Ein neuer Fundort von Hypericum elegans im Weinviertel

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Stefan Lefnaer
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Ein neuer Fundort von Hypericum elegans im Weinviertel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Dienstag 18. Juli 2023, 22:44

Vor rund einem Monat habe ich mir zum zweiten Mal den Schlossberg 3,25 km südöstlich von Pernersdorf angesehen (vgl. hier). Schnell fiel mir ein Johanniskraut auf, das sich beim genaueren Hinsehen als Hypericum elegans  CR  bestätigen ließ. Die FKÖ-Karte kennt nur vier Quadranten mit rezenten Angaben dieser seltenen Art: zwei in der Wachau (vgl. hier, hier und hier), jener Quadrant, in dem der Galgenberg Oberstinkenbrunn liegt, sowie jener, in dem sich der Wartberg bei Ulrichskirchen befindet (vgl. hier). Zudem gibt es zwei Quadranten mit Angaben von vor 1990: jener, in dem der Kranberg bei Ziersdorf liegt, sowie der Quadrant nördlich des Galgenbergs. Janchen (1977) schreibt über die Art: "Auf sonnigen Grasplätzen zwischen Weingärten hinter Stein a. d. Donau; auf einer Wiese in 'der Walchen' bei Rappoltenkirchen (ÖBZ 1892); Kronberg (Hochfeld) nordwestl. v. Ziersdorf a. d. Schmida [= Kranberg] (Metlesics 1940, und Jurasky 1960); zw. Nappersdorf und Mailberg [= Galgenberg] (südl. d. Pulkautales, an zwei Stellen, Jurasky 1956, und Metlesics 1960)." Den Schlossberg kannte Janchen demnach also auch nicht als Fundort. Dieser interessante Hügel, in Qu. 7362-1 gelegen, kann somit als fünfter rezenter Fundort zur Florenkartierung hinzugefügt werden. Hier ein paar Fotos des Johanniskrauts vom Fundort:

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Neu für Qu. 7362-1 ist zudem Taraxacum serotinum  EN , der mit wenigen Exemplaren vorhanden ist. Die Löwenzahnart leidet merklich an der hohen Vegetation, eine regelmäßige Mahd oder Beweidung wäre dringend nötig!

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Hier noch Ansichten des Schloßbergs. Dieser ist ein abgesetzter kleiner Hügel, am äußersten westlichen Ende des Buchberg-Zugs gelegen (der Galgenberg Oberstinkenbrunn liegt an dessen Südostende). Die Böden sind stark kalkhältig: im unteren Teil herrscht laut Bodenkarte "Tschernosem aus kolluvialem Material (aus Löß, Tegel und Sand)", im sehr trockenen Gipfelbereich "kalkhältiger Kulturrohboden aus Sand" vor. Das Nordende und Teile der Westseite des Hügels sind von Lösstrockenrasen bedeckt, der Süd- und Ostteil sind bewaldet. Vielfach dringen invasive Robinien in die Trockenrasen ein. Pflegemaßnahmen wären, wie schon geschrieben, dringend vonnöten!

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Re: Ein neuer Fundort von Hypericum elegans im Weinviertel

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 19. Juli 2023, 09:16

war hier in meiner späten jugend oft - von den ins benachbarte peigarten ausgewanderten großeltern aus - leider damals botanisch noch nicht so ambitioniert ...


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