Bistorta amplexicaulis verwildert in Lienz

[Peter Pilsl]

Das ist eine spannende Diskussion.
Wir in Salzburg verwenden Observation.org als Kartierungsinstrument. Grundsätzlich funktioniert es ähnlich wie iNaturalist, nur die Validierung ist an Administratoren (bekannte Gewährsleute) geknüpft. Dadurch wird jeder Fotobeleg (soweit als Möglich, denn auch da gibt es viele "Knipser" die eher den Hintergrund scharf bekommen als die gewünschte Pflanze) von einer Person geprüft, die gute Artenkenntnis hat. Damit bleibt aber die Validierung an einigen wenigen Personen hängen, aber dafür passt eine Bestimmung in der Regel - Auch Experten können Fehler machen.
Eine weitere Überprüfung erfolgt beim Export der Daten in die Biodiversitätsdatenbank am Haus der Natur, bei der "Exoten" auffallen und ggf. nochmals geprüft werden. Erst dann gehen die Daten nach GBIF.
Was nun die Kritik an den "Knipsern" betrifft, so möchte ich diese etwas relativieren, da ja jedes halbwegs sicher erkennbare Foto auch die dazugehörigen Metadaten besitzt und somit auch diese Informationen für weitere Auswertungen zur Verfügung stehen. Das Problem mit adventiven/kultivierten gibt es natürlich auch, da viele Melder ja nicht wissen, dass das Pflänzchen das sie gerade fotografiert haben nicht heimisch ist. Aber bei vielen Fotos lässt sich das anhand der Karten bzw. Luftbilder ziemlich sicher sagen ob was kultiviert ist oder nicht. Gegebenenfalls kann man beim Melder nachfragen, auch wenn nicht immer eine Rückmeldung kommt. Im Zweifel wird der Fund als "kultiviert" abgelegt.
Was nun das Kartieren mit dem Handy betrifft, so war ich lange sehr skeptisch, bin aber seit 2 Jahren nur mehr mit dem Handy unterwegs. Man muss sich um das Datenmanagement nicht mehr kümmern, denn das erfolgt über die Meldeplattform.
Ich wundere mich immer wieder warum noch immer viele Personen mit "Kartierungslisten" unterwegs sind, die ungenauere Daten liefern, ggf. keine Fotos verknüpfen können, etc.
Welche Plattform man verwendet ist eher Geschmackssache, iNaturalist hat ein moderneres Design, dafür hat Observation für uns den Vorteil, dass wir auch die Rechte an den Daten bekommen und nicht nur die Amerikaner.
Nur so nebenbei sitze ich gerade im Zug und validiere Pflanzenmeldungen aus Österreich - eine sinnvolle Beschäftigung während langer Zugfahrten.
Grüße, Peter