Segetalflora 2019
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Hier ein paar Eindrücke von heute zwischen Stammers- und Strebersdorf. Zuerst ein schöner Sonnenblumenacker (das Getreide ist großteils schon geerntet) mit viel Cyanus segetum und Adonis aestivalis.
Daneben dann Kickxia spuria. Die armen Pflänzchen leiden an starker Cirsiumarvensittis.
Daneben dann Kickxia spuria. Die armen Pflänzchen leiden an starker Cirsiumarvensittis.
- Hermann Falkner
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Re: Segetalflora 2019
Stefan Lefnaer hat geschrieben: Cirsiumarvensittis
:-)))
... ist ja fast so schlimm wie der "Lobauschnee" (Pappelwolle ;-)
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Helmut und ich waren heute wieder im nördlichen Weinviertel unterwegs. Das Wetter war ja nicht besonders, daher habe ich nur ganz wenige Fotos gemacht. Ein Highlight fand ich dann ganz zum Schluss beim Schweinbarther Berg (Qu. 7265-2): ganze wenige Pflanzen von Adonis flammea am Randes eines Weizenackers:
Nach dem Gewitter am späten Nachmittag, das wir im Wirtshaus bei Bier bzw. Malakofftorte und Kaffee überdauert hatten, fuhren wir nach Falkenstein (Qu. 7265-4) und dort sahen wir in einem steinigen Acker eine viel größere Population dieser schönen Ranunculacee:
Hier noch meine aktuellen Verbreitungskarten. Während Adonis aestivalis höchst kommun ist...
...kann Adonis flammea doch als Rarität gelten:
Adonis flammea habe ich bisher immer nur in steinigen oder sandigen Äckern gesehen, nie in tiefergründigen lehmigen. Wenn ich diese seltene Art finde, dann aber immer auch gemeinsam mit Adonis aestivalis.
Nach dem Gewitter am späten Nachmittag, das wir im Wirtshaus bei Bier bzw. Malakofftorte und Kaffee überdauert hatten, fuhren wir nach Falkenstein (Qu. 7265-4) und dort sahen wir in einem steinigen Acker eine viel größere Population dieser schönen Ranunculacee:
Hier noch meine aktuellen Verbreitungskarten. Während Adonis aestivalis höchst kommun ist...
...kann Adonis flammea doch als Rarität gelten:
Adonis flammea habe ich bisher immer nur in steinigen oder sandigen Äckern gesehen, nie in tiefergründigen lehmigen. Wenn ich diese seltene Art finde, dann aber immer auch gemeinsam mit Adonis aestivalis.
- Stefan Lefnaer
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Dinacrusa hirsuta im Weinviertel
Und hier jetzt die implizit angekündigte gute Nachricht von heute! Ich war heute bei Patzmannsdorf (Qu. 7363-4) unterwegs, als ich in einer Ackerbrache aus stark kalkhältigen Kulturrohboden aus Feinsedimenten im oberen Bereich, der an einen Gebüschstreifen angrenzt, vier Pflänzen fand:
Seltsamerweise kam ich trotz des Fruchtzustands und obwohl ich sie noch nie vorher gesehen habe sofort drauf um welche Art es sich handelt. Der Außenkelch deutete auf eine Malvacee, auch die Ähnlichkeit mit Hibiscus trionum ist auffallend. Da es nicht so viele einjährige Malvaceen gibt und nicht solche, die ich noch nicht kenne, war es dann klar und ein Bildvergleich im Internet hat mich bestätigt.
Laut EfÖLS ist die Art sehr selten und "nur im Pann südl. der Donau (wohl eingbgt), sonst unbstg.". Im JACQ findet man aus Niederösterreich einen einzigen Beleg ohne Datumsangabe. Aber das als Name verwendete alte Synonym und die anderen Einträge weisen auf einen "prähistorischen" Beleg hin. Janchen schreibt: "Eingeschleppt in NÖ. - Äcker und Ödland; nur in niederen Lagen südlich der Donau; s. zerstr. u . teilw. unbeständig. - Im Gebiet des Alpenvorlandes zw. Rodaun und Gainfarn mehrfach (westwärts bis Siegenfeld), Kahlenberg und Leopoldsberg, Wiener Becken (slt.), Bruck a. d. Leitha, Waidhofen a. d. Ybbs.".
Vermutlich wurde die Art irgendwie ins Weinviertel verschleppt. Oder sie war schon früher da und wurde noch nie entdeckt. Jedenfalls werde ich nächstes Jahr wieder hinsehen, ob sie wieder wächst. Bevorzugterweise früher im Jahr, damit ich sie auch einmal blühen sehen kann.
Seltsamerweise kam ich trotz des Fruchtzustands und obwohl ich sie noch nie vorher gesehen habe sofort drauf um welche Art es sich handelt. Der Außenkelch deutete auf eine Malvacee, auch die Ähnlichkeit mit Hibiscus trionum ist auffallend. Da es nicht so viele einjährige Malvaceen gibt und nicht solche, die ich noch nicht kenne, war es dann klar und ein Bildvergleich im Internet hat mich bestätigt.
Laut EfÖLS ist die Art sehr selten und "nur im Pann südl. der Donau (wohl eingbgt), sonst unbstg.". Im JACQ findet man aus Niederösterreich einen einzigen Beleg ohne Datumsangabe. Aber das als Name verwendete alte Synonym und die anderen Einträge weisen auf einen "prähistorischen" Beleg hin. Janchen schreibt: "Eingeschleppt in NÖ. - Äcker und Ödland; nur in niederen Lagen südlich der Donau; s. zerstr. u . teilw. unbeständig. - Im Gebiet des Alpenvorlandes zw. Rodaun und Gainfarn mehrfach (westwärts bis Siegenfeld), Kahlenberg und Leopoldsberg, Wiener Becken (slt.), Bruck a. d. Leitha, Waidhofen a. d. Ybbs.".
Vermutlich wurde die Art irgendwie ins Weinviