Datenvisualisierung auf Karten

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Bernd Haynold
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon Bernd Haynold » Donnerstag 1. November 2018, 18:34

Ich habe mich extra angemeldet, um hier zu antworten.

Ich verwende QGIS, um meine Daten in einer Karte darstellen zu können.

Im Gegensatz zu Google Earth kann QGIS viele Datenformate lesen. Excel-Dateien können zwar nicht direkt gelesen werden, die müßten erst als CSV-Datei abgespeichert werden.

Über Verknüpfungen soll es möglich sein, Funddaten über Attribute mit einem Layer, der die Geometriedaten enthält, zu verbinden. Ich habe das jedoch nie benötigt, da ich derartiges bereits in meiner Postgresql-Datenbank bewerkstelligen kann.

Die Koordinaten der Quadranten können jedoch über längere Formeln in Excel in Koordinaten umgerechnet werden, die dann in QGIS beim Importieren der CSV-Datei als X- und Y-Koordinaten ausgewählt werden können.

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Jürgen Baldinger
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon Jürgen Baldinger » Donnerstag 1. November 2018, 19:25

Danke, interessant.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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2045
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon 2045 » Sonntag 4. November 2018, 07:32

Zu dem Thema eine weitere Frage. Möglicherweise gibt es dazu in einer der Meldungen schon eine Antwort, die ich dann aber nicht verstanden habe.
In vielen Veröffentlichungen sind die bekannten Verbreitungskarten, z.B. von ganz Österreich abgedruckt.
Rasternetz über eine im Hintergrund sichtbare Gegend gelegt (z.B. Österreich, Kärnten oder Bezirk Mödling) und Befüllung der betroffenen Quadranten 1 bis 4 mit einem Zeichen (in der Regel ein Punkt).
Zum Beispiel im vergriffenen Buch von Norbert Griebl über die Orchideen Österreichs.
Solche Verbreitungskarten werden aber schon viele Jahre verwendet, auch Vöth, 1987 hat solche Karten in seiner Veröffentlichung über die Orchideen aus dem Bezirk Mödling in Verwendung.
Oder der Verbreitungsatlas der Farn und Blütenpflanzen Kärntens aus dem Jahr 1992.
Wie werden solche Verbreitungskarten erstellt?

Wenn es nicht hochkompliziert ist, würde mich das für einzelne Orchideenfunde, mehr als Spielerei, interessieren.

Danke für Infos, Markus

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Hermann Falkner
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon Hermann Falkner » Sonntag 4. November 2018, 09:14

Hallo Markus,
diese Karten basieren auf dem Quadrantenraster der Bio-Kartierung - und ein Punkt zeigt hier in der Regel nur an, dass die Art für den Quadranten belegt ist - aber nicht, ob häufig oder selten.
Es gibt auch Verbreitungskarten, in denen man sich mit Symbolen behilft - zB Kreis gefüllt = Art rezent bestätigt, Kreis hohl = Ring = letzter Fund 30 oder mehr Jahre zurückliegend etc, bzw mit unterschiedlichen Symbolen werden oft mehrere vikariierende (= nicht am selben Standort vorkommende) Arten in einer Karte dargestellt, so etwa bei Pulsatilla grandis/veris, oder Scilla bifolia/drunensis/vindobonensis/spetana.
Was Jürgen erreichen möchte, ist wohl, auch die Häufigkeit darzustellen, bzw weiterführend auch gleichzeitige Darstellung mehrerer Arten etc - was auch immer, am PC sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt.

Die technische Umsetzung ist hier aber nicht ganz einfach, insbes. wenn die eigenen IT-Kenntnisse recht "angestaubt" sind, wie bei mir - so klingt für mich QGIS zwar theoretisch super, in der Praxis bin ich hier aber wohl auch überfordert ...

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2045
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon 2045 » Sonntag 4. November 2018, 16:09

Hallo Hermann!

Vielen Dank für eine Antwort. Mir war schon klar, das Jürgen hier andere Anforderungen stellt, als das mit dem Punkt machbar ist. Habe mich da eigentlich mit meiner eigenen Frage dazu gehängt.
Wie erstellt man solche Karten mit Quadrantenraster und z.B. schwarzem Punkt?
Nachdem das schon vor über 30 Jahren möglich war, dürfte dies technisch vermutlich nicht so schwierig sein (wenn man weis wie es geht!)
LG Markus

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Hermann Falkner
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon Hermann Falkner » Sonntag 4. November 2018, 18:59

Hallo Markus,

technisch ist das nicht so schwierig, Stefan hat ja eh weiter oben schon erklärt, wie man das Quadrantengitter in Google auf eine Karte einblendet; die botanischen Quadranten-Übersichtskarten sind aber sicherlich nicht mit Google Maps gemacht worden (hat's vor 30 Jahren wohl noch nicht gegeben ;-), sondern mit einer anderen, mir nicht bekannten Software; dazu kann ich leider auch nicht sehr viel sagen, aber ich bin mir sicher, dass Harald Niklfeld seine Verbreitungskarten nicht für jede Art mühsam manuell einträgt, die Florakartierung verfügt sicherlich über eine Software, die das +/- auf Knopfdruck zustandebringt, würde ich meinen.

Die Quadranten kannst du übrigens auch selbst ganz leicht berechnen, ausgehend zB vom Quadranten 7863 im Süden von Wien:
7863/1 = 16°10'00" - 16°15'00" E & 48°09'00" - 48°12'00" N = zB Grossteil des Lainzer Tiergartens
7863/2 = 16°15'00" - 16°20'00" E & N-Koordinaten wie 7863/1 = Lainzer Tiergarten Ost & Schönbrunn
7863/3 = E-Koordinaten wie 7863/1 sowie 48°06'00" - 48°09'00" N = Perchtoldsdorf-West & Kaltenleutgeben
7863/4 = E-Koordinaten wie 7863/2 sowie N-Koordinaten wie 7863/3 = Perchtoldsdorf/Heide (Grossteil) & Gebiet östlich davon
Dh jeder Quadrant (also zB 7863) ist in 4 Teilquadranten geteilt (7863/1 - 7863/4; 1 ist links oben, 2 rechts oben, 3 links unten, 4 rechts unten); der Quadrant nördlich von 7863 ist 7763, nördlich davon 7663 etc. - der Quadrant westlich von 7863 ist 7862 bzw. östlich davon 7864, hier wird also von rechts nach links gezählt und in nord-südlicher Richtung jeweils in der Hunderterstelle gezählt.
Die Abstände (Grade Länge & Breite) sind immer gleich, ausgehend von diesen Angaben kannst du also mit jedem Programm, das ein Koordinatensystem hat, ein Quadrantengitter über eine Karte legen.
Sehr komfortabel zB mit der AMAP (Austrian Map; man muss einfach nur die entsprechenden Längen- und Breitengrade farbig einblenden), die kostet aber was - es gibt sicherlich auch zahlreiche Gratisprogramme, die das auch können, bzw. verweist Bernd Haynold oben auf QGIS, mit dem das auch möglich ist.

Ich hab mir für den "Hausgebrauch" eine simple Excel-Liste gemacht, in der ich die Gebiete eintrage, in denen ich öfters unterwegs bin, sodass ich nicht immer mühsam nachschaun muss, in welchen Quadranten ein Fund fällt - ist aber natürlich auch nur eine "Krücke", die halt von der technischen Seite her wenig aufwendig ist, dafür aber auch sehr geringen "Komfort" bietet.
Wenn man hier nur ein bisserl versierter ist (oder sich die Zeit nimmt, sich in die Thematik einzuarbeiten, entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt), dann ist da sicher viel mehr möglich.

LG
Hermann

Burkhard Leitner
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Re: Datenvisualisierung auf Karten

Beitragvon Burkhard Leitner » Freitag 8. Februar 2019, 20:02

Hallo Forum,
ich hänge mich hier dran, mit einer denke ich doch dazu passenden Karten-Frage, vielleicht kann jemand weiterhelfen...

Ich arbeite mit QGIS, wirklich ein tolles Programm mit dem so einiges möglich ist, Einblenden von Openstreetmaps, Einblenden von Schutzgebieten, Gewässernetz, etc...
Habe es auch geschafft den Quadrantenraster einzublenden, ich hätte aber gerne die Beschriftung dazu, wie es anscheinend in AMAP geht. Hab das im QGIS noch nicht finden können, weiß jemand, ob und wie das gehen könnte?

Danke, bin für Tipps dankbar
Burkhard


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