Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
- Hermann Falkner
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Zu Viola mirabilis trage ich jetzt auch noch Bilder von Früchten nach - Früchte der kleistogamen und stets fruchtenden stängelständigen Blüten, wohlgemerkt, während die Frühjahrsblüten bei dieser Art ja meist nicht fruchten.
Bilder sind aus der Unteren Lobau vom 28.05.17.
Und eine kleine Anmerkung zur Häufigkeit der Art in Wien und insbes. in der Lobau: im Pannonikum ist Viola mirabilis ja durchaus nicht selten und an manchen Stellen gibt's auch reichliche Vorkommen, als "häufig" würde ich die Art aber trotzdem nicht bezeichnen - auch nicht für die Lobau (obwohl so etwa in der Wienflora angegeben).
Ich hab am 28.05.17 speziell darauf geachtet - wenn die kleistogamen Blüten fruchten, sind ja sonst in der Lobau keine fruchtenden Veilchen mehr zu sehen und die Frucht von Viola mirabilis ist daher sehr auffällig, man erkennt diese auch schon im Vorbeifahren vom Rad aus. Dabei habe ich überwiegend grundständige Laubblätter gesehen - sprich (in erster Linie) Viola odorata, Viola suavis und deren Hybriden.
Einige Stängelveilchen mögen darunter gewesen sein, insbes. Viola reichenbachiana (von Weitem erkennt man doch nicht sofort, ob die Laubblätter grundständig sind), alle Stichproben, die ich gemacht habe - also stehenbleiben + kurz schauen - haben aber grundständige Laubblätter ergeben!
Viola mirabilis findet sich jedenfalls zumindest unmittelbar neben den Radwegen nur an sehr wenigen Stellen - mag im Auwald drin häufiger sein, steht aber an Häufigkeit ganz sicher weit hinter V. odorata + suavis.
Ich kenne das (natürlich) auch vom Frühjahr her - wenn man in dem Meer aus Veilchen eine Population untersucht, "landet" man fast immer bei V. odorata + suavis; Viola mirabilis lässt sich im Mai/Juni viel leichter finden als im Frühling - ausser man hat wirklich ein gutes Auge für den Habitus der Art und kann diese auch von weitem von den "eigentlichen Rosettenveilchen" unterscheiden; ich kann das jedenfalls (noch) nicht.
Bilder sind aus der Unteren Lobau vom 28.05.17.
Und eine kleine Anmerkung zur Häufigkeit der Art in Wien und insbes. in der Lobau: im Pannonikum ist Viola mirabilis ja durchaus nicht selten und an manchen Stellen gibt's auch reichliche Vorkommen, als "häufig" würde ich die Art aber trotzdem nicht bezeichnen - auch nicht für die Lobau (obwohl so etwa in der Wienflora angegeben).
Ich hab am 28.05.17 speziell darauf geachtet - wenn die kleistogamen Blüten fruchten, sind ja sonst in der Lobau keine fruchtenden Veilchen mehr zu sehen und die Frucht von Viola mirabilis ist daher sehr auffällig, man erkennt diese auch schon im Vorbeifahren vom Rad aus. Dabei habe ich überwiegend grundständige Laubblätter gesehen - sprich (in erster Linie) Viola odorata, Viola suavis und deren Hybriden.
Einige Stängelveilchen mögen darunter gewesen sein, insbes. Viola reichenbachiana (von Weitem erkennt man doch nicht sofort, ob die Laubblätter grundständig sind), alle Stichproben, die ich gemacht habe - also stehenbleiben + kurz schauen - haben aber grundständige Laubblätter ergeben!
Viola mirabilis findet sich jedenfalls zumindest unmittelbar neben den Radwegen nur an sehr wenigen Stellen - mag im Auwald drin häufiger sein, steht aber an Häufigkeit ganz sicher weit hinter V. odorata + suavis.
Ich kenne das (natürlich) auch vom Frühjahr her - wenn man in dem Meer aus Veilchen eine Population untersucht, "landet" man fast immer bei V. odorata + suavis; Viola mirabilis lässt sich im Mai/Juni viel leichter finden als im Frühling - ausser man hat wirklich ein gutes Auge für den Habitus der Art und kann diese auch von weitem von den "eigentlichen Rosettenveilchen" unterscheiden; ich kann das jedenfalls (noch) nicht.
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- Hermann Falkner
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Ich möchte zum interessanten Beitrag von Oliver Stöhr über Viola odorata x hirta verlinken; und ausserdem noch Bilder von Viola mirabilis in blühendem Zustand nachtragen - im Frühjahr schaut die Art ganz anders aus (Fotos vom 12.04.2018, Untere Lobau).
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- Jürgen Baldinger
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Kelchblatt und Fruchtknoten sind bei V. suavis und V. odorata ja kahl, oder? Könnte man im Schlüssel erwähnen, um Hybride mit V. hirta besser abzugrenzen.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Hermann Falkner
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Das hab ich mir noch nicht genau angeschaut: glaube schon, bin aber nicht sicher.
