Paeonia mascula - Reisalpe
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Paeonia mascula - Reisalpe
Am 02.06.2017 wurde die Paeonie mascula - Korallen-Pfingstrose auf der Reisalpe bei Lilienfeld besucht. Die auch "Göllerrose" genannte Pflanze kommt dort in einem kleinen Bereich vor und wird als wohl lokale Neubürgerin angesehen. Beim Besuch im Vorjahr am 28.05.2016 waren zu diesem Zeitpunkt noch nahezu keine Pflanzen in Blüte, nur Knospen. Im heurigen Jahr ist das Blühende spätestens nach diesem Wochenende schon absehbar.
LG Markus
LG Markus
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Re: Paeonia mascula - Reisalpe
Hallo Markus,
Danke - schöner Beitrag! Diese Art hat mich auch schon mal beschäftigt: es gibt eine alte Angabe aus dem Berchtesgadener Land, die ich im Zuge einer Nachsuche nicht bestätigen konnte, siehe dazu:
http://www.zobodat.at/pdf/Berichte-Baye ... 0-0154.pdf
Viele Grüße
Oliver
Danke - schöner Beitrag! Diese Art hat mich auch schon mal beschäftigt: es gibt eine alte Angabe aus dem Berchtesgadener Land, die ich im Zuge einer Nachsuche nicht bestätigen konnte, siehe dazu:
http://www.zobodat.at/pdf/Berichte-Baye ... 0-0154.pdf
Viele Grüße
Oliver
Zuletzt geändert von Oliver Stöhr am Sonntag 4. Juni 2017, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Paeonia mascula - Reisalpe
Hallo Oliver!
Danke für den Hinweis bezüglich der alten Literatur mit dem Vorkommen in Deutschland. Ist schon sehr interessant, das da einige, völlig isolierte Punkte vorkommen /vorgekommen sind.
In unmittelbarer Nähe des Reisalpen Standortes sind Reste eines kleinen "Hauses" im Wald sichtbar. Eine Anhäufung von Steinen, die in einem Bereich noch eine Art Mauer erkennen lassen.
Die Frage wäre dann, warum wurden die Pflanzen (auf doch recht weitem Weg) eingeführt und angebaut?
Pfingstrosen sind ja als Heilpflanzen bekannt, für das doch exponiert liegende NÖ Vorkommen könnte eigentlich nur die angebliche Heilwirkung gegen Gicht interessant sein.
Der Schönheit der Pflanze wegen wurde die Art sicher nicht eingeführt.
Gibt es dazu Überlegungen?
LG Markus
Danke für den Hinweis bezüglich der alten Literatur mit dem Vorkommen in Deutschland. Ist schon sehr interessant, das da einige, völlig isolierte Punkte vorkommen /vorgekommen sind.
In unmittelbarer Nähe des Reisalpen Standortes sind Reste eines kleinen "Hauses" im Wald sichtbar. Eine Anhäufung von Steinen, die in einem Bereich noch eine Art Mauer erkennen lassen.
Die Frage wäre dann, warum wurden die Pflanzen (auf doch recht weitem Weg) eingeführt und angebaut?
Pfingstrosen sind ja als Heilpflanzen bekannt, für das doch exponiert liegende NÖ Vorkommen könnte eigentlich nur die angebliche Heilwirkung gegen Gicht interessant sein.
Der Schönheit der Pflanze wegen wurde die Art sicher nicht eingeführt.
Gibt es dazu Überlegungen?
LG Markus
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Re: Paeonia mascula - Reisalpe
Lieber Markus,
seit wann und warum die Art hier auftritt bzw. angebaut wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Es gibt aber ein ähnlich gelagerten Parallelfall bei der Schachblume (Fritillaria meleagris), die ebenso an einigen isolierten Punkten im Nordalpenbereich in Bayern, Salzburg und Oberösterreich abseits des bekannten Areals auftritt und deren Standorte (tw. Almwiesen im Niederlegerbereich!) naturnah wirken, sodass sie als solche nicht den Anschein von Verwilderungen oder Kultivierungen machen.
LG
Oliver
seit wann und warum die Art hier auftritt bzw. angebaut wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Es gibt aber ein ähnlich gelagerten Parallelfall bei der Schachblume (Fritillaria meleagris), die ebenso an einigen isolierten Punkten im Nordalpenbereich in Bayern, Salzburg und Oberösterreich abseits des bekannten Areals auftritt und deren Standorte (tw. Almwiesen im Niederlegerbereich!) naturnah wirken, sodass sie als solche nicht den Anschein von Verwilderungen oder Kultivierungen machen.
LG
Oliver
Paeonia mascula (syn. P. corallina)
Südlich des Traisentales, genauer südl. der Reisalpe gibt es den wohl einzigen Fundort von Päonie corallina = Korallen-Pfingstrose, auch Göllerrose benannt.
Den Tipp zum Fundort habe ich Bernhard Baumgartner zu verdanken!
Am 30.5.2013 - leider bei Regenwetter machte ich mich auf mittels GPS und guter Landkarte dieses kleine Fleckerl mitten in einem Fichtenwald aufzuspüren.
Vermutlich gab es in diesem Gebiet vor langer Zeit mal Häuser mit einem Kreuz, wo diese Pfingstrose angepflanzt war. Man findet in der unmittelbaren Umgebung des Fundorte größere Steinhaufen ähnlich Lesehaufen auf Wiesen...
Göllerrose heißt sie deshalb, weil es im Göllermassiv angeblich noch 1-2 Fundorte geben soll...
MichaelB möge Bilder bei Schönwetter dazu beisteuern!
Den Tipp zum Fundort habe ich Bernhard Baumgartner zu verdanken!
Am 30.5.2013 - leider bei Regenwetter machte ich mich auf mittels GPS und guter Landkarte dieses kleine Fleckerl mitten in einem Fichtenwald aufzuspüren.
Vermutlich gab es in diesem Gebiet vor langer Zeit mal Häuser mit einem Kreuz, wo diese Pfingstrose angepflanzt war. Man findet in der unmittelbaren Umgebung des Fundorte größere Steinhaufen ähnlich Lesehaufen auf Wiesen...
Göllerrose heißt sie deshalb, weil es im Göllermassiv angeblich noch 1-2 Fundorte geben soll...
MichaelB möge Bilder bei Schönwetter dazu beisteuern!
LG Reini BR
- Norbert Griebl
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Re: Päonie corallina
Servus Pablito!
Ist schon eine interessante Geschichte, das mit der Korallen-Pfingstrose. Es ist wohl die bekannteste Blume der Reisalpe. Ihren Artbeinamen „mascula“ (Synonym P. corallina) hat sie aufgrund ihrer grob zerteilten Blattabschnitte. Das Pendant dazu ist die zweite im südlichen Mitteleuropa vorkommende Art, die Echt-Pfingstrose, P. officinalis. Diese hieß früher wegen ihrer fein zerteilten Blattzipfeln P. femina. Solche Unterteilungen in weiblich und männlich waren früher keine Seltenheit und Teile dieser Benennungen widerspiegeln sich auch heute noch in den Namen der Pflanzen.
Bernhard BAUMGARTNER erzählt die Entdeckungsgeschichte dieser Pfingstrose auf der Reisalpe. Es war der damalige Rauchfangkehrermeister KRAM, der beim Rumpelbauer in Innerhalbach am Südhang der Reisalpe den Kehrdienst versah und dabei die Entdeckung machte. KRAM erzählte dies dem blumenbegeisterten St. Veiter Gemeindearzt Otto HAUSLEITNER und schon bald waren Botaniker aus Wien vor Ort, um die wilden Pfingstrosen der Reisalpe zu erschauen. Wahrscheinlich handelt es sich um Auswilderungen, denn auch hier auf der Reisalpe wachst die Schönheit nur, wo ehemals Holzarbeiterhütten standen. Die „Gichtrose“ fand früher in der Volksheilkunde Anwendung gegen Rheuma, Gicht und Atemwegserkrankungen.
Liebe Grüße
Norbert
Ist schon eine interessante Geschichte, das mit der Korallen-Pfingstrose. Es ist wohl die bekannteste Blume der Reisalpe. Ihren Artbeinamen „mascula“ (Synonym P. corallina) hat sie aufgrund ihrer grob zerteilten Blattabschnitte. Das Pendant dazu ist die zweite im südlichen Mitteleuropa vorkommende Art, die Echt-Pfingstrose, P. officinalis. Diese hieß früher wegen ihrer fein zerteilten Blattzipfeln P. femina. Solche Unterteilungen in weiblich und männlich waren früher keine Seltenheit und Teile dieser Benennungen widerspiegeln sich auch heute noch in den Namen der Pflanzen.
Bernhard BAUMGARTNER erzählt die Entdeckungsgeschichte dieser Pfingstrose auf der Reisalpe. Es war der damalige Rauchfangkehrermeister KRAM, der beim Rumpelbauer in Innerhalbach am Südhang der Reisalpe den Kehrdienst versah und dabei die Entdeckung machte. KRAM erzählte dies dem blumenbegeisterten St. Veiter Gemeindearzt Otto HAUSLEITNER und schon bald waren Botaniker aus Wien vor Ort, um die wilden Pfingstrosen der Reisalpe zu erschauen. Wahrscheinlich handelt es sich um Auswilderungen, denn auch hier auf der Reisalpe wachst die Schönheit nur, wo ehemals Holzarbeiterhütten standen. Die „Gichtrose“ fand früher in der Volksheilkunde Anwendung gegen Rheuma, Gicht und Atemwegserkrankungen.
Liebe Grüße
Norbert
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
Re: Päonie corallina
Lieber Norbert,
danke für die interessanten Ergänzungen!
Ja die Geschichte vom Bernhard kenne ich auch(der Bernhard ist ja ein langjähriger guter Freund von mir!)
Auf Karpathos und auf Rhodos konnte ich die Paeonia clusii in voller Blüte erleben:
http://www.kreta-umweltforum.de/Merkblaetter/562-15.PDF
http://dioezesefiles.x4content.com/page ... ration.pdf
danke für die interessanten Ergänzungen!
Ja die Geschichte vom Bernhard kenne ich auch(der Bernhard ist ja ein langjähriger guter Freund von mir!)
Auf Karpathos und auf Rhodos konnte ich die Paeonia clusii in voller Blüte erleben:
http://www.kreta-umweltforum.de/Merkblaetter/562-15.PDF
http://dioezesefiles.x4content.com/page ... ration.pdf
LG Reini BR
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Re: Päonie corallina
Hallo!
Schönwetterfotos sind unter dem folgenden Beitrag enthalten:
http://forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=10&t=298&p=933&hilit=P%C3%A4onie#p933
LG Markus
Schönwetterfotos sind unter dem folgenden Beitrag enthalten:
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LG Markus
- Jürgen Baldinger
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Re: Päonie corallina
Ich habe die beiden Themen zusammengeführt.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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