Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Die o.g. Population von Crepis praemorsa EN mit wohl hunderten, teils z.Z. nur vegetativen Individuen, ist nun aufgeblüht:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Am Rande des Schwarzwalds, dem westlichen Teil des Hollabrunner Waldes, konnte ich heute auf einer Wiese am Waldrand Polygala amarella LC , im PA EN nachweisen. Die Art hat ihr Hauptverbreitungsgebiet im Alpenraum und im nördlichen Alpenvorland, im Pannonikum gibt es nur wenige Nachweise. Diese stammen v.a. aus dem südlichen Wiener Becken und sind großteils von vor 1990. Aus dem zentralen Weinviertel gibt es laut RLÖ-Arbeitskarte überhaupt nur rund ein halbes Dutzend Quadrantennennungen, alle von vor 1990. Auch für meinen Quadranten, 7462-4, gibt es bereits eine solche ältere Angabe. Jurasky (1980) nennt die Kreuzblume für "Wiesenmoore, Flachmoore", die früher auch entlang des Göllersbach z.B. bei Sonnberg existierten, zwischenzeitlich aber alle zerstört sind. Umso erfreulicher ist es, dass die Art auf der Magerwiese ebenfalls ein geeignetes Habitat findet und dort überleben konnte. Im Folgenden Fotos: aufgrund des einsetzenden Regens sind diese qualitativ leider suboptimal.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Der hier vorgestellte Fundort liegt im Gemeindegebiet von Großmugl an der Südabdachung der Hollabrunn-Mistelbach-Formation auf einer trockenen, wärmegetönten Wiesenbrache zwischen Wald und Agrarlandschaft. Dort, auf einem südwestexponierten Hang, fand ich heute ein paar Dutzend Individuen von Ophrys apifera EN . Interessanterweise war diese Art bis vor einiger Zeit aus dem Weinviertel, bis vom Bisamberg, noch gar nicht bekannt. Seitdem konnte ich sie dreimal -- bei Eggendorf im Thale, Poysdorf und Neuruppersdorf -- finden (Lefnaer (2016c), Lefnaer (2020), Link). Alle diese drei Fundorte liegen nördlich der HMF. Nun gibt es einen zweiten Fundort im südlichen Teil des Weinviertels. Hier ein paar Fotos von der hübsch aussehenden Orchidee, die anscheinend unterkartiert ist oder sich vielleicht (wie andere Orchideenarten) ausbreitet:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Gestern konnte ich in einem Tümpel im Hollabrunner Wald einen schönen großen Bestand von Callitriche cophocarpa LC vorfinden. Die Art ist in Österreich nicht so selten, aber laut FKÖ gibt es aus dem zentralen Weinviertel noch keinen Nachweis. Die nächsten Vorkommen gibt es erst an Donau, March und Thaya. Im Weinviertel konnte ich bisher nur Callitriche palustris s.str. LC , im PA VU , nachweisen (sofern die Pflanzen Früchte hatten und überhaupt eindeutig bestimmbar waren). Hier noch Fotos von Callitriche cophocarpa:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Im Ernstbrunner Wald konnte ich heute Polystichum aculeatum s.str. LC , im PA VU , nachweisen. Jurasky (1980) gibt die Art als "nur ganz vereinzelt" für "Halbfeuchten Nadelwald" an. In der Karte der floristischen Kartierung gibt es jedoch noch keinen Eintrag. Das einzige bisher bekannte Vorkommen im Weinviertel liegt demnach im Kreuttal, vgl. hier.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
In den Weinviertler Wäldern erwacht nun auch wieder das Leben mit u.a. Carex montana
Carex pilosa
Carex humilis
Carex digitata
...und im wahrsten Sinne des Wortes ruderal auf einem Waldweg Pulmonaria officinalis (s. str.)
Carex pilosa
Carex humilis
Carex digitata
...und im wahrsten Sinne des Wortes ruderal auf einem Waldweg Pulmonaria officinalis (s. str.)
