Amaranthus powelii ssp. bouchonii

= Blütenpflanzen
Oliver Stöhr
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Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Oliver Stöhr » Mittwoch 31. Juli 2019, 20:46

Liebe alle,

gestern habe ich auf einer ruderalen, trockenen Viehweide nahe der Bahn in Greifenburg im Kärntner Drautal einen Amarant gefunden, den ich als Amaranthus powelii ssp. buchonii einschätze. Mir ist schon klar, dass die A. hybridus-Gruppe nicht ohne ist, aber die Merkmale lt. EFÖLS passen auf diese Sippe recht gut. Auch die probeweise vermessenen Dimensionen der Vorblätter (kaum 4 mm erreichend) und der zarthäutigen Perigonblätter (höchstens 1,5 mm lg) passen auf diese zuweilen im Artrang geführten Sippe. Die noch unreifen Samen sind glatt. Im Gelände fiel die Sippe durch relativ kurze Scheinähren auf, sonst hätte ich sie wohl nicht weiter beachtet.

Aus Kärnten ist die Sippe bereits bekannt, u.a. hat H. Melzer auf sie aufmerksam gemacht, siehe z.B.: https://www.zobodat.at/pdf/CAR_183_103_0715-0722.pdf
Aber viele Nachweise gibt es aus Österreich lt. der inoff. Verbreitungskarte aus dem RL-Projekt offenbar noch nicht, oder kennt ihr diese Sippe?

Viele Grüße
Oliver
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Jürgen Baldinger
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Re: Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 31. Juli 2019, 20:52

Fallen einem die Samen, da ja Nussfrucht, nicht entgegen wie bei subsp. powelii, wenn man über die Scheinähren streift?
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

Oliver Stöhr
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Re: Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Oliver Stöhr » Mittwoch 31. Juli 2019, 20:57

Nein, ist mir nicht aufgefallen. Vermute aber, dass die Samen mehrheitlich noch nicht reif waren ...
LG
Oliver

Peter Pilsl
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Re: Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Peter Pilsl » Donnerstag 1. August 2019, 09:55

Hallo Oliver,
ich hab solche Formen in letzter Zeit in Salzburg mehrfach gefunden und als Amaranthus hybridus bestimmt. Die Spelzen sind immer deutlich kleiner als beim A. powellii und auffällig ist auch die große Anzahl kurzer Seitenähren. Die Samen sind bei meinen Exemplaren immer ausgefallen also keine Nüsschen!
Als Beispiel ein Beleg: http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_023031
Grüße
Peter Pilsl
SABOTAG

Oliver Stöhr
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Re: Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Oliver Stöhr » Donnerstag 1. August 2019, 20:26

Lieber Peter,

danke für die Rückmeldung, ich werde vorauss. in ein paar Wochen nochmals das Vorkommen aufsuchen und mir dann die reifen Früchte/Samen anschauen. Auf dem letzten Bild, das ich angefügt habe, meine ich keine parallelrandigen, sondern allmählich verschmälerte oberen Fruchtenden zu erkennen. Demnach bin ich auch nicht zu A. hybridus im EFÖLS-Schlüssel gekommen.

Kannst du uns zum Vergleich ein Bild der Früchte deiner hybridus-Belege zusenden?
Ich meine ja auch, A. hybridus schon bei uns in Osttirol gefunden zu haben, siehe viewtopic.php?f=10&t=398&p=1295&hilit=Amaranthus+hybridus#p1295

Aber wie gesagt, diese Gruppe ist bestimmungstechnisch nicht "ohne" und es wundert mich eigentlich, dass in der EFÖLS kein entsprechendes Symbol bei diesen happigen Arten beigefügt ist!

Viele Grüße
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 5. August 2019, 18:49

Bei diesen Pflanzen fallen kaum Samen aus beim Drüberreiben, obwohl die Früchte reif sind. Die Perigonblätter der ♀ Blüte sind elliptisch bis schmal-eiförmig, zugespitzt, ungefähr 1,8 mm lang; es gibt drei Staubblätter (was auf dem Foto leider nicht gut herauskommt); der Stängel ist zerstreut behaart; die Vorblätter sind powellii-spitz; und vor allem sind die Früchte keine Deckelkapseln mit Querriss, sonden Nüsse. Endscheinähren wie seitliche Scheinähren sind kurz. Für mich sieht das nach subsp. bouchonii aus, gefunden heute Am Damm in Fischamend.
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Re: Amaranthus powelii ssp. bouchonii

Beitragvon Jürgen Baldinger » Mittwoch 7. August 2019, 15:17

Johannes Walter vom NHM sagt, es sehe ganz nach subsp. bouchonii aus. Im Osten sei die Unterart noch nicht häufig, aber etwa in der südlichen Steiermark sei sie zum Teil schon des öfteren anzutreffen.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"


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