Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Am Samstag in Wieselsfeld. Eine teilweise als Holzlagerplatz genutzte Wiese.( 48.570480, 16.12987). Das schon einmal diskutierte Schleierkraut (siehe hier https://forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=38&t=2855&hilit=filago&start=10) habe ich wieder gefunden. Eine Pflanze, allerdings war ein Teil des Holzlagerplatzes gemäht. Im gemähten Bereich zwischen den Holzstössen ca 100 nachwachsende filago. An der Wegböschung daneben ein sehr guter Bestand an filago arvense und filago vulgaris.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Heute im Glasweiner Wald Campanula cervicaria EN — L7 T6 K6 F5 ~ R7 N4 S0 ...
...Astrantia major LC , im PA EN — L6 T4 K5 F6 R8 N5 S0 ...
...und, im Weinviertel nicht so häufig, Leonurus cardiaca subsp. cardiaca NT — L8 T6 K7 F5 R7 N8 S1 :
...Astrantia major LC , im PA EN — L6 T4 K5 F6 R8 N5 S0 ...
...und, im Weinviertel nicht so häufig, Leonurus cardiaca subsp. cardiaca NT — L8 T6 K7 F5 R7 N8 S1 :
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Am Sonntag habe ich mir einen kleinen Teich im nordöstlichen Teil des Ernstbrunner Walds angesehen. Da der Wasserstand gerade tief ist, war viel zu sehen. Zuerst ein paar Habitatfotos.
An Gefäßpflanzenarten gab es Alopecurus aequalis NT , im PA VU — L9 T5 K6 F9 = R6 N8 S2 am Teichboden...
...schöne Horste von Carex paniculata LC , im PA VU — L7 T5 K4 F9 R7 N5 S1 am Ufer...
...auch am Teichboden Cyperus fuscus LC — L9 T6 Ki F8 = R6 N6 S2 ...
...Equisetum palustre LC , im PA VU — L7 Ti Ki F8 ~ Ri N3 S1 (vgl. den dichten Bestand am ersten Foto)...
...Ranunculus sceleratus NT — L7 T6 Ki F9 = R7 N9 S2 ...
...auf den Horsten der Segge Scutellaria galericulata NT , im PA VU — L7 T6 Ki F9 = R7 N6 S1 :
An Gefäßpflanzenarten gab es Alopecurus aequalis NT , im PA VU — L9 T5 K6 F9 = R6 N8 S2 am Teichboden...
...schöne Horste von Carex paniculata LC , im PA VU — L7 T5 K4 F9 R7 N5 S1 am Ufer...
...auch am Teichboden Cyperus fuscus LC — L9 T6 Ki F8 = R6 N6 S2 ...
...Equisetum palustre LC , im PA VU — L7 Ti Ki F8 ~ Ri N3 S1 (vgl. den dichten Bestand am ersten Foto)...
...Ranunculus sceleratus NT — L7 T6 Ki F9 = R7 N9 S2 ...
...auf den Horsten der Segge Scutellaria galericulata NT , im PA VU — L7 T6 Ki F9 = R7 N6 S1 :
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Highlights für mich waren Zwergexemplare von Hippuris vulgaris VU — L7 T5 Ki F11 ~ R8 N5 S1 am Teichboden...
...sowie Geranium palustre NT , im PA VU — L7 T5 K5 F7 ~ R6 N7 S0 , im Carex-Uferbereich sowie im Übergang zu einer kürzlich gemähten Feuchtwiese. Die Art war neu für mich, im Weinviertel habe ich sie noch nie gesehen. Es gibt aber schon Angaben in der FKÖ-Karte, auch Jurasky (1980) nennt sie.
...sowie Geranium palustre NT , im PA VU — L7 T5 K5 F7 ~ R6 N7 S0 , im Carex-Uferbereich sowie im Übergang zu einer kürzlich gemähten Feuchtwiese. Die Art war neu für mich, im Weinviertel habe ich sie noch nie gesehen. Es gibt aber schon Angaben in der FKÖ-Karte, auch Jurasky (1980) nennt sie.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Auf einer ehemaligen Waldwiese im Ernstbrunner Wald, die heute fast komplett mit Ambrosia artemisiifolia n — L8 T7 K7 F4 R7 N7 S1 bedeckt ist...
...wenige Pflanzen von Galega officinalis VU — L7 T6 K7 F6 ~ R7 N7 S2 (neu für Qu. 7463-2)...
...sowie Melilotus altissimus LC , im PA VU — L8 T6 K5 F7 ~ R7 N6 S2 (neu für Qu. 7463-2 und den gesamten Hollabrunner-Ernstbrunner Wald):
...wenige Pflanzen von Galega officinalis VU — L7 T6 K7 F6 ~ R7 N7 S2 (neu für Qu. 7463-2)...
...sowie Melilotus altissimus LC , im PA VU — L8 T6 K5 F7 ~ R7 N6 S2 (neu für Qu. 7463-2 und den gesamten Hollabrunner-Ernstbrunner Wald):
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Gestern stieß ich im Ernstbrunner Wald auf eine schöne, teils feuchte Waldwiese. Studiert man die Urmappe, so sieht man, dass es sich um einen Rest einer früher viel größeren Wiese handelt, die an einer Stelle als Gemeindeweide (G.W.) bezeichnet wird. In der folgenden Karte sieht man oben einen Ausschnitt aus der Urmappe, der zur Diskussion stehende Wiesenrest ist mit einem roten Punkt markiert. Unten sieht man das aktuelle Luftbild. Man kann dort gut erkennen, dass der größte Teil der ehemaligen Wiese inzwischen mit Wald aufgeforstet wurde und somit nicht mehr als Grünland existiert.
Auch den Rest hat es nun erwischt: es wurden Douglasien aufgeforstet, die, wenn sie ausgewachsen sind, den Boden so dicht beschatten werden, dass in der Krautschicht keine Pflanzen mehr wachsen können.
Auch den Rest hat es nun erwischt: es wurden Douglasien aufgeforstet, die, wenn sie ausgewachsen sind, den Boden so dicht beschatten werden, dass in der Krautschicht keine Pflanzen mehr wachsen können.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Auch die Arten, die dort vorkommen, können sich sehen lassen. Ich habe sie bewundert. In ein paar Jahren werden sie an diesem Wuchsort ausgestorben sein.
Dutzende, eher hunderte Pflanzen von Campanula cervicaria EN — L7 T6 K6 F5 ~ R7 N4 S0 . So ein großes Vorkommen habe ich noch nie gesehen:
Centaurea stenolepis VU , im PA EN — L7 T6 K6 F4 R7 N4 S0 :
Dianthus superbus subsp. superbus EN — L7 T6 K6 F7 ~ R7 N4 S0 :
Selinum carvifolia VU , im PA EN — L7 T5 K5 F7 ~ R6 N4 S0 :
Succisa pratensis VU , im PA EN — L7 T5 Ki F7 ~ Ri N3 S0 , im Weinviertel inzwischen eine Rarität:
Dutzende, eher hunderte Pflanzen von Campanula cervicaria EN — L7 T6 K6 F5 ~ R7 N4 S0 . So ein großes Vorkommen habe ich noch nie gesehen:
Centaurea stenolepis VU , im PA EN — L7 T6 K6 F4 R7 N4 S0 :
Dianthus superbus subsp. superbus EN — L7 T6 K6 F7 ~ R7 N4 S0 :
Selinum carvifolia VU , im PA EN — L7 T5 K5 F7 ~ R6 N4 S0 :
Succisa pratensis VU , im PA EN — L7 T5 Ki F7 ~ Ri N3 S0 , im Weinviertel inzwischen eine Rarität:
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Das ist eins der größeren Dramen, die man hier im Forum erlebt ...
Es bräuchte heutzutage längst einen amtlichen Schutzstatus für Standorte hoch gefährdeter Arten.
Es bräuchte heutzutage längst einen amtlichen Schutzstatus für Standorte hoch gefährdeter Arten.
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Heute im Ernstbrunner Wald am Rande einer riesigen offenen Erdfläche, die wohl als eine Art Ausspeisung und Sozialraum für Wildschweine fungiert, Dutzende Individuen des stickstoffliebenden Lepidium coronopus EN — L8 T7 Ki F5 ~ R7 N7 S2 , neu für Qu. 7463-2. In der Mitte der Fläche befindet sich ein am ersten Bild schemenhaft sichtbarer Tümpel bzw. eine Suhle, deren Geruch man hier aus technischen Gründen glücklicherweise nicht wiedergeben kann.
Darunter gemischt auch Capsella bursa-pastoris LC — L7 T5 Ki F5 R6 Ni S0 . Schaut zwar auf den ersten Blick ähnlich, bei genauerem Hinsehen aber doch anders aus:
Darunter gemischt auch Capsella bursa-pastoris LC — L7 T5 Ki F5 R6 Ni S0 . Schaut zwar auf den ersten Blick ähnlich, bei genauerem Hinsehen aber doch anders aus:
- Stefan Lefnaer
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Heute war ich im nordöstlichen Teil des Ernstbrunner Waldes unterwegs. Das ist der am ozeanischten geprägte Teil, wohl erstens deshalb weil der Wald dort am breitesten ist und ein entsprechendes Mikroklima schafft und zweitens der Wind meist aus (Nord-)West-Richtung kommt und in diesem Teil des Waldes keine austrockende Wirkung mehr entfalten kann. In einem nach Norden abfallenden frischen Waldgraben, in dem u.a. Aconitum variegatum subsp. variegatum und Astrantia major var. major auftreten, verläuft ein Waldweg. Am folgenden Foto sieht man diesen und rechts davon einen Mittelwald, in dem kürzlich der Unterstand auf Stock gesetzt wurde. Oben am Hang ist der Wald eher trockener, unten feucht mit recht viel Molinia arundinacea. Wie in allen Wäldern der HMF ist der Boden kalkarm.