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Im Ernstbrunner Wald erblüht nun Anthoxanthum australe NT , eine der am frühesten blühenden Poaceen bei uns:
Im Trauben-Eichenwald, der hier meist als Mittelwald bewirtschaftet wird, tut sich ansonsten floristisch noch nicht viel. Schön anzusehen ist er aber:
Etwas weiter, wo es letztes Jahr noch so aussah wie auf den Bildern oben, sieht es nun so aus:
Als nächster Schritt bei dieser "Waldbewirtschaftung" wird vermutlich eine standortfremde Douglasienmonokultur o.ä. hingepempert. Unsere Politiker reden zwar in ihren Sonntagsreden gerne davon wie wichtig der Wald ist, für den Menschen, für die Natur und was weiß ich was noch. Aber die Zerstörung von naturnahen Wäldern wird hingenommen oder sogar noch unter dem Deckmantel der Energiewende gefördert. Dabei geht es durchaus anders, wie die weitgehend traditionelle Bewirtschaftung direkt nebenan zeigt:
Im Trauben-Eichenwald, der hier meist als Mittelwald bewirtschaftet wird, tut sich ansonsten floristisch noch nicht viel. Schön anzusehen ist er aber:
Etwas weiter, wo es letztes Jahr noch so aussah wie auf den Bildern oben, sieht es nun so aus:
Als nächster Schritt bei dieser "Waldbewirtschaftung" wird vermutlich eine standortfremde Douglasienmonokultur o.ä. hingepempert. Unsere Politiker reden zwar in ihren Sonntagsreden gerne davon wie wichtig der Wald ist, für den Menschen, für die Natur und was weiß ich was noch. Aber die Zerstörung von naturnahen Wäldern wird hingenommen oder sogar noch unter dem Deckmantel der Energiewende gefördert. Dabei geht es durchaus anders, wie die weitgehend traditionelle Bewirtschaftung direkt nebenan zeigt:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Zuerst eine etwas kuriose Beobachtung: im Glasweiner Wald befand sich bis vor kurzem ein Wildgatter. Nun wurde der Zaun entfernt, wahrscheinlich weil Gatterjagden in NÖ bald nicht mehr erlaubt sein werden. Von der Stelle, wo früher der Zaun stand, sieht man schön wie der Wildüberbestand der Flora zusetzt. Da ist alles komplett abgefressen und kein Bewuchs mehr da.
Aus floristischer Sicht gibt es dort u.a. schöne Primula veris NT , im PA VU
...sowie Petasites albus LC , im PA VU , im Weinviertel eine Seltenheit und neu für Qu. 7463-3:
Aus floristischer Sicht gibt es dort u.a. schöne Primula veris NT , im PA VU
...sowie Petasites albus LC , im PA VU , im Weinviertel eine Seltenheit und neu für Qu. 7463-3:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Im Ernstbrunner Wald blüht nun in feuchten Waldsenken Oxalis acetosella LC . Die in Österreich insgesamt sehr häufige Art hat ein weitgehend antipannonisches Verbreitungsareal und ist im Weinviertel selten.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Am Rande eines Waldgebiets bei Hollabrunn blühen nun Aegonychon purpurocaeruleum NT ...
...Carex digitata LC ...
...Viola hirta LC ...
... und Pulmonaria mollis subsp. mollis NT , im PA EN :
Auf einem verbuschenden Halbtrockenrasen nächst dem Waldgebiet...
...Viola rupestris NT , im PA VU , ....
...und Thesium dollineri EN :
...Carex digitata LC ...
...Viola hirta LC ...
... und Pulmonaria mollis subsp. mollis NT , im PA EN :
Auf einem verbuschenden Halbtrockenrasen nächst dem Waldgebiet...
...Viola rupestris NT , im PA VU , ....
...und Thesium dollineri EN :
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