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Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Montag 23. Mai 2022, 22:54
von Stefan Lefnaer
Da ich hier auch immer wieder unterwegs bin, mache ich dazu einen eigenen Thread auf. Gestern war ich bei Michelstetten kartieren. In einem trocken-warmen Eichenmischwald zahlreich
Dictamnus albus:

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Zudem ein Vorkommen von
Laser trilobum, zwischen Massen von noch nicht blühender
Iris variegata. Der Rosskümmel tritt nur über Hartgestein auf und ist im Weinviertel sehr selten und mir bisher nur aus zwei Quadranten bekannt. Hier in Qu. 7464-2 ist sie bereits für von vor 1990 angegeben, es handelt sich also um eine Wiederbestätigung.

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Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Sonntag 9. April 2023, 22:36
von Stefan Lefnaer
Heute nächst dem o.g.
Laser trilobum ein Veilchen, das mir nach
Viola collina aussieht. Der wohl vorhandene Kalkgesteinsuntergrund würde auch dafür sprechen. Geruch habe ich keinen wahrnehmen können. Bei der Kälte und meinem Schnupfen sagt das aber nichts. Hat wer Kontraindikationen oder Gegenvorschläge?

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Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Montag 10. April 2023, 09:52
von kurt nadler
mit dem 1 foto???
ich seh eine beträchtlich haarigere viola als hirta, "unterständige" vorblätter und einen hirta-artigen blattschnitt. die schmalen stipel könnte man sich ziemlich ungefranst vorstellen.,die kelchblätter recht haarig.
du wirst ja sicher mehr merkmale in detaildokumentationen haben: stipel, kelchblätter, blüte von vorn.
am ersten eindruck schauts schon wieder wie die "viola lefnaeri" aus, der collina-ähnliche endemit des mittleren weinviertels.
Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Montag 10. April 2023, 10:04
von Stefan Lefnaer
Ja, ich weiß, ein einzelnes Foto sagt nicht viel. Mehr hab ich wegen Kälte und Nässe leider nicht gemacht. Aber einen Beleg hab ich.
Die KB waren behaart, die Stipelfransen für V. hirta eher zu lang und bewimpert. Ich werde den Beleg mit den Schlüsselentwürfen für die 4. Auflage nachbestimmen und schauen auf was ich da komme.
Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Dienstag 11. April 2023, 09:12
von kurt nadler
ohne den neuen schlüssel (bestimmt ausführlicher und korrekter als bei eföls 3) in seiner letzten version zu kennen, erlaube ich mir zu postulieren, dass da keine bislang bekannte reine art rauskommen kann. man kannte auch schon vor der eföls 4 die veilchenarten gut.
wie gesagt, solltest du solche typen für universitäre untersuchungen herrichten. mit der belegnahme sind die ersten schritte ja getan.
ich weiß übrigens noch immer nicht, ob collina duften soll!
Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Dienstag 25. März 2025, 20:14
von Stefan Lefnaer
Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Dienstag 25. März 2025, 20:24
von Stefan Lefnaer
Auf den Halbtrockenrasen und Felsfluren waren folgende Arten zu finden. Manche Arten bevorzugt auf den Felsen, andere auf den Halbtrockenrasen. Eine genaue Abgrenzung wäre aber schwierig, daher folgen die Arten einfach alphabetisch geordnet.
Alyssum alyssoides LC —
L9 T6 K5 F3 R8 N2 S0 (daneben übrigens ein Same von
Veronica hederifolia agg. und Früchte von
Medicago minima):

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Camelina microcarpa NT —
L7 T6 K7 F4 R7 N5 S0 (umgeben von
Alyssum alyssoides; eine vollständige Aufzählung der im Bild sichtbaren Arten ist bei einem solchen Mikrokosmos schwierig):

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Carex praecox s.str.
NT —
L8 T7 K6 F4 ~
Ri N3 S1 :

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Euphorbia cyparissias LC —
L8 T5 Ki F3 ~
Ri N3 S1 :

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Pentanema oculus-christi EN —
L9 T8 K7 F2 R8 N2 S0 :

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Microthlaspi perfoliatum s.str.
LC —
L8 T7 K5 F3 R8 N3 S0 :

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Minuartia rubra VU —
L9 T8 K6 F2 R8 N2 S0 als Leiche vom Vorjahr:

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Muscari neglectum NT —
L7 T7 Ki F3 R8 N3 S0 :

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Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Dienstag 25. März 2025, 20:47
von Stefan Lefnaer
Potentilla incana NT —
L8 T7 K6 F1 R8 N2 S0 :

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Pulsatilla grandis VU —
L7 T6 K5 F2 Ri N1 S0 :

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Vielleicht eine Hybride mit der nachfolgenden Art?

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Pulsatilla pratensis subsp. nigricans EN —
L8 T6 K6 F2 R7 N3 S0 :

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Sedum acre LC —
L8 T6 Ki F2 R6 N2 S1 :

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Veronica praecox VU —
L9 T7 K5 F2 R8 N2 S0 :

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Veronica triloba NT —
L8 T7 K6 F4 R7 N7 S0 :

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Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Montag 21. April 2025, 21:33
von Stefan Lefnaer
Eine weitere Klippe der Waschbergzone und ein markanter Hügel der Leiser Berge ist der
Oberleiser Berg. Dieser ist aufgrund seiner Siedlungsgeschichte und der archäologischen Ausgrabungen bekannt. Aber auch floristisch interessante Felsfluren und Halbtrockenrasen sind vorhanden. Noch vor 200 Jahren war der Berg waldfrei und mit Grasland, das wohl als Viehweide genutzt wurde (die weibliche Hausziege steckt noch im Namen), bedeckt:

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Heute sind die Flanken des Berges im Süden, Osten und Norden mit Wald bedeckt:



Noch dazu mit grauslichen Robinien, die den Boden ohne Ende eutrophieren und für einen eintönigen Unterwuchs aus Communiaceen sorgen. Zumindest
Lamium maculatum LC —
L5 Ti K5 F6 R7 N8 S0 ist recht hübsch anzusehen.

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Re: Die Flora der Leiser Berge
Verfasst: Montag 21. April 2025, 21:50
von Stefan Lefnaer
Unterhalb des Waldes sind noch recht schöne trockene Wiesen, die wohl regelmäßig gemäht werden, vorhanden. Dort fand ich heute ein Doppel-Pflänzchen von
Anacamptis morio VU —
L8 T5 K4 F4 ~
R7 N3 S1 neu für das zentrale Weinviertel. Die nächsten Vorkommen befinden sich laut FKÖ am Ostrand der Böhmischen Masse, an der Donau und an der March. Vermutlich wurden Samen hierher verblasen. Ob sich die Art dauerhaft etablieren kann, bleibt abzuwarten. Im Weinviertel fehlt die Art bisher vermutlich aufgrund von ihrem subozeanischen Verbreitungsoptimum (K4). Denkbar wäre, dass die Art gar kein subozeanisches Klima benötigt, sondern nur milde Winter. Diese gibt es nun im Weinviertel aufgrund der Klimakrise, während vor Jahrzehnten auch 30° unter Null sind so selten auftraten. Dass die Sommer umso heißer sind, stört möglicherweise nicht, weil die Orchidee dann schon eingezogen hat und geschützt im Boden überdauert. Das ist aber nur eine Vermutung. Die Zukunft wird zeigen, ob
Anacamptis morio tatsächlich ins Weinviertel wandert oder es sich nur um ein unbeständiges Vorkommen handelt.

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