Morgenstern-Segge im Kamptal

= Blütenpflanzen
Thomas Z-K
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Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Thomas Z-K » Montag 4. September 2017, 15:26

Am Radweg zwischen Stiefern und Altenhof entlang des rechten Kampufers ist mir vor einiger Zeit eine Segge mit sehr markanten Fruchtständen aufgefallen, die ich einfach nicht in der Bestimmungsbüchern finden konnte. Sie wächst in einer kleinen Sutte zwischen Hohlweghang und asphaltiertem Feldweg, die letztes Jahr öfter unter Wasser stand, heuer aber trocken blieb. Als ich letztens wieder dort stand und grübelte radelte zufällig Thomas Wrbka mit seiner Frau vorbei und konnte mich aus meiner Ratlosigkeit befreien. Es ist die aus dem Osten Nordamerikas stammende Morgenstern-Segge Carex grayi - ein sehr treffender Name finde ich. Sie wird anscheinend ab und zu im Garten als "Ziergras" angebaut und wurde hier wohl einmal mit Schnittgut entsorgt.

Liebe Grüße
Thomas
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Carex grayi_Stiefern_Hungerfeld_20170822-001.JPG
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Jürgen Baldinger
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Re: Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 5. September 2017, 08:32

Sehe ich das richtig - verschiedenährig, 2-narbig, Schläuche kahl, Wuchs horstig? Damit dürfte sie im Gebiet nicht zu verwechseln sein, oder? C. elata, C. cespitosa und C. buekii sehen alleine von den weiblichen Ähren her ja ganz anders aus.
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Clemens Pachschwöll
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Re: Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Clemens Pachschwöll » Dienstag 5. September 2017, 10:00

Dazu gibt es sogar eine Publikation:
Johannes Tintner (2016): Carex grayi J.Carey (Cyperaceae) - first record in Austria. - Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, B 118: 73-77.
PDF: https://ucloud.univie.ac.at/index.php/s/N77ISW9eA33BKJP

Peter Pilsl
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Re: Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Peter Pilsl » Dienstag 5. September 2017, 12:47

Ich kenne die Morgenstern-Segge aus dem Garten meiner Schwiegermutter in Wels. Dort "verwildert" sie gelegentlich auch innerhalb des Gartens in weniger gepflegten Teilen des Gartens. Das Potential zur Verwilderung ist also vorhanden, doch bisher hab ich die Art erst in sehr wenigen Gärten kultiviert gesehen und somit dürfte der Diasporendruck in der freien Natur wohl noch recht gering sein.

Grüße
Peter
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Jürgen Baldinger
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Re: Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 5. September 2017, 15:00

Danke, Clemens. Die Anzahl der Narben wird hier leider auch nicht erwähnt. Ich versuche, das noch herauszufinden.
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Jürgen Baldinger
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Re: Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 5. September 2017, 17:12

Carex grayi ist 3-narbig: http://www.friendsofthewildflowergarden ... grayi.html, durch die großen Schläuche (bis 20 mm lang) aber natürlich sehr auffällig.
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Thomas Z-K
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Re: Morgenstern-Segge im Kamptal

Beitragvon Thomas Z-K » Dienstag 12. September 2017, 08:16

Tatsächlich - J. Tintner hat genau das selbe Vorkommen entdeckt, das also bereits seit 2008 besteht! Danke für die Literaturquelle!
Thomas


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