Taraxacum serotinum, Seseli pallasii und Gagea pusilla bei Großebersdorf
- Stefan Lefnaer
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Taraxacum serotinum, Seseli pallasii und Gagea pusilla bei Großebersdorf
Zwischen Großebersdorf und Putzing (Bezirk Mistelbach) erhebt sich ein kleiner, auf der Karte namenloser Hügel, der auf der Südseite in eine Steilwand abfällt. Die Wand scheint aus Löss und Sedimentlagen zu bestehen und bietet unzähligen Insekten, die in der sonnenbeschienenen Wand Röhren anlegen, einen Lebensraum.
Vermutlich handelt es sich um jenes Objekt, welches unter der Nummer 41/15 im Österreichischen Trockenrasenkatalog angeführt ist. Dort werden die u.g. Arten aber nicht aufgeführt. Laut Trockenrasenkatalog besteht eine Gefährdung durch Dünger und Pestizideintrag. Dies ist sicher richtig, zumal das Objekt von Äckern, Weingärten und Feldwegen eng umgeben ist. Im Randbereich wurde bereits eine Handysendestation hineingeklotzt. Schutzmaßnahmen erscheinen daher angeraten zu sein.
An der Wand und auch oben auf der Fläche, die einen Trockenrasen beherbergt, wächst eine größere Anzahl von Individuen des seltenen Taraxacum serotinum (Löss-Löwenzahl). Die Art fällt durch den nicht reinweißen Pappus, die fehlenden Widerhaken am Fruchtkörper und den dicht weißwolligen Schaft auf. Auch vegetativ sind die derben, gezähnten, etwas graufilzigen und dem Boden angepressten Laubblätter leicht zu erkennen. Erst später im Jahr bilden sich Blätter mit der typischen Schrotsägeform, wie man sie von anderen Löwenzahnarten kennt.
Ein weiterer seltener Lösszeiger, der hier in größerer Menge auftritt, ist Seseli pallasii. Die Art kann durch die rinnig vertieften Stiele der Grundblätter vom ähnlichen Seseli elatum agg. (hier im Weinviertel S. osseum) unterschieden werden. Im Frühling kann man schließlich noch Gagea pusilla, einen seltenen Gelbstern finden.
https://commons.wikimedia.org/wiki/Cate ... Febersdorf
http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/photos ... 0serotinum
http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/photos ... 20pallasii
http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/photos ... %20pusilla
Vermutlich handelt es sich um jenes Objekt, welches unter der Nummer 41/15 im Österreichischen Trockenrasenkatalog angeführt ist. Dort werden die u.g. Arten aber nicht aufgeführt. Laut Trockenrasenkatalog besteht eine Gefährdung durch Dünger und Pestizideintrag. Dies ist sicher richtig, zumal das Objekt von Äckern, Weingärten und Feldwegen eng umgeben ist. Im Randbereich wurde bereits eine Handysendestation hineingeklotzt. Schutzmaßnahmen erscheinen daher angeraten zu sein.
An der Wand und auch oben auf der Fläche, die einen Trockenrasen beherbergt, wächst eine größere Anzahl von Individuen des seltenen Taraxacum serotinum (Löss-Löwenzahl). Die Art fällt durch den nicht reinweißen Pappus, die fehlenden Widerhaken am Fruchtkörper und den dicht weißwolligen Schaft auf. Auch vegetativ sind die derben, gezähnten, etwas graufilzigen und dem Boden angepressten Laubblätter leicht zu erkennen. Erst später im Jahr bilden sich Blätter mit der typischen Schrotsägeform, wie man sie von anderen Löwenzahnarten kennt.
Ein weiterer seltener Lösszeiger, der hier in größerer Menge auftritt, ist Seseli pallasii. Die Art kann durch die rinnig vertieften Stiele der Grundblätter vom ähnlichen Seseli elatum agg. (hier im Weinviertel S. osseum) unterschieden werden. Im Frühling kann man schließlich noch Gagea pusilla, einen seltenen Gelbstern finden.
https://commons.wikimedia.org/wiki/Cate ... Febersdorf
http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/photos ... 0serotinum
http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/photos ... 20pallasii
http://flora.lefnaer.com/cgi-bin/photos ... %20pusilla
- Stefan Lefnaer
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Re: Taraxacum serotinum, Seseli pallasii und Gagea pusilla bei Großebersdorf
Letzte Woche war ich wieder am o.g. Halbtrockenrasen. Hier ein paar Fotos mit viel Chamaecytisus austriacus...
...Veronica spicata (s. str.)...
...Allium sphaerocephalon...
...Seseli pallasii...
... und Stipa capillata:
Hier noch ein Blick in Richtung Südosten. Das gerade im Entstehen begriffene Riesentrumm links ist das neue Verteilzentrum eines eine hohe Steuerlast tragenden amerikanischen Internetversand-Konzerns, der hier gut bezahlte Arbeitsplätze schafft. Rechts das gelbe Ding ist das gerade fertiggestellte Verteilzentrum von einem deutschen Paketdienstleister. D.h. war es. Es waren schon die Firmentafeln montiert, dann kündigte man an sich aus Österreich zurückzuziehen. Immerhin ist nun der Boden gut versiegelt und gegen Erosion geschützt! Zu danken ist der gut organisierten niederösterreichischen Raumplanung. Vor kurzer Zeit waren hier nur Felder. Wahrscheinlich dauert es nicht lang, dann reicht die Verhüttelung direkt bis zum Lösshügel. Oder man baut den auch gleich zu.
...Veronica spicata (s. str.)...
...Allium sphaerocephalon...
...Seseli pallasii...
... und Stipa capillata:
Hier noch ein Blick in Richtung Südosten. Das gerade im Entstehen begriffene Riesentrumm links ist das neue Verteilzentrum eines eine hohe Steuerlast tragenden amerikanischen Internetversand-Konzerns, der hier gut bezahlte Arbeitsplätze schafft. Rechts das gelbe Ding ist das gerade fertiggestellte Verteilzentrum von einem deutschen Paketdienstleister. D.h. war es. Es waren schon die Firmentafeln montiert, dann kündigte man an sich aus Österreich zurückzuziehen. Immerhin ist nun der Boden gut versiegelt und gegen Erosion geschützt! Zu danken ist der gut organisierten niederösterreichischen Raumplanung. Vor kurzer Zeit waren hier nur Felder. Wahrscheinlich dauert es nicht lang, dann reicht die Verhüttelung direkt bis zum Lösshügel. Oder man baut den auch gleich zu.
Re: Taraxacum serotinum, Seseli pallasii und Gagea pusilla bei Großebersdorf
Solche wunderbaren Kleinode gilt es unbedingt zu erhalten. Gibt es in NÖ eigentlich eine offizielle Anlaufstelle, um solche Standorte zu registrieren und letztlich mit den Grundbesitzern Vereinbarungen zu treffen?
LG
Daniel
LG
Daniel
- Stefan Lefnaer
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Re: Taraxacum serotinum, Seseli pallasii und Gagea pusilla bei Großebersdorf
Eigentlich gibt es eine Naturschutzabteilung des Landes Niederösterreich. Aber, na ja... Eher wäre der Naturschutzbund NÖ geeignet da etwas zu machen. Aber die können sich natürlich auch nicht um alle Flächen kümmern.
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