Dank Oliver hab ich mir Petasites-Blätter jetzt auch mal genauer angeschaut, bis dato war mir gar nicht bekannt, dass die auch hybridisieren.
Am 04.08.2023 war ich in Windischgarsten am Hinteren Rettenbach (zT im Nationalpark Kalkalpen); Quadranten 8251/2 und 8251/4, zwischen Rettenbach und Riesstal (liegt also genau an der Quadrantengrenze).
Dabei ist mir allerdings keine einzige Petasites albus im Umkreis "zweifelhafter" Bestände untergekommen (ich habe viele, aber selbstredend nicht alle Blätter genauer angeschaut ;-) - nur P. hybridus und P. paradoxus, und seltsam dazwischen (?) liegende Formen.
P. hybridus scheint unten am Rettenbach (= grossteils 8251/4) häufiger zu sein, P. paradoxus eher am Hang weiter oben (= grossteils 8251/2), Bestände sind aber auch gemischt.
Das hier würde ich unzweifelhaft für einen Reinbestand von P. paradoxus halten; die Blattunterseiten waren auch sehr schön graufilzig; Oberseite sattgrün und gänzend:

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Und das hier für P. hybridus - Blattunterseiten schon verkahlend, jedenfalls nicht mehr annähernd so weissfilzig wie bei P. paradoxus; Oberseite "normalgrün" bis gelblichgrün; Blattzähne hier übrigens nicht rotbraun bespitzt (soweit an diesen - und anderen - Ind. überprüft):

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Und dann hat es auch immer wieder mal Stellen gegeben, wo man sowas wie hier gesehen hat =
zweifelhafte Bestände - Übersichtsbild:

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Das ist etwas verkleinert; daher 3 Blätter in unverkleinerten Ausschnittsvergrösserungen:
Ausschnitt 1 = im Übersichtsbild rechts unten hätte ich "eigentlich" ganz "unverdächtig" für P. hybridus gehalten; wenn ich aber so drüber sinniere, die beiden Ecken links und rechts vom Stiel sind doch auffällig, das macht klassischerweise P. paradoxus, während P. hybridus normalerweise recht rundliche Blattspreiten hat; die Farbe der Blattoberseite wäre an sich auch "unauffällig" P. hybridus:

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Ausschnitt 2 = im Übersichtsbild mittig oben wirkt auch wie P. hybridus und ist auch unten schön abgerundet - aber oben bespitzt, auch das macht P. hybridus normalerweise ja nicht, und auch die Farbe der Blattoberseite ist etwas dunkler und passt, wie man im Übersichtsbild gut sieht, besser zu P. paradoxus:

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Ausschnitt 1+2 hätte ich früher sicherlich ganz einfach als P. hybridus abgelegt. Und vielleicht stimmt das ja auch - jetzt hab ich aber eben doch einen Hybridverdacht.
Bei Ausschnitt 3 wäre ich bei P. paradoxus, also bei der "reinen" Art; aber wenn man sehr kritisch ist, könnte man hier evtl. "zu runde" Formen beim Spitz und den beiden Ecken sehen, wenn man mit dem obigen Reinbestand von p. paradoxus vergleicht:

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Sonst passt aber alles und somit wäre ich hier doch schon eher bei P. paradoxus.
Zwischen Ausschnitt 1 und Ausschnitt 3 im Übersichtsbild gibt es ein junges Blatt von P. paradoxus, bei dem die Blattnervatur nicht "sauber" ganz am Blattrand ist - ich hab leider verabsäumt zu prüfen, ob dieses Blatt zur selben Pflanze wie in Ausschnitt 3 gehört (es scheint so zu sein), eine Abweichung bei der Blattnervatur könnte aber so oder so nicht als hybridogener Einfluss von P. hybridus erklärt werden, und P. albus ist nicht in der Nähe vorgekommen = Ausschnitt 4:

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Somit würde ich auch über diese "Anomalie" hinwegsehen, vielleicht "darf" das bei jungen Blättern (noch) so sein.
Falls sich die Bestände anhand der Bilder nicht eindeutig zuordnen lassen und jemand Zeit und Lust hat, dem nachzugehen: ist eine kurze, leichte und trotzdem schöne Runde durch den Nationalpark, vom Rettenbach zum Rießriegl und übers Rießtal wieder hinunter zum Rettenbach, entlang des Weges gibt es vielfach eindeutige und auch zweifelhafte Bestände. (Ich komme dort jedenfalls so schnell nicht mehr hin, ist ja doch weiter von Wien weg.)