tatsächlich etwas komisch aus, aber was kann man anhand dieses eines Bildes schon sicher sagen?
Viele Grüße
Oliver
Allerdings möchte ich noch zu bedenken geben, dass Viola hirta fallweise durchaus auch weiße Blütenzentren ausbilden kann und damit der Blüte von V. suavis ähnelt. Klar, die von Elias erwähnten Ausläufer passen nicht zu V. hirta, aber die Hybride V. hirta x odorata gibt es ja auch noch zu bedenken - sie hat Ausläufer und auch die abgebildeten Blätter sowie die Stellung der Vorblätter würden hier durchwegs passen.
Frühere Angaben von V. suavis aus Osttirol (Lienz) haben sich übrigens als falsch herausgestellt, die Art fehlt in Osttirol.
Ich habe V. pyrenaica, die in Hötting arealmäßig natürlich hinpasst, übrigens nicht bestätigt, sondern nur das "cf" dazu, sprich: eine sichere V. pyrenaica kann man dem Bild nicht zuschreiben. Das Bild der V. suavis auf Infoflora schaut tatsächlich etwas komisch aus, aber was kann man anhand dieses eines Bildes schon sicher sagen?
Viele Grüße
Oliver
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Re: Phänologie 2023
Heute vor Einsetzen des nächsten Schneefalls am Nussdorfer Berg der erste Crocus tommasinianus, während Veronica verna in Debant vegetativ noch im prävernalen Schlummermodus verweilt …
Lg
Oliver
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Re: Phänologie 2023
Danke, Oliver, für die Hinweise! Hab deine bestätigende Anmerkung zu Viola cf. pyrenaica offensichtlich missverstanden.
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