Segetalflora 2019
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Re: Segetalflora 2019
ad teucrium botrys-frage: erst einmal gefunden, auf kalkgrus an forststraßenrand im breitenbrunner kalk-leithagebirge.
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Heute war ich bei Olgersdorf (Bezirk Mistelbach; Qu. 7464-2 und 7364-4) unterwegs. Frappierend waren die kleinräumigen Bodenunterschiede! Zuerst auf einer schottrigen Brache massenhaft die kalkliebenden Arten Caucalis platycarpos subsp. platycarpos...
...und Thymelaea passerina:
Dann nur ein paar hundert Meter weiter wieder auf einer schottrigen Brache Arten, die man im Waldviertel häufig findet, im Weinviertel aber fast gar nicht. Zuerst die kalkmeidende Filago arvensis...
...und dann -- ein noch größerer Säurezeiger -- nämlich Scleranthus annuus (s. str.):
Anscheinend hat die Urdonau (Hollabrunn-Mistelbach-Formation) hier stellenweise basisches Gestein und stellenweise kalkfreies Material abgelagert. Oder ersteres stammt von der Waschbergzone, die hier die HMF schneidet. Wieder etwas weiter wieder eine Art basischer Böden, Legousia speculum-veneris:
Laut HOLZNER 1973 S. 99 fehlt die Art im eupannonischen Raum völlig. Ganz stimmen kann das wohl nicht. Es fällt aber auf, dass ich Legousia speculum-veneris bisher nur im Bereich der Waschbergzone kartieren konnte. Hier eine entsprechende Verbreitungskarte. Die Waschbergzone ist der lila Streifen, der in NNO-Richtung in die rechte obere Ecke streicht. Der horizontale orange Streifen in der Mitte ist die Hollabrunn-Mistelbach-Formation:
...und Thymelaea passerina:
Dann nur ein paar hundert Meter weiter wieder auf einer schottrigen Brache Arten, die man im Waldviertel häufig findet, im Weinviertel aber fast gar nicht. Zuerst die kalkmeidende Filago arvensis...
...und dann -- ein noch größerer Säurezeiger -- nämlich Scleranthus annuus (s. str.):
Anscheinend hat die Urdonau (Hollabrunn-Mistelbach-Formation) hier stellenweise basisches Gestein und stellenweise kalkfreies Material abgelagert. Oder ersteres stammt von der Waschbergzone, die hier die HMF schneidet. Wieder etwas weiter wieder eine Art basischer Böden, Legousia speculum-veneris:
Laut HOLZNER 1973 S. 99 fehlt die Art im eupannonischen Raum völlig. Ganz stimmen kann das wohl nicht. Es fällt aber auf, dass ich Legousia speculum-veneris bisher nur im Bereich der Waschbergzone kartieren konnte. Hier eine entsprechende Verbreitungskarte. Die Waschbergzone ist der lila Streifen, der in NNO-Richtung in die rechte obere Ecke streicht. Der horizontale orange Streifen in der Mitte ist die Hollabrunn-Mistelbach-Formation:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Das muss jetzt noch sein (obwohl die Art schon oft dran war), ein Massenvorkommen von Caucalis platycarpos subsp. platycarpos am Gebmannsberg (Bezirk Korneuburg, Qu. 7464-3) am Rande eines Roggenfelds:
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2019
Heute an Ackerrändern in Karlsdorf (7965/2) Cerinthe minor...
...und Torilis arvensis.- Dateianhänge
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- torilis arvensis karlsdorf bei enzersdorf a. d. fischa_20190707_101818.jpg (1.22 MiB) 5431 mal betrachtet
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- torilis arvensis karlsdorf bei enzersdorf a. d. fischa_20190707_101903.jpg (905.19 KiB) 5431 mal betrachtet
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Torilis arvensis soll laut EfÖLS selten sein, ist aber tatsächlich häufig bzw. seither häufiger geworden.
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Heute war ich bei Eichenbrunn (Bez. Mistelbach, Qu. 7364-3) unterwegs. Zuerst habe ich einen Sonnenblumenacker auf einem kalkhältigen Kulturrohboden untersucht. Zuerst sah das Feld fad aus, doch dann in der letzten Ecke Neslia paniculata s. str.!
Dann etwas weiter eine wunderbare Brache mit kultiviertem Lathyrus sativus:
Hier bot sich ein entzückendes Bild: Thymelaea passerina und Galium tricornutum aneinander geschmiegt, Caucalis platycarpos subsp. platycarpos will auch gerne dabei sein. (Das war wirklich so nebeneinander, ich habe nicht nachgeholfen!)
Etwas weiter dann noch eine junge Kickxia spuria:
Dann etwas weiter eine wunderbare Brache mit kultiviertem Lathyrus sativus:
Hier bot sich ein entzückendes Bild: Thymelaea passerina und Galium tricornutum aneinander geschmiegt, Caucalis platycarpos subsp. platycarpos will auch gerne dabei sein. (Das war wirklich so nebeneinander, ich habe nicht nachgeholfen!)
Etwas weiter dann noch eine junge Kickxia spuria:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Dann am Nachmittag bei Lachsfeld (Bez. Korneuburg, Qu. 7563-2) noch eine schöne Ackerbrache über stark kalkhältigem Kulturrohboden aus aufgemürbten Mergel:
Lappula squarrosa (s. str.), eine Boraginacee, schaut ins Land:
Kickxia spuria ist hier bereits größer und hat schon herzige kleine Blüten ausgebildet:
Lappula squarrosa (s. str.), eine Boraginacee, schaut ins Land:
Kickxia spuria ist hier bereits größer und hat schon herzige kleine Blüten ausgebildet:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Und hier noch ein Bild von gestern: neben der typischen Segetalart Stachys annua kann auch Stachys palustris in Äckern auftreten und zwar nicht nur in nassen, wie der Name vermuten lassen würde:
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2019
Ich hab' am Samstag zum ersten Mal den schönen Lathyrus sativus gesehen, meine Exemplare mit bläulicher Krone. Interessant, dass keine Wildvorkommen bekannt sind. Bei der Gelegenheit habe ich auch von der mir bis dato unbekannten Neurotoxizität Lathyrismus erfahren.
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- lathyrus sativus maria ellend_20190706_120954.jpg (804.08 KiB) 5401 mal betrachtet
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- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Interessant! Ob das bei uns häufige L. tuberosus auch diese Wirkung hat?
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