Schmalblättrige Galium aus Österreich
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Schmalblättrige Galium aus Österreich
Oberhalb der Klinkehütte (NW-Steiermark nahe Admont, Kalk, ca. 1500 - 1600 m) 4.7.24:
Kann man dieses Galium bestimmen, obwohl ich nicht auf den Stängelgrund und eventuelle Ausläufer geachtet habe ?
Kann man dieses Galium bestimmen, obwohl ich nicht auf den Stängelgrund und eventuelle Ausläufer geachtet habe ?
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Zuletzt geändert von GuentherBlaich am Dienstag 22. Oktober 2024, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Galium aus dem Gesäuse
Ich tippe auf ein Leptogalium und würde das als Galium anisophyllum ansprechen.
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Re: Galium aus dem Gesäuse
Vielen Dank, Oliver. Es folgen jetzt immer 2 Fotos pro Fundort. Solche Galium mit schmal-lanzettlichen Blättern, die keine Borsten/Stachelchen an den Blättern haben, und die ich ebenfalls für anisophyllon halte, habe ich von verschiedenen Kalk-Gegenden Österreichs, z.B. von der Rax, von der Petzen, aus dem Lechtal, oder die folgenden 2 Fotos vom Eisenerzer Reichenstein:
Das vermutliche anisophyllon von Schwarzau im Gebirge hat eine dichtere Beblätterung:
Vermutlich gehört auch das Galium mit sehr wenigen Borsten/Stachelchen an den Seiten der Blätter vom Eiskar bei Pusterwald (Wölzer Tauern) zu anisophyllon:
Das folgende vom Trenchtling hat gleichartige Blätter, aber schmalere oder längere Kronzipfel, und könnte wohl auch zu anisophyllon gehören:
Kannst Du die alle bestätigen? Habe noch mehr Fotos von anderen österreichischen und ausländischen Fundorten, aber die obigen zeigen die Variationsbreite dessen, was ich jetzt für anisophyllon halte.
(Andere, die eventuell pumilum sein könnten, folgen morgen)
Das vermutliche anisophyllon von Schwarzau im Gebirge hat eine dichtere Beblätterung:
Vermutlich gehört auch das Galium mit sehr wenigen Borsten/Stachelchen an den Seiten der Blätter vom Eiskar bei Pusterwald (Wölzer Tauern) zu anisophyllon:
Das folgende vom Trenchtling hat gleichartige Blätter, aber schmalere oder längere Kronzipfel, und könnte wohl auch zu anisophyllon gehören:
Kannst Du die alle bestätigen? Habe noch mehr Fotos von anderen österreichischen und ausländischen Fundorten, aber die obigen zeigen die Variationsbreite dessen, was ich jetzt für anisophyllon halte.
(Andere, die eventuell pumilum sein könnten, folgen morgen)
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Re: Galium aus dem Gesäuse
Hallo Günther,
jene von Eisenerzer Reichenstein und von Pusterwald halte ich für sichere anisophyllum. Bei den beiden anderen könnte es auch noch diese Art sein, aber ganz sicher bin mir nicht. Im Alpenostrand wäre auch noch auf das ähnliche Galium austriacum zu achten das aber mehr in tieferen Lagen v.a. in Schwarzföhrenwälder auftritt. Schmächtiges Galium lucidum kann zudem fallweise auch G. anisophyllum ähneln …
Viele Grüße
Oliver
jene von Eisenerzer Reichenstein und von Pusterwald halte ich für sichere anisophyllum. Bei den beiden anderen könnte es auch noch diese Art sein, aber ganz sicher bin mir nicht. Im Alpenostrand wäre auch noch auf das ähnliche Galium austriacum zu achten das aber mehr in tieferen Lagen v.a. in Schwarzföhrenwälder auftritt. Schmächtiges Galium lucidum kann zudem fallweise auch G. anisophyllum ähneln …
Viele Grüße
Oliver
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Re: Schmalblättrige Galium aus Österreich
Danke, Oliver. Jetzt kommen noch zwei schmalblättrige Galium mit vielen Borsten/Stachelchen am Rand, die nach EfÖLS 2008 auf kristallinem Untergrund eher zu pumilum, und auf Kalk eher zu lucidum gehören müßten.
Die Seckacher Tauern sind ja zum größten Teil kristallin. Die Bilder stammen vom Brandstätter Törl zwischen dem Hochreichart und dem Brandstätterkogel, und müßten dort zu pumilum gehören. Dazu würde auch der schmale Blütenstand passen. Ist das OK ?
Hat der dunkle Teil mit Borstenkranz an den Knoten eine bestimmungsrelevante Bedeutung ?
Die Schneealpe besteht wohl aus Kalk oder Dolomit, dann würde ich die folgenden Bilder als G. lucidum bezeichnen, zumal die Art auch in Fotos überall mit vielblütigen Blütenständen dargestellt wird. Auch OK?
Das pumilum-Merkmal in EfÖLS 2008 "LB'Rand zumind. im vorderen Teil mit einzelnen bis zahlr. abstehenden u. vorwärts gerichteten Haarborsten od. Stachelchen" ist allerdings ein Mysterium, weil ich es sonst nirgends wiederfinde. Denn dieses Merkmal wird weder in der 8-bändigen Flora von Baden-Württemberg (Band 5 von 1996), noch in der neuen Flora Germanica (2022, Band 2) erwähnt.
In meinem inzwischen 19 Jahre alten Rothmaler 4 (von 2005) wird es sogar genau umgekehrt angegeben: Da steht bei anisophyllum "BlRand von Stachelzähnchen rau od. gewimpert", aber bei pumilum nichts über Borsten/Stachelchen am Blattrand. Das deckt sich wiederum mit der Flora Europaea (4. Band von 1976): "margin more or less revolute, with patent or retrorse (or rarely antrorse) scabridity, rarely glabresenent or with patent hairs" bei anisophyllon, bei pumilum steht nichts über Borsten oder keine am Blattrand.
Ist pumilum z.B. auf der Schwäbischen Alb (Kalk) also dieser kahle Typ
..... (Fortsetzung im nächsten Beitrag, weil keine Bilder mehr angenommen werden)
Die Seckacher Tauern sind ja zum größten Teil kristallin. Die Bilder stammen vom Brandstätter Törl zwischen dem Hochreichart und dem Brandstätterkogel, und müßten dort zu pumilum gehören. Dazu würde auch der schmale Blütenstand passen. Ist das OK ?
Hat der dunkle Teil mit Borstenkranz an den Knoten eine bestimmungsrelevante Bedeutung ?
Die Schneealpe besteht wohl aus Kalk oder Dolomit, dann würde ich die folgenden Bilder als G. lucidum bezeichnen, zumal die Art auch in Fotos überall mit vielblütigen Blütenständen dargestellt wird. Auch OK?
Das pumilum-Merkmal in EfÖLS 2008 "LB'Rand zumind. im vorderen Teil mit einzelnen bis zahlr. abstehenden u. vorwärts gerichteten Haarborsten od. Stachelchen" ist allerdings ein Mysterium, weil ich es sonst nirgends wiederfinde. Denn dieses Merkmal wird weder in der 8-bändigen Flora von Baden-Württemberg (Band 5 von 1996), noch in der neuen Flora Germanica (2022, Band 2) erwähnt.
In meinem inzwischen 19 Jahre alten Rothmaler 4 (von 2005) wird es sogar genau umgekehrt angegeben: Da steht bei anisophyllum "BlRand von Stachelzähnchen rau od. gewimpert", aber bei pumilum nichts über Borsten/Stachelchen am Blattrand. Das deckt sich wiederum mit der Flora Europaea (4. Band von 1976): "margin more or less revolute, with patent or retrorse (or rarely antrorse) scabridity, rarely glabresenent or with patent hairs" bei anisophyllon, bei pumilum steht nichts über Borsten oder keine am Blattrand.
Ist pumilum z.B. auf der Schwäbischen Alb (Kalk) also dieser kahle Typ
..... (Fortsetzung im nächsten Beitrag, weil keine Bilder mehr angenommen werden)
Zuletzt geändert von GuentherBlaich am Dienstag 22. Oktober 2024, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schmalblättrige Galium aus Österreich
..... oder dieser borstige Typ?
Beide stammmen von dort, der kahle von den Kalkfelsen über der Donau bei Blaubeuren, der borstige von der Hochfläche bei Allmendingen etwa 20 km weiter südwestlich.
Nach welchen Merkmalen unterscheidest Du zwischen anisophyllum und pumilum ? (außer dem Boden, denn ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass es auch pumilum auf Kalk gäbe, das ist ja ein Aggregat vieler Kleinarten).
Beide stammmen von dort, der kahle von den Kalkfelsen über der Donau bei Blaubeuren, der borstige von der Hochfläche bei Allmendingen etwa 20 km weiter südwestlich.
Nach welchen Merkmalen unterscheidest Du zwischen anisophyllum und pumilum ? (außer dem Boden, denn ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass es auch pumilum auf Kalk gäbe, das ist ja ein Aggregat vieler Kleinarten).
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Re: Schmalblättrige Galium aus Österreich
Hallo Günther,
ich unterscheide pumilum von anisophyllum primär durch die Form des Blütenstandes, der bei diesen Arten in der Regel doch sehr unterschiedlich ausgebildet ist (siehe Exkursionsflora). In Hochlagen scheidet pumilum vielfach ohnehin aus, denn diese Art geht nach meinen Erfahrungen nur bis in den obermontanen Bereich. G. lucidum ist durch nicht fadenförmige Stängelgrundglieder von den beiden genannten unterschieden, bei deinen Bildern erkennt man dieses Merkmal leider nicht; in typischer Ausbildung ist auch der Blütenstand anders und erinnert eher an Galium album oder mollugo. Deine Pflanzen aus Deutschland dürften G. pumilum sein; jene von der Schneealpe und vom Hochreichart dürften - auch aufgrund der Höhenlage - aber m.E. wiederum G. anisophyllum zeigen, das übrigens eine pH-indifferente Art ist und man daher auf Karbonat wie auch auf Silikat in den Hochlagen finden kann.
Viele Grüße
Oliver
ich unterscheide pumilum von anisophyllum primär durch die Form des Blütenstandes, der bei diesen Arten in der Regel doch sehr unterschiedlich ausgebildet ist (siehe Exkursionsflora). In Hochlagen scheidet pumilum vielfach ohnehin aus, denn diese Art geht nach meinen Erfahrungen nur bis in den obermontanen Bereich. G. lucidum ist durch nicht fadenförmige Stängelgrundglieder von den beiden genannten unterschieden, bei deinen Bildern erkennt man dieses Merkmal leider nicht; in typischer Ausbildung ist auch der Blütenstand anders und erinnert eher an Galium album oder mollugo. Deine Pflanzen aus Deutschland dürften G. pumilum sein; jene von der Schneealpe und vom Hochreichart dürften - auch aufgrund der Höhenlage - aber m.E. wiederum G. anisophyllum zeigen, das übrigens eine pH-indifferente Art ist und man daher auf Karbonat wie auch auf Silikat in den Hochlagen finden kann.
Viele Grüße
Oliver
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Re: Schmalblättrige Galium aus Österreich
Vielen Dank, Oliver.
Habe gelernt, dass bei G. pumilum und G. anisophyllon das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von "Haarborsten oder Stachelchen" am Blattrand unerheblich ist, egal was (widersprüchliches) dazu in verschiedener Bestimmungsliteratur steht. Bei G.pumilum sind sie in den Fällen, die ich fotografiert habe, eher vorhanden, aber nicht immer; bei anisophyllon fehlen sie in den Fällen, die ich fotografiert habe, eher, aber ebenfalls nicht immer.
Vor allem habe ich gelernt, dass man bei diesen schmalblättrigen Arten (obige zwei und G. lucidum) auch auf den unteren Teil des Stängels achten muss (was ich bisher nie getan habe), denn damit und in Kombination mit der Form des Blütenstandes sollten diese drei bei den Blättern ziemlich ähnlichen Arten sicher auseinander zu halten sein.
Viele Grüße,
Günther
Habe gelernt, dass bei G. pumilum und G. anisophyllon das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von "Haarborsten oder Stachelchen" am Blattrand unerheblich ist, egal was (widersprüchliches) dazu in verschiedener Bestimmungsliteratur steht. Bei G.pumilum sind sie in den Fällen, die ich fotografiert habe, eher vorhanden, aber nicht immer; bei anisophyllon fehlen sie in den Fällen, die ich fotografiert habe, eher, aber ebenfalls nicht immer.
Vor allem habe ich gelernt, dass man bei diesen schmalblättrigen Arten (obige zwei und G. lucidum) auch auf den unteren Teil des Stängels achten muss (was ich bisher nie getan habe), denn damit und in Kombination mit der Form des Blütenstandes sollten diese drei bei den Blättern ziemlich ähnlichen Arten sicher auseinander zu halten sein.
Viele Grüße,
Günther
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