Die hirta-odorata-Hybride kann man aber auch ohne diese Kontrolle bestimmen - wie ich dank Oliver jetzt weiss; für eine mögliche suavis-hirta-Hybride wär das evtl eine Idee ...
Die hirta-odorata-Hybride kann man aber auch ohne diese Kontrolle bestimmen - wie ich dank Oliver jetzt weiss; für eine mögliche suavis-hirta-Hybride wär das evtl eine Idee ...
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Liebe und geehrte Kollegen,
ich kenne aus wärmeren Gebieten Tschechiens und der Slowakei eine weißblühende Variante von Viola suavis. In ganz Südmähren ist sie oder eher war sie eine beliebte Zierpflanze, und jetzt findet man sie verwildert in vielen Dörfern und Städten. In Brno/Brünn ist dies das meist verbreitete weißblühende Veilchen, das man sogar im Rasen zwischen Großplattenbauten findet. Überraschenderweise sind mir keine Fundmeldungen aus Niederösterreich bekannt. Solche Pflanzen gibt es in Mikulov/Nikolsburg und Břeclav/Lundenburg, so muss es sie auch in Drasenhofen und Bernardsthal geben. Und wenn es sie in Pressburg/Bratislava gibt, dann muss es sie auch in Wien geben. Es ist eigentlich schon spät, aber man könnte danach noch an diesem Wochenende schauen...
Schöne Fotos gibt es auf https://botany.cz/cs/viola-suavis/.
Es gibt zum Thema auch eine Studie, leider mit keinen Fundorten aus Österreich.
P. Mereďa Jr., I. Hodálová, P. Mártonfi, J. Kučera, and J. Lihová: Intraspecific Variation in Viola suavis in Europe: Parallel Evolution of White-flowered Morphotypes. Annals of Botany, September 1, 2008; 102(3): 443–62.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2701792/
Merkmale:
Vegetative Teile wie bei blaublühender Viola suavis (Blätter oft auffällig glänzend), Kronblätter weiß, Sporn hell purpurnviolett, Kelchanhängsel dem Blütenstiel angedrückt, kaum bewimpert, oft sogar kahl (bei V. odorata sind sie gerade und immer bewimpert).
Ich wäre für Fundmeldungen sehr dankbar.
Jiří Danihelka
ich kenne aus wärmeren Gebieten Tschechiens und der Slowakei eine weißblühende Variante von Viola suavis. In ganz Südmähren ist sie oder eher war sie eine beliebte Zierpflanze, und jetzt findet man sie verwildert in vielen Dörfern und Städten. In Brno/Brünn ist dies das meist verbreitete weißblühende Veilchen, das man sogar im Rasen zwischen Großplattenbauten findet. Überraschenderweise sind mir keine Fundmeldungen aus Niederösterreich bekannt. Solche Pflanzen gibt es in Mikulov/Nikolsburg und Břeclav/Lundenburg, so muss es sie auch in Drasenhofen und Bernardsthal geben. Und wenn es sie in Pressburg/Bratislava gibt, dann muss es sie auch in Wien geben. Es ist eigentlich schon spät, aber man könnte danach noch an diesem Wochenende schauen...
Schöne Fotos gibt es auf https://botany.cz/cs/viola-suavis/.
Es gibt zum Thema auch eine Studie, leider mit keinen Fundorten aus Österreich.
P. Mereďa Jr., I. Hodálová, P. Mártonfi, J. Kučera, and J. Lihová: Intraspecific Variation in Viola suavis in Europe: Parallel Evolution of White-flowered Morphotypes. Annals of Botany, September 1, 2008; 102(3): 443–62.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2701792/
Merkmale:
Vegetative Teile wie bei blaublühender Viola suavis (Blätter oft auffällig glänzend), Kronblätter weiß, Sporn hell purpurnviolett, Kelchanhängsel dem Blütenstiel angedrückt, kaum bewimpert, oft sogar kahl (bei V. odorata sind sie gerade und immer bewimpert).
Ich wäre für Fundmeldungen sehr dankbar.
Jiří Danihelka
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Eine verspätete Antwort zu den Fotos vom 14.04.2014, March-Auen, Hohenau an der March
Das Veilchen auf den schönen Bildern ist m. E. eine typische Viola pumila. Die untersten Blätter sind auffälig schmal und haben eine keilförmige Basis, die auf den Stiel herabläuft. Auch die sattgrüne Farbe ist da ein gutes Merkmal.
Herzliche Grüße nach dem Süden.
Jiří Danihelka
Das Veilchen auf den schönen Bildern ist m. E. eine typische Viola pumila. Die untersten Blätter sind auffälig schmal und haben eine keilförmige Basis, die auf den Stiel herabläuft. Auch die sattgrüne Farbe ist da ein gutes Merkmal.
Herzliche Grüße nach dem Süden.
Jiří Danihelka
- Hermann Falkner
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Lieber Jiří Danihelka,
ganz herzlichen Dank für die Bestimmung von Viola pumila, bei dieser Artengruppe bin ich immer unsicher.
Zu Viola suavis f. alba: ich bin mir ziemlich sicher, noch keine gesehen zu haben, aber ich hab auch nicht bewusst auf die Differenzmerkmale geachtet.
Eine Verwechslung mit weisser Viola odorata ist kaum möglich, auch wegen des Sporns, der bei dieser immer rein weiss ist.
Denkbar wäre bei sehr oberflächlicher Betrachtung eine Verwechslung mit Viola alba subsp. scotophylla, deren Sporn lila ist, Spreitenform und Hochblatt würden aber bei der Diagnose rasch zur richtigrn Bestimmung führen.
Ich werde darauf achten, vielleicht gelingt mir ein Fund.
Für denkbar halte ich schon, dass ein CZ-SK-Kultivar die Grenze gar nicht so leicht - und vor allem nur langsam - überschreitet, bei uns ist fie weisse Viola hirta jedenfalls meines Wissens keine beliebte Gartenpflanze (gewesen).
ganz herzlichen Dank für die Bestimmung von Viola pumila, bei dieser Artengruppe bin ich immer unsicher.
Zu Viola suavis f. alba: ich bin mir ziemlich sicher, noch keine gesehen zu haben, aber ich hab auch nicht bewusst auf die Differenzmerkmale geachtet.
Eine Verwechslung mit weisser Viola odorata ist kaum möglich, auch wegen des Sporns, der bei dieser immer rein weiss ist.
Denkbar wäre bei sehr oberflächlicher Betrachtung eine Verwechslung mit Viola alba subsp. scotophylla, deren Sporn lila ist, Spreitenform und Hochblatt würden aber bei der Diagnose rasch zur richtigrn Bestimmung führen.
Ich werde darauf achten, vielleicht gelingt mir ein Fund.
Für denkbar halte ich schon, dass ein CZ-SK-Kultivar die Grenze gar nicht so leicht - und vor allem nur langsam - überschreitet, bei uns ist fie weisse Viola hirta jedenfalls meines Wissens keine beliebte Gartenpflanze (gewesen).
- Hermann Falkner
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Re:
Jiří Danihelka hat geschrieben:... Es ist eigentlich schon spät, aber man könnte danach noch an diesem Wochenende schauen...
Leider ist es schon zu spät dafür - Viola suavis ist schon durchwegs verblüht und fruchtend, mir ist zwar gelungen, die eine oder andere Viola suavis zu finden, aber die Krone war entweder nicht mehr vorhanden oder wenn doch (abgefallen, am Boden), dann bläulich, also "reguläre" Viola suavis.
- Stefan Lefnaer
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Viola cf. rupestris
Am Stetter Berg (Bez. Korneuburg) fand ich gestern folgendes Veilchen, das ich als Viola rupestris bestimmt habe. Liege ich da richtig?
Habitus:
NebenB:
LBStiel:
LB:
Blüte:
Frkn:
Habitus:
NebenB:
LBStiel:
LB:
Blüte:
Frkn:
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Re: Viola-Workshop - kritische Arten unterscheiden, Hybrid-Problematik
Lieber Stefan,
ja, Viola rupestris stimmt.
Ich hänge noch ein paar Bilder zur weißblütigen Form dieser gebietsweise seltenen Art dazu (beachte aber den stets violettem Sporn!), die derzeit bei uns in Osttirol in Gartenrasen vielfach und individuenreich zu bewundern sind - wirkliche Zierden sonst monotoner Rasen! Dort wachsen sie mit Carex caryophyllea und Viola hirta, die aber deutlich größere, fast immer rein blaue Blüten aufweist. Interessant ist, dass ich die blauviolett blühende Form von Viola rupestris noch nie in Mehrschnittrasen gesehen habe, sondern immer nur weißblühende Individuen. Im Park Schönbrunn kann man diese übrigens auch antreffen - siehe dazu die kurze Erwähnung im neuen Neilreichia-Band bei meinem Fund von Potentilla micrantha bei den "Floristischen Neufunden" (S. 337).
Viele Grüße
Oliver
ja, Viola rupestris stimmt.
Ich hänge noch ein paar Bilder zur weißblütigen Form dieser gebietsweise seltenen Art dazu (beachte aber den stets violettem Sporn!), die derzeit bei uns in Osttirol in Gartenrasen vielfach und individuenreich zu bewundern sind - wirkliche Zierden sonst monotoner Rasen! Dort wachsen sie mit Carex caryophyllea und Viola hirta, die aber deutlich größere, fast immer rein blaue Blüten aufweist. Interessant ist, dass ich die blauviolett blühende Form von Viola rupestris noch nie in Mehrschnittrasen gesehen habe, sondern immer nur weißblühende Individuen. Im Park Schönbrunn kann man diese übrigens auch antreffen - siehe dazu die kurze Erwähnung im neuen Neilreichia-Band bei meinem Fund von Potentilla micrantha bei den "Floristischen Neufunden" (S. 337).
Viele Grüße
Oliver
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