Zwischen dem Weg und einem kürzlich dort aufgeschichteten Holzstapel konnte ich mehrere Individuen von Betula pubescens LC , im PA CR — L8 Ti Ki F8 R3 N3 S0 finden. Die Pflanzen wurden offensichtlich, wie die Haseln rundum, im Zuge der Mittelwaldbewirtschaftung auf Stock gesetzt und schlagen nun wieder aus.
Laut Arbeitskarte der FKÖ ist die Moor-Birke neu für das Weinviertel. Die nächsten Vorkommen liegen im Nationalpark Thayatal und in der feuchten Ebene. Janchen (1977) gibt das "Waldviertel (bes. im südl. u. westl. Teil an ziemlich vielen Stellen); Umgebung von Krems (Waldhof) und Melk (Hiesberg); südwestl. Voralpenland (Mitterbach, Hechtensee Göstling, Lassing usw.); Wiener Becken (Moosmühle bei Moosbrunn); Mannersdorf am Leithagebirge" an. Es stellt sich nun natürlich die Frage nach dem Indigenat des Vorkommens im Ernstbrunner Wald. Fischer et al. (2008) geben als Standorte "Birkenbruchwälder, Hochmoorränder, bodensaure Wälder" an. Letzteres und auch die Begleitarten würden recht gut passen. Ich würde eher ausschließen, dass ein Förster im Weinviertel die Moor-Birke anpflanzt. Es gibt zwar im Ernstbrunner Wald teilweise seltsame Anpflanzungen, z.B. Cedrus und Liriodendron tulipifera, also von Exoten. Aber ein für die Nutzung weitgehend wertloses heimisches Gehölz erscheint mir unwahrscheinlich. Auch eine Ansalbung durch andere Personen erscheint mir weit hergeholt. Eine Verschleppung von Diasporen mit Arbeitsmaschinen wäre zwar denkbar, dann müsste der Wald aber zumindest in geeignetes Habitat für die Art darstellen, damit sie dort keimen und aufkommen kann. Ich würde daher von einem indigenen Vorkommen ausgehen.
Wie sind eure Meinungen dazu? Kennt ihr Vorkommen der Moor-Birke an vergleichbaren Standorten?
Zwischen dem Weg und einem kürzlich dort aufgeschichteten Holzstapel konnte ich mehrere Individuen von Betula pubescens LC , im PA CR — L8 Ti Ki F8 R3 N3 S0 finden. Die Pflanzen wurden offensichtlich, wie die Haseln rundum, im Zuge der Mittelwaldbewirtschaftung auf Stock gesetzt und schlagen nun wieder aus.
Laut Arbeitskarte der FKÖ ist die Moor-Birke neu für das Weinviertel. Die nächsten Vorkommen liegen im Nationalpark Thayatal und in der feuchten Ebene. Janchen (1977) gibt das "Waldviertel (bes. im südl. u. westl. Teil an ziemlich vielen Stellen); Umgebung von Krems (Waldhof) und Melk (Hiesberg); südwestl. Voralpenland (Mitterbach, Hechtensee Göstling, Lassing usw.); Wiener Becken (Moosmühle bei Moosbrunn); Mannersdorf am Leithagebirge" an. Es stellt sich nun natürlich die Frage nach dem Indigenat des Vorkommens im Ernstbrunner Wald. Fischer et al. (2008) geben als Standorte "Birkenbruchwälder, Hochmoorränder, bodensaure Wälder" an. Letzteres und auch die Begleitarten würden recht gut passen. Ich würde eher ausschließen, dass ein Förster im Weinviertel die Moor-Birke anpflanzt. Es gibt zwar im Ernstbrunner Wald teilweise seltsame Anpflanzungen, z.B. Cedrus und Liriodendron tulipifera, also von Exoten. Aber ein für die Nutzung weitgehend wertloses heimisches Gehölz erscheint mir unwahrscheinlich. Auch eine Ansalbung durch andere Personen erscheint mir weit hergeholt. Eine Verschleppung von Diasporen mit Arbeitsmaschinen wäre zwar denkbar, dann müsste der Wald aber zumindest in geeignetes Habitat für die Art darstellen, damit sie dort keimen und aufkommen kann. Ich würde daher von einem indigenen Vorkommen ausgehen.
Wie sind eure Meinungen dazu? Kennt ihr Vorkommen der Moor-Birke an vergleichbaren Standorten?
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