Weinviertler Teiche und Kleingewässer

[Jürgen Baldinger]

Auch sehr schön und fehlt mir noch.

[Stefan Lefnaer]

Manchen Weinviertler Teichen geht es im Moment nicht gut, wie jenen am Schletzursprung, die komplett ausgetrocknet sind und nicht einmal mehr als Wildschweinsuhle taugen. Nach der Hitze kein Wunder. Der Regen könnte nun etwas Verbesserung bringen.

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Cyperus fuscus  LC  hält sich tapfer am austrocknenden Schlammboden:

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[Stefan Lefnaer]

Schon 2021 habe ich mir einen neu angelegten Teich in Mailberg angesehen. Der Teich war da frisch ausgehoben und behergte bereits einige interessanten Arten.





Atriplex prostrata  VU  —  L8   T7   Ki   F6     R7   N8   S3 :



Bolboschoenus planiculmis  G  —  L8   T6   K6   F10     R7   N6   S2 



Chara vulgaris:





Kickxia elatine  VU  —  L7   T7   K4   F4  ~  R7   N5   S1 :



Melilotus dentatus  VU  —  L8   T6   K8   F6  ~  R7   N5   S2 :



Panicum barbipulvinatum  n  —  L8   T7   K5   F5     R6   N7   S1 :



Rumex maritimus  VU  —  L8   T7   K7   F9  =  R7   N8   S2 :



Recherchiert man im Internet, erfährt man von einem ganz normalen niederösterreichischen Bodenversiegelungsprojekt: der Teich wurde von der Gemeinde errichtet, die Gründe an eine Baugenossenschaft verkauft, die dort Reihenhäuser errichten will. Das soll Geld in die Gemeindekasse spülen. Eine Art trickle economy light. Eine Hälfte des Teiches soll für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, aber im Interesse des ökologischen Gleichgewichts (!) soll die Nutzung als Badeteich auf die Anwohner:innen beschränkt werden.

[Stefan Lefnaer]

Im Moment ist das ökologische Gleichgewicht noch im Lot. Weil mit dem Bauen wurde, aus welchem Grund auch immer, noch nicht begonnen. Allerdings hat sich das Gewässer schon recht stark verändert: den Rand hat Schilf in Beschlag genommen und konkurrenzschwache Arten verdrängt. Nur dort wo offensichtlich Nicht-Anwohner:innen den Teich (noch) zum Baden nutzen, sind offene Stellen mit offenen Lehmböden vorhanden.

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[Stefan Lefnaer]

Auch der submerse Bewuchs hat sich komplett verändert. Das Wasser war diesmal deutlich trüber, was aber am früheren Zeitpunkt (Ende August vs. Anfang Oktober) liegen kann. Chara vulgaris ist verschwunden, dafür sind dichte Pölster einer anderen Armleuchteralge vorhanden:

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An der Luft sieht sie wirklich hübsch aus, mit ihren dicht angeordneten, langen Stacheln:

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Ich bin bei der Bestimmung auf Chara hispida  EN  gekommen. Michael Hohla und Heiko Korsch haben mir dies anhand von Fotos bereits freundlicherweise bestätigt. Wie man Michael Hohlas Characeen-Monographie entnehmen kann, ist die Art im zentralen Weinviertel bisher überhaupt nicht bekannt. Lediglich aus dem Marchfeld gibt es von nächst Untersiebenbrunn bisher einen Nachweis nördlich den Donau.

[Stefan Lefnaer]

Nachfolgend noch ein paar Detailfotos. Habitus:

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Fast isostich berindeter Stängel mit Zweier- oder Dreier-Gruppen von Stacheln:

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Diplostich berindeter Stängel mit zweireihigem Stipularkranz:

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Quirläste teils mit Oogonien und Antheridien:

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Oogonien und Antheridien:

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Reife Oogonien (= Oosporen):

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