Neuer Fundort von Solanum carolinense

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Norbert Griebl
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Neuer Fundort von Solanum carolinense

Beitragvon Norbert Griebl » Donnerstag 12. September 2024, 08:19

Liebes Forum
Auf der Suche nach Elatine ambigua bei den Unterharter Teichen nahe Mureck in der Südost-Steiermark konnte ich diese von Melzer gefundene Art nicht finden, dafür aber Solanum carolinense, einen neuen Fundort für die Steiermark. Ob man sich über einen solchen Fund freuen soll, sei dahingestellt (ich hab mich gefreut).
Zu dieser Art:
Aus Nordamerika stammt der in großen Teilen der Erde eingeschleppte Carolina-Nachtschatten, Solanum carolinense, auch Pferdenessel genannt. Die Ausbreitung der Pflanzen erfolgt vegetativ durch Wurzelsprosse und generativ durch Samen. Aufgrund der meterlangen, horizontal verlaufenden und mit Knospen versehenen Wurzeln kann eine Pflanze innerhalb weniger Jahre eine große Fläche bedecken (ILNICKI & al. 1962, MIYAZAKI 2005). Der hohe Glykoalkaloidgehalt der Früchte verhindert ein rasches Gefressenwerden und schützt gleichzeitig gegen den Abbau durch Pilze. Dies garantiert eine lange Verfügbarkeit der Diasporen (EBERWEIN & LITSCHER 2007). In der Schweiz wurde sie aufgrund ihres Ausbreitungspotenzials und der Schäden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit bzw. Ökonomie in die „Schwarze Liste der invasiven Neophyten“ aufgenommen (BUHOLZER & al. 2014). In den USA wird sie als eine der 10 problematischsten Unkräuter eingestuft. In Japan hat sich Solanum carolinense über das gesamte Staatsgebiet ausgebreitet und verursacht beträchtliche Schäden in Äckern (Miyazaki 2005). Biosecurity New Zealand führt Solanum carolinense auf der offiziellen Watchlist. Alle verdächtigen Funde sind dort zu melden (Eberwein & Litscher 2007).
2004 neu für Österreich in Geiersdorf bei Pischeldorf nahe Klagenfurt in Kärnten gefunden (EBERWEIN & LITSCHER 2007, FOLLAK 2020), 2009 beim Forsthaus Eleonorenhain nördlich der Donau in Zwentendorf in Niederösterreich (Bernhardt & al. 2013), Oberösterreich (FOLLAK & al. 2023, Glaser & al. 2024), bei Großklein in den Windischen Büheln, bei Jöß im Leibnitzer Feld und bei Bad Radkersburg in der Steiermark (KNIELY 2016, MELZER & OCEPEK 2009, Leonhartsberger 2023) und in Vorarlberg (FKÖ 2021)

LG Norbert
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

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