Polypodium interjectum
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Polypodium interjectum
Liebes Forum!
Nachdem im Osten die Saison schon begonnen hat, ist es bei uns in den Bergen noch recht früh und nur in den Auen findet man schon Interessantes. Trotzdem hab ich mich gestern auf den Kleinen Barmstein bei Hallein begeben, eine schroff aufragende Felsklippe mit nur 841 m Seehöhe. Am Gipfel war nun ein recht auffälliger Polypodium-Bestand mit großen breiten Blättern, deren Fiedern schlanker zugespitzt sind als bei typischem Polypodium vulgare. Der Verdacht auf Polypodium interjectum war sofort da und die mikroskopische Bestätigung zu Hause erfolgreich. Von den Annuluszellen waren die basalen drei (im Bild auf der rechten Seite) nicht verdickt, womit Polypodium interjectum vorliegt.
Die Art konnte in der Umgebung von Salzburg nun schon mehrfach beobachtet werden, immer findet sie sich auf steilen Felskuppen, meist in dichten Herden.
Nachdem im Osten die Saison schon begonnen hat, ist es bei uns in den Bergen noch recht früh und nur in den Auen findet man schon Interessantes. Trotzdem hab ich mich gestern auf den Kleinen Barmstein bei Hallein begeben, eine schroff aufragende Felsklippe mit nur 841 m Seehöhe. Am Gipfel war nun ein recht auffälliger Polypodium-Bestand mit großen breiten Blättern, deren Fiedern schlanker zugespitzt sind als bei typischem Polypodium vulgare. Der Verdacht auf Polypodium interjectum war sofort da und die mikroskopische Bestätigung zu Hause erfolgreich. Von den Annuluszellen waren die basalen drei (im Bild auf der rechten Seite) nicht verdickt, womit Polypodium interjectum vorliegt.
Die Art konnte in der Umgebung von Salzburg nun schon mehrfach beobachtet werden, immer findet sie sich auf steilen Felskuppen, meist in dichten Herden.
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Peter Pilsl
SABOTAG
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Re: Polypodium interjectum
Hallo Peter,
danke für die Meldung. Ich war am 27.11.2010 ebenso am Kl. Barmstein und habe von dort Polypodium interjectum x vulgare (P. x mantoniae) belegt (Beleg sollte in LI liegen).
Hast du dir den Inhalt der Sporangien angeschaut, sind die Sporen - sofern noch vorhanden - intakt?
In Osttirol suche ich übrigens schon einige Zeit nach P. interjectum - aber bislang hat sich alles als P. vulgare herausgestellt.
Viele Grüße
Oliver
danke für die Meldung. Ich war am 27.11.2010 ebenso am Kl. Barmstein und habe von dort Polypodium interjectum x vulgare (P. x mantoniae) belegt (Beleg sollte in LI liegen).
Hast du dir den Inhalt der Sporangien angeschaut, sind die Sporen - sofern noch vorhanden - intakt?
In Osttirol suche ich übrigens schon einige Zeit nach P. interjectum - aber bislang hat sich alles als P. vulgare herausgestellt.
Viele Grüße
Oliver
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Re: Polypodium interjectum
Hallo Oliver
Die Sporen sind OK, sie haben eine Länge von etwas mehr als 70 Mikrometer. [ein Teilstrich-Abstand am Foto entspricht ca. 11 Mikrometer]
Auch die Phänologie könnte als Hinweis gelten. Da sich die Wedel von P. interjectum nach der Exkursionsflora ja erst im Sommer bilden, waren jetzt im April in den Sori viele noch unreife Sporangien, die dann vermutlich erst im Laufe des Jahres ausreifen. Bei P. vulgare kann ich mich nicht erinnern im Frühling noch unreife Sporangien gefunden zu haben.
Hast du bei deinem "Hybrid-Beleg" vom Barmstein die Sporen angeschaut?
Beste Grüße
Peter
Die Sporen sind OK, sie haben eine Länge von etwas mehr als 70 Mikrometer. [ein Teilstrich-Abstand am Foto entspricht ca. 11 Mikrometer]
Auch die Phänologie könnte als Hinweis gelten. Da sich die Wedel von P. interjectum nach der Exkursionsflora ja erst im Sommer bilden, waren jetzt im April in den Sori viele noch unreife Sporangien, die dann vermutlich erst im Laufe des Jahres ausreifen. Bei P. vulgare kann ich mich nicht erinnern im Frühling noch unreife Sporangien gefunden zu haben.
Hast du bei deinem "Hybrid-Beleg" vom Barmstein die Sporen angeschaut?
Beste Grüße
Peter
Peter Pilsl
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Re: Polypodium interjectum
Hallo Peter!
Interessant, aber schon gut möglich, dass am Barmstein sowohl P. interjectum alsauch die Hybride vorkommen. Mein Beleg hatte abortive Sporen, sonst hätte ich ihn nicht als Bastard angesprochen.
Viele Grüße
Oliver
Interessant, aber schon gut möglich, dass am Barmstein sowohl P. interjectum alsauch die Hybride vorkommen. Mein Beleg hatte abortive Sporen, sonst hätte ich ihn nicht als Bastard angesprochen.
Viele Grüße
Oliver
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Re: Polypodium interjectum
Liebe alle,
da es thematisch passt, hier einige Fotos zum seltenen Polypodium interjectum, aufgenommen in Schlössl auf Eozänfels nahe Nussdorf am Haunsberg (Salzburg) letzte Woche. Dieses Vorkommen habe ich bereits 2008 gefunden und 2009 publiziert (vgl. https://www.zobodat.at/stable/pdf/LBB_0 ... 7-1755.pdf) - es handelte sich seinerzeit um den Erstnachweis für das Bundesland Salzburg.
Natürlich sieht man auf den Bildern keine diagnostisch wichtigen Feinmerkmale wie die Anzahl der Anuluszellen oder die Länger der Rhizomschuppen, aber sehr wohl, dass der Blattrand in den Buchten nicht den Hauptnerv der Blattspreite berührt oder dass die Fiedern spitzenwärts etwas verlängert und spitzlich sind sowie seitlich deutlich gezähnt. Auch erkennt man, dass die Sori auf den Wedeln noch sehr jung sind und wohl erst im Herbst reife Sporen bilden werden.
Für alle, die an dieser Art interessiert sind und immer wieder im Gelände danach suchen, empfehle ich den Text aus der obigen Publikation zu dieser Art zu lesen. Dort steht u.a. auch, dass für eine sichere Ansprache ein Bündel an Merkmalen zutreffen sollte und nicht nur ein einzelnes Merkmal ...
Viele Grüße
Oliver
da es thematisch passt, hier einige Fotos zum seltenen Polypodium interjectum, aufgenommen in Schlössl auf Eozänfels nahe Nussdorf am Haunsberg (Salzburg) letzte Woche. Dieses Vorkommen habe ich bereits 2008 gefunden und 2009 publiziert (vgl. https://www.zobodat.at/stable/pdf/LBB_0 ... 7-1755.pdf) - es handelte sich seinerzeit um den Erstnachweis für das Bundesland Salzburg.
Natürlich sieht man auf den Bildern keine diagnostisch wichtigen Feinmerkmale wie die Anzahl der Anuluszellen oder die Länger der Rhizomschuppen, aber sehr wohl, dass der Blattrand in den Buchten nicht den Hauptnerv der Blattspreite berührt oder dass die Fiedern spitzenwärts etwas verlängert und spitzlich sind sowie seitlich deutlich gezähnt. Auch erkennt man, dass die Sori auf den Wedeln noch sehr jung sind und wohl erst im Herbst reife Sporen bilden werden.
Für alle, die an dieser Art interessiert sind und immer wieder im Gelände danach suchen, empfehle ich den Text aus der obigen Publikation zu dieser Art zu lesen. Dort steht u.a. auch, dass für eine sichere Ansprache ein Bündel an Merkmalen zutreffen sollte und nicht nur ein einzelnes Merkmal ...
Viele Grüße
Oliver
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