An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ? = Anemone ranunculoides

= Blütenpflanzen
Maria Zacherl
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An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ? = Anemone ranunculoides

Beitragvon Maria Zacherl » Mittwoch 25. März 2020, 20:25

Hallo,

Gestern gesehen in einer Art Garten/Park bei einer Wohnhausanlage.
Entlang des renaturierten Teiles gibt es Anemone ranunculoides und Anemone nemorosa sehr zahlreich; in der Anlage jedoch nur diese mehrblütige Art.

Bitte um Kommentare, Danke

VG Maria

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kurt nadler
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Re: An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ?

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 25. März 2020, 20:56

ich würde diese pflanzen als Anemone ranunculoides bezeichnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbes_Windr%C3%B6schen), wiewohl ich meine prellenkirchner jetzt bei einer kurzen fotosichtung als je einblütig identifizieren musste.
beste grüße
kurt

Maria Zacherl
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Re: An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ?

Beitragvon Maria Zacherl » Mittwoch 25. März 2020, 21:20

Danke dir Kurt,

da habe ich nicht gut genug geschaut;

VG Maria

Oliver Stöhr
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Re: An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ? = Anemone ranunculoides

Beitragvon Oliver Stöhr » Mittwoch 25. März 2020, 21:48

Hallo Maria,
Kurt hat Recht - es handelt sich um Anemone ranunculoides. Die Hybride zeichnet sich durch viel hellere (cremeweiße) Blüten aus und bildet sich sehr selten
Viele Grüße
Oliver

kurt nadler
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Re: An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ? = Anemone ranunculoides

Beitragvon kurt nadler » Donnerstag 26. März 2020, 07:28

beim dritten bild tippe ich auf corydalis intermedia (rechts hervorn), weil es sich meiner ansicht nach um eine der zwei "zwergwüchsigen" sippen handelt; aufgrund der ungeteilten hochblätter auf intermedia und nicht auf pumila, den ich nur gefingert kenne. es ergibt sich daraus aber ein scheinbarer widerspruch zu flora-nhm, wo intermedia stark gefingert präsentiert wird. eföls hab ich leider derzeit nicht bei mir.
corydalis ist für mich nicht leicht bestimmbar: ein kollege und ich konnten vor wenigen jahren mit dem fischadler eine weitflächige kleinwüchsige population am leithagebirge bei purbach NICHT aufs artniveau bestimmen, die merkmale lagen zwischen solida und pumila. details kann ich leider nicht mehr reproduzieren.

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Norbert Griebl
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Re: An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ? = Anemone ranunculoides

Beitragvon Norbert Griebl » Donnerstag 26. März 2020, 08:24

Dazu darf ich wieder eine kleine Literaturzusammenstellung und 2 Bilder der Hybride bringen:
Anemone nemorosa × A. ranunculoides (= Anemone ×intermedia) (= Anemone ×lipsiensis)
B, NÖ, OÖ, S, St, T, W.
JANCHEN (1956–1960: 190): Niederösterreich, Steiermark, Nordtirol. Wohl weiter verbreitet.
JANCHEN (1956–1960: 926, Nachtrag): auch im Burgenland.
TRAXLER (1959: 25): Burgenland: im Weingraben bei Loretto in Gesellschaft der Eltern.
RECHINGER & DAMBOLD (1975: 206): Nicht sehr selten im Gebiet.
TRAXLER (1977: 95): Burgenland: Neufund für das Burgenland.
JANCHEN (1977: 137): Wien: Neuwaldegg und Hermannskogel. Niederösterreich: Schmidatal ober Eggenburg. Burgenland: Weingraben bei Loretto im Leithagebirge.
HARTL & al. (1992: 400, als A. ×pernhofferi): Kärnten: 9353/3 Edlinger Stausee bei Völkermarkt, Fund von nach 1945, neu für Kärnten!
MAURER (1996: 86): Steiermark.
HOHLA (2000: 257): Oberösterreich: Ort im Innkreis und Reichersberg, Auwald entlang der Antiesen, Trupps an verschiedenen Stellen, gemeinsam mit den Eltern, welche dort reichlich vorkommen - 7646/4. Die Recherche im Herbarium LI ergab lediglich einen Beleg aus OÖ: „Ried/Innkreis, Roseggerstraße im Stadtpark, zwischen den hier häufigen Eltern, eine Herde auf ca. 1/2 m² Fläche im Gebüsch, 22.4.1991. W. Gröger.
POLATSCHEK (2000: 680): Nordtirol: Hall in Tirol, Höttinger Bild und Höttinger Graben bei Innsbruck, Völs gegen Afling, Amras bei Innsbruck.
KNIELY & al. (2006: 445): Kärnten: 9353/3 Gebiet St. Kanzian und Tainach (Kowatsch).
STÖHR & al., (2012: 60): Neu für Salzburg: S Weng bei Köstendorf, Natur- und Europaschutzgebiet Wallersee-Wengermoor, NW-Rand des Wenger Hochmoores, Auwaldrest, ca. 675 m, 8045/3, 08.04.2011. Diese hauptsächlich an der intermediären, cremegelben Blütenfarbe erkennbare Hybride wurde in der floristischen Literatur über Salzburg bis dato nicht erwähnt. Janchen (1956–60) gibt sie mit dem Vermerk „sicher weiter verbreitet“ für Niederösterreich, Steiermark und Nordtirol an. Zuletzt wurde sie von Hohla (2000) in Oberösterreich nachgewiesen. Nachdem der Erstautor bereits länger im Land Salzburg nach diesem Mischling Ausschau gehalten hat, konnte Anemone nemorosa × A. ranunculoides nun im Natur- und Europaschutzgebiet Wengermoor an einer Stelle entdeckt werden. Der kleine, hinsichtlich der Blütenfarbe einheitlich ausgebildete Trupp am Rande des Wenger Hochmoores nischt sich dabei räumlich zwischen den Vorkommen der jeweiligen Elternarten ein. Vorsicht in der Determination besteht bei fallweise auftretenden Einzelindividuen von Anemone nemorosa mit leicht gelblicher Blütenfarbe – sie dürfen nicht als Hybriden interpretiert werden.
HOHLA (2012: 10): Oberösterreich: Antiesenau bei Ort im Innkreis.
KLEESADL & BRANDSTÄTTER (2013: 132): Oberösterreich: Ried im Innkreis, 22.4.1991, W. Gröger (Hohla, 2000).

LG Norbert
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Anemone.nemorosa x ranunculoides.Leipzig-Wind..JPG
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

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Re: An der reichen Liesing: Anemone x lipsiensis ? = Anemone ranunculoides

Beitragvon Hermann Falkner » Donnerstag 26. März 2020, 14:57

Bei uns im Garten wachsen beide Windröschen einträchtig nebeneinander, seit einigen Jahren schon warte ich auf die Hybride - bis dato waren sie aber offenbar nicht in der Laune ...
So leicht hybridisieren die also wohl nicht :-)

Und ja, klar, Anemone ranunculoides ist, im Gegensatz zu A. nemorosa, sehr oft mehrblütig, meist 2-3-blütig.


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