Agrostemma githago

Wie das Kostbare erhalten? Gefährdungen, Schutzmaßnahmen und Interviews
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Jürgen Baldinger
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Agrostemma githago

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 28. Oktober 2019, 14:19

Hat jemand heuer Kornraden gesehen oder sind wir da eh schon fast beim Vermisst-Status?
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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Norbert Sauberer
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Norbert Sauberer » Montag 28. Oktober 2019, 16:22

In Traiskirchen habe ich sie in den letzten Jahren in einigen (meist schottrigen) Äckern durchaus regelmäßig gesehen. Hier die Verbreitungskarte, alles aktuelle Funde ab dem Jahr 2000 und die meisten davon in den letzten paar Jahren.
Dateianhänge
Agrostemma githago Traiskirchen ab dem Jahr 2000 v4.jpg
Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
Agrostemma githago Traiskirchen ab dem Jahr 2000 v4.jpg (192.43 KiB) 6755 mal betrachtet

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Stefan Lefnaer
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 28. Oktober 2019, 17:13

Ich seh sie auch immer wieder aber zu unterscheiden was da "echt" ist und was angesalbt (oder von früheren Ansalbungen unbeständig verwildert) ist fast nicht möglich.

Oliver Stöhr
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Oliver Stöhr » Montag 28. Oktober 2019, 17:16

In Äckern hab ich sie in Westösterreich überhaupt nicht (mehr) gesehen. Die Art ist aber zum Teil in "Blühmischungen" enthalten - aus solchen dürften letztlich auch die zwei Pflanzen, die ich im heurigen Sommer in Kasern (Salzburg-Nord) an einem Straßenrand blühend gefunden habe, stammen ...
LG
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 28. Oktober 2019, 19:41

Danke Euch. Ich hatte bis dato nicht das Glück, dieser Art abseits eindeutig kultivierter Exemplare ansichtig zu werden.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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Hermann Falkner
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 29. Oktober 2019, 06:54

Dito: sehe die Art schon immer wieder mal, habe aber den Verdacht, dass das teilsaus "Blumenmischungen" stammt.
Ist aber wirklich oft sehr schwer einschätzbar.

Gerade heuer hab ich bei Zurndorf:
viewtopic.php?f=4&t=1537&p=6420&hilit=Githago#p6420
ein Roggenfeld mit massenhaft Kornrade gesehen, auf den Feldern rundherum war aber gar nix.
Das kann 2 Gründe haben, würde ich meinen:

- der Bauer hat was übrig für schöne Ackerbeikräuter und sät diese mit aus (es gibt glaub ich sogar sowas wie Biodiversitätsprämien der EU?)

- oder es ist einfach nur ein Bio-Feld, auf dem sich die Art noch halten kann, vs niedergespritzte Nachbarfelder, bzw bietet (vermutlich) Winterroggen bessere Überlebenschancen als Sommergetreide

Gespritzt war das Roggenfeld sicher nicht, sonst hätte es die Art bestenfalls nur sehr spärlich gegeben, Agrostemma githago ist ja nicht sehr giftresistent.

Bei Zurndorf ist das Vorkommen aber vielleicht doch eher natürlichen Ursprungs?

kurt nadler
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon kurt nadler » Dienstag 29. Oktober 2019, 11:56

in rammelhof (von arbesbach/waldviertel in richtung mühlviertler grenze) durften wir vor ca. 10 jahren einen biobauern (eierproduzent) naturschutzvertraglich betreuen, der tatsächlich noch ein kornraden-unkrautproblem hatte, da er sein eigenes lokales roggensaatgut verwendet und die kornrade dort mit der roggenfruchtfolge als massenpflanze mitgeht. leider konnte man ihn hierfür nicht extra-prämieren (und einen kontakt zu karin böhmer herzustellen, hatte ich damals glaub ich vergessen). standort zwischen 900 und 1000 m.

asta
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon asta » Dienstag 26. November 2019, 23:50

Gerade heuer hab ich bei Zurndorf ein Roggenfeld mit massenhaft Kornrade gesehen, auf den Feldern rundherum war aber gar nix.


Auf diesem besagten Feld bei Zurndorf sind im Randbereich derzeit Agrostemma githago Keimlinge und junge Pflänzchen zu bewundern.
DSC00020.JPG
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DSC00020.JPG (1.57 MiB) 6379 mal betrachtet


Teils stehen sie dicht an dicht, aber nur im ca 2m breiten Randbereich des Ackers, weiter drinnen wirds weniger bis gar nichts mehr.
Wenn man den Fedweg ein Stück weiter geht, kommen in Abständen noch ein paar Felder die genau gleich aussehen. Wintererbsen, oder wie nennt man die? Und im Randbereich viele Kornraden. Die Erbsen dienen doch im Biolandbau zur Mischkultur mit Getreid, ua zum aufbessern und um den Unterwuchs im Zaum zu halten. Aber wo ist das Getreide, keimt das später?
DSC00023.JPG
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DSC00023.JPG (1.68 MiB) 6379 mal betrachtet

Habe neulich einen (Bio)Landwirt der Nachbargemeinde gefragt bez. Kornrade. Zumindest er wusste nichts von einer Aussaat.
DSC00039.JPG
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DSC00039.JPG (1.37 MiB) 6379 mal betrachtet

und wie viele dieser Pflänzchen werden den Winter überleben? Falls hier einer kommt...
DSC00027.JPG
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Hermann Falkner
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 27. November 2019, 06:13

Gebau der Acker wars, Danke asta ;-)
Die Kornrade überwintert und überlebt in der Wintersaat (ohne Gifteinsatz ;-)), hier ist aber kein Wintegetreide gepflanzt und das hat ja auch Sinn (Fruchtfolge!), vermutlich werden also die Keimlinge im Frühjahr wohl leider umgeackert.
Und das wird sie wohl nicht so gut überleben (am ehesten am Ackerrand).

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Pablito
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Re: Agrostemma githago

Beitragvon Pablito » Mittwoch 27. November 2019, 10:36

Ich habe sie vor einigen Jahren bei Stammersdorf am Rand eines Ackers blühend gesehen, müsste in meiner Datenbank nachsehen wann und wo genau das war!
LG Reini BR


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