Asplenium adiantum-nigrum im Raum Feldkirch - 100 Jahre nicht gefunden oder 100 Jahre nicht gesucht?
Verfasst: Donnerstag 15. Februar 2024, 21:07
Grüß Euch zusammen,
Asplenium adiantum-nigrum ist in Vorarlberg aus zwei Regionen bekannt - dem Rheintal zwischen Bregenz und Feldkirch, mit Ausläufern auf der Sonnseite des Walgaus und dem Montafon, mit Schwerpunkt in den wärmegetönten, südexponierten Talflanken der Gemeinde Bartholomäberg.
Praktisch alle Fundangaben aus dem Rheintal (i.w.S.) entstammen der "Neuen Uebersicht über die Farn- und Blütenpflanzen von Vorarlberg und Liechtenstein" (Murr, J. 1923-1926) und datieren somit grosso modo in die ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Seither liegt für diesen zentralen Talraum nur mehr ein einziger Fund vor, nämlich aus dem mittleren Rheintal (Klaus, Sattelberg - 2008). Im Montafon dahingegen, konnten von den 1980er Jahren bis bis heute mit einer gewissen Regelmäßigkeit Nachweise erbracht werden.
Für den Raum Feldkirch selbst schreibt Murr: " ... nur noch in Spuren am Ardetzenberg ob Levis (Gradl), an einer Felspartie des Göfnerwaldes gegen Hofen (Ks und M), nächst der Tostner Ruine (AI), an allen Stellen der Feldkircher Gegend auf dem dunkeln, xerothermisch wirksamen Gault.". Und ganz generell lautet die Feststellung für die Rheintaler Vorkommen: "gleichwohl bei uns als Relikt öfters gerade an jetzt sehr beschatteten Plätzen."
Es kann also davon ausgegangen werden , dass A. adiantum-nigrum sicherlich einen Bestandesrückgang erlebt hat und so mancher Fundort erloschen ist (alleine schon aufgrund eines Wandels in der Bewirtschaftung der Wälder). Gleichzeitig ist aber auch die Vermutung nicht ganz unberechtigt, dass die fehlenden Nachweise schlichtwegs damit in Verbindung zu bringen sind, dass sich kaum jemals wer auf die Suche nach der sprichwörtlichen "Nadel im Heuhaufen" macht, vor allem in Gebieten in denen eine prinzipiell seltene Art wirklich nur punktuell zu finden ist.
Diesen Schluss ziehe ich daraus, dass mir an einem der bei Murr genannten Fundorte - nämlich jenem am Ardetzenberg ob Levis (erster und mutmasslich letzter dokumentierter Nachweis von Franz Gradl, Lehrer & Kunstmaler, ab 1902 wohnhaft in Feldkirch) - ganz aktuell ein Wiedernachweis gelungen ist, den ich jetzt doch ganz gerne mit Euch teilen möchte.
Suchbild
... ja wen haben wir denn da ...
Detail
schöne Grüße aus dem Westen!
Andreas
Asplenium adiantum-nigrum ist in Vorarlberg aus zwei Regionen bekannt - dem Rheintal zwischen Bregenz und Feldkirch, mit Ausläufern auf der Sonnseite des Walgaus und dem Montafon, mit Schwerpunkt in den wärmegetönten, südexponierten Talflanken der Gemeinde Bartholomäberg.
Praktisch alle Fundangaben aus dem Rheintal (i.w.S.) entstammen der "Neuen Uebersicht über die Farn- und Blütenpflanzen von Vorarlberg und Liechtenstein" (Murr, J. 1923-1926) und datieren somit grosso modo in die ersten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Seither liegt für diesen zentralen Talraum nur mehr ein einziger Fund vor, nämlich aus dem mittleren Rheintal (Klaus, Sattelberg - 2008). Im Montafon dahingegen, konnten von den 1980er Jahren bis bis heute mit einer gewissen Regelmäßigkeit Nachweise erbracht werden.
Für den Raum Feldkirch selbst schreibt Murr: " ... nur noch in Spuren am Ardetzenberg ob Levis (Gradl), an einer Felspartie des Göfnerwaldes gegen Hofen (Ks und M), nächst der Tostner Ruine (AI), an allen Stellen der Feldkircher Gegend auf dem dunkeln, xerothermisch wirksamen Gault.". Und ganz generell lautet die Feststellung für die Rheintaler Vorkommen: "gleichwohl bei uns als Relikt öfters gerade an jetzt sehr beschatteten Plätzen."
Es kann also davon ausgegangen werden , dass A. adiantum-nigrum sicherlich einen Bestandesrückgang erlebt hat und so mancher Fundort erloschen ist (alleine schon aufgrund eines Wandels in der Bewirtschaftung der Wälder). Gleichzeitig ist aber auch die Vermutung nicht ganz unberechtigt, dass die fehlenden Nachweise schlichtwegs damit in Verbindung zu bringen sind, dass sich kaum jemals wer auf die Suche nach der sprichwörtlichen "Nadel im Heuhaufen" macht, vor allem in Gebieten in denen eine prinzipiell seltene Art wirklich nur punktuell zu finden ist.
Diesen Schluss ziehe ich daraus, dass mir an einem der bei Murr genannten Fundorte - nämlich jenem am Ardetzenberg ob Levis (erster und mutmasslich letzter dokumentierter Nachweis von Franz Gradl, Lehrer & Kunstmaler, ab 1902 wohnhaft in Feldkirch) - ganz aktuell ein Wiedernachweis gelungen ist, den ich jetzt doch ganz gerne mit Euch teilen möchte.
Suchbild
... ja wen haben wir denn da ...
Detail
schöne Grüße aus dem Westen!
Andreas