für mich als Laien ist es halt unheimlich schwierig in solchen Fällen die richtige Bezeichnung zu finden.
Deshalb habe ich auch hier die Frage gestellt - auch ob var., f. oder lus.
Ich werde aber ganz sicher im nächsten Jahr dort wieder hinfahren, da es mich selbst auch interessiert ob sie wieder kommen.
lg Karin
Stefan Lefnaer hat geschrieben:Grundsätzlich ist immer zu prüfen, ob es sich um eine über den Genotyp definierte Sippe, deren Unterscheidungsmerkmal bei den Nachkommen stabil auftritt, oder nur um eine taxonomisch irrelevante Modifikation, z.B. eine Schattenform, handelt. Dann ist zu prüfen, ob dafür ein gültiger Name existiert und welcher das ist. Laut den gültigen Nomenklaturregeln ist das immer der älteste Name. Es ist keineswegs so, dass alle hellblütigen Pflanzen automatisch "var. ochroleuca" heißen. Wenn der Erstbeschreiber sie "var. pipifaxi" genannt hat, dass ist das der gültige Name, ob er nun sinnvoll klingt oder nicht.
Wobei ingesamt anzumerken ist, dass heutzutage Varietäten und Formae im Normalfall nicht mehr unterschieden werden. Es ist ja klar, dass es in jeder Population Individuen gibt die morphologisch und auch genetisch etwas abweichen, ohne zu einem eigenen Taxon zu gehören. Im 19. Jahrhundert war das anders, da wurde gesplittet ohne Ende. Wenn ein Härchen in die andere Richtung stand, wurde gleich ein neues Taxon daraus gemacht und publiziert. In einer Arbeit, die ich vor einiger Zeit las, ist von 19 (!) Varietäten von Galanthus nivalis die Rede. In modernen Bestimmungswerken werden i.A. nur Sippen berücksichtigt die sich im größerem Umfang genetisch unterscheiden, ein eigenes Verbreitungsarea aufweisen oder sich in ihren Standortsansprüchen unterscheiden. Heute werden infraspezifische Taxa im größeren Umfang meist nur bei Orchideen unterschieden. Manche Orchideen-Fans sind in ihrer Arbeitsweise leider ziemlich unwissenschaftlich, da sollte man vorsichtig sein und sich nicht unbedingt daran orientieren.