A bisserl was geht immer ...
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A bisserl was geht immer ...
Liebe Leute!
Selbst am Ende der Vegetationsperiode kann man noch feine Dinge finden, so etwas heute in Ainet im Iseltal, wo ich die seltene und höchst unscheinbare (weil niederwüchsige und filigrane) Borsten-Moorbinse (Isolepis setacea) an einem feuchten Weg- bzw. Bachrand generativ antreffen konnte. Der Bestand ist sehr klein, es waren gerade mal ca. 15-20 kleine Horste zu sehen.
In der EFÖLS 2008 steht, dass dieses österreichweit stark gefährdete Sauergras in Osttirol fehlen soll. Das stimmt nicht, zumal es bereits historische Angaben (so z.B. in der Flora von Hausmann) wie auch rezente Angaben gibt. Ich kenne die Art im Bezirk Lienz seit 2012 und habe mit dem heutigen Fund insgesamt 3 rezente Nachweise vorliegen (allesamt noch unpubliziert). Weitere Vorkommen sind wahrscheinlich und harren ihrer Entdeckung ...
Viele Grüße
Oliver
Selbst am Ende der Vegetationsperiode kann man noch feine Dinge finden, so etwas heute in Ainet im Iseltal, wo ich die seltene und höchst unscheinbare (weil niederwüchsige und filigrane) Borsten-Moorbinse (Isolepis setacea) an einem feuchten Weg- bzw. Bachrand generativ antreffen konnte. Der Bestand ist sehr klein, es waren gerade mal ca. 15-20 kleine Horste zu sehen.
In der EFÖLS 2008 steht, dass dieses österreichweit stark gefährdete Sauergras in Osttirol fehlen soll. Das stimmt nicht, zumal es bereits historische Angaben (so z.B. in der Flora von Hausmann) wie auch rezente Angaben gibt. Ich kenne die Art im Bezirk Lienz seit 2012 und habe mit dem heutigen Fund insgesamt 3 rezente Nachweise vorliegen (allesamt noch unpubliziert). Weitere Vorkommen sind wahrscheinlich und harren ihrer Entdeckung ...
Viele Grüße
Oliver
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Re: A bisserl was geht immer ...
Grüß Dich!
Die ist ja soo klein, dass ... naja, man kann sie übersehen.
Wir hatten sie gar nicht soo selten im südlichsten Tennengau, dort waren immer Viehtritte beteiligt.
Herzliche Grüße
Kurt
Die ist ja soo klein, dass ... naja, man kann sie übersehen.
Wir hatten sie gar nicht soo selten im südlichsten Tennengau, dort waren immer Viehtritte beteiligt.
Herzliche Grüße
Kurt
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Re: A bisserl was geht immer ...
Hallo Kurt,
willkommen im Forum und danke für deine Anmerkung!
Ja, die Art ist echt klein und leicht zu übersehen. Auch bei dem jetzigen (neuen) Vorkommen waren Trittspuren des Weideviehs mit im Spiel (der Weg dient zugleich als Zugang für das Vieh zu einer Weidefläche). Aber ich kenne auch einige Vorkommen ohne Einfluss des Weideviehs in Österreich.
Dass die feuchtigkeitsliebende Art im Nordalpenstau mehrfach gefunden werden kann, wundert mch nicht. In Osttirol sind die Klimate aber trockener, daher ist die Art hier sicherlich selten (habe in den letzten Jahren schon einige potenzielle Flächen angeschaut und wie gesagt nur wenige Nachweise machen können - und ich war hier schon viel unterwegs ;-)).
Viele Grüße
Oliver
willkommen im Forum und danke für deine Anmerkung!
Ja, die Art ist echt klein und leicht zu übersehen. Auch bei dem jetzigen (neuen) Vorkommen waren Trittspuren des Weideviehs mit im Spiel (der Weg dient zugleich als Zugang für das Vieh zu einer Weidefläche). Aber ich kenne auch einige Vorkommen ohne Einfluss des Weideviehs in Österreich.
Dass die feuchtigkeitsliebende Art im Nordalpenstau mehrfach gefunden werden kann, wundert mch nicht. In Osttirol sind die Klimate aber trockener, daher ist die Art hier sicherlich selten (habe in den letzten Jahren schon einige potenzielle Flächen angeschaut und wie gesagt nur wenige Nachweise machen können - und ich war hier schon viel unterwegs ;-)).
Viele Grüße
Oliver
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Re: A bisserl was geht immer ...
Hallo Kurt,
du schreibst über Vorkommen im südlichsten Tennengau ("nicht soo selten"). Mir ist nur ein Fundpunkt im Quadranten der Lammermündung 8445/1 bekannt. Könntest du uns bitte deine Funde nennen, damit wir das Verbreitungsgebiet in dieser Gegend besser abbilden können.
Beste Grüße
du schreibst über Vorkommen im südlichsten Tennengau ("nicht soo selten"). Mir ist nur ein Fundpunkt im Quadranten der Lammermündung 8445/1 bekannt. Könntest du uns bitte deine Funde nennen, damit wir das Verbreitungsgebiet in dieser Gegend besser abbilden können.
Beste Grüße
Peter Pilsl
SABOTAG
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Re: A bisserl was geht immer ...
servus peter
hu, wenn man ins forum kommt, dann lässt es einen nimmer aus.
die ruhigen zeiten sind vorbei...
wie du bestimmt weißt, arbeiten wir in der biotopkartierung sbg und in der gde. annaberg hatten wir - soweit ich auswendig weiß, in 2 biotopen isolepis, die sind in der datenbank, eines ist ein massenvorkommen in einer weide östlich des hauptorts; am fuß des gappenbergs richtung lungötz ein kleines anderes. wieviele ich nun vergesse bzw. vielleicht außerhalb von biotopen waren, entzieht sich meiner akutkenntnis das ist nur über fotoabfragen möglich, für die ich aber keine zeit habe.
wennst mir die quadranten von annaberg als grafik, am besten mit landkarte drunter, an kurt.nadler@aon.at lieferst, kann ich dir die 2 fundpunkte ziemlich genau einzeichnen. könntest du mit günther vorher reden, ob er die daten freigibt?
beste grüße
kurt
hu, wenn man ins forum kommt, dann lässt es einen nimmer aus.
die ruhigen zeiten sind vorbei...
wie du bestimmt weißt, arbeiten wir in der biotopkartierung sbg und in der gde. annaberg hatten wir - soweit ich auswendig weiß, in 2 biotopen isolepis, die sind in der datenbank, eines ist ein massenvorkommen in einer weide östlich des hauptorts; am fuß des gappenbergs richtung lungötz ein kleines anderes. wieviele ich nun vergesse bzw. vielleicht außerhalb von biotopen waren, entzieht sich meiner akutkenntnis das ist nur über fotoabfragen möglich, für die ich aber keine zeit habe.
wennst mir die quadranten von annaberg als grafik, am besten mit landkarte drunter, an kurt.nadler@aon.at lieferst, kann ich dir die 2 fundpunkte ziemlich genau einzeichnen. könntest du mit günther vorher reden, ob er die daten freigibt?
beste grüße
kurt
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Re: A bisserl was geht immer ...
Wie die Zeit vergeht! Mit einem weiteren Fund von Isolepis setacea aus dem Iseltal bei Schlaiten von vorgestern hänge ich mich an dieses „Uralt-Thema“ dran. Gefunden wurden rd 10 Individuen dieser unscheinbaren Art an einem feuchten Wegrand, wobei das „seeigelartige“ Erscheinungsbild eigentlich recht charakteristisch ist. Heuer habe ich bereits an zwei anderen Stellen diese seltene Art gefunden, so sich meine oben geäußerte Vermutung, dass die Art in Osttirol noch mehrfach gefunden werden kann, bestätigt hat.
Lg
Oliver
Lg
Oliver
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- Stefan Lefnaer
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Re: A bisserl was geht immer ...
Hier zur Ergänzung meine aktuelle Verbreitungskarte der Art im nordwestlichen Waldviertel:
Ich habe dort erst seit heuer intensiver kartiert und bisher erst einen Teil der Quadranten bearbeitet. Vergleicht man meine Karte mit der RL-Karte, so sieht man aber, dass dort viele Quadranten fehlen. Das liegt wohl nicht daran, dass sich Isolepis setacea ausbereitet, sondern daran, dass viele nicht so genau hinschauen. Bei Ricek (1980) fehlt die Art z.B. komplett, obwohl sie damals sicher schon dort vorhanden war.
Ich habe dort erst seit heuer intensiver kartiert und bisher erst einen Teil der Quadranten bearbeitet. Vergleicht man meine Karte mit der RL-Karte, so sieht man aber, dass dort viele Quadranten fehlen. Das liegt wohl nicht daran, dass sich Isolepis setacea ausbereitet, sondern daran, dass viele nicht so genau hinschauen. Bei Ricek (1980) fehlt die Art z.B. komplett, obwohl sie damals sicher schon dort vorhanden war.
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Re: A bisserl was geht immer ...
Hallo Stefan!
Ich denke auch dass die Art mehrheitlich nur übersehen wird. Allerdings kenne ich etliche Vorkommen, die nur vorübergehend bestehen; die Art ist sicher konkurrenzschwach und hält sich an gestörten, lückigen Stellen wie etwa an Wegen oder Störstellen in Feuchtwiesen oft nur kurzzeitig.
An alle Mitlesenden: Wie oft sieht ihr diese Art und wie stabil sind die Vorkommen?
Viele Grüße
Oliver
Ich denke auch dass die Art mehrheitlich nur übersehen wird. Allerdings kenne ich etliche Vorkommen, die nur vorübergehend bestehen; die Art ist sicher konkurrenzschwach und hält sich an gestörten, lückigen Stellen wie etwa an Wegen oder Störstellen in Feuchtwiesen oft nur kurzzeitig.
An alle Mitlesenden: Wie oft sieht ihr diese Art und wie stabil sind die Vorkommen?
Viele Grüße
Oliver
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Re: A bisserl was geht immer ...
nur das dazu:
im vergleich zu cyperus fuscus geh ich von einer mit längerlebigkeit zusammenhängenden beständigeren auftretensweise aus.
im vergleich zu cyperus fuscus geh ich von einer mit längerlebigkeit zusammenhängenden beständigeren auftretensweise aus.
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Re: A bisserl was geht immer ...
kann dazu leider nichts sagen, ich find die Art in Salzburg nur rund einmal pro Jahrzehnt - also sehr selten.
Peter Pilsl
SABOTAG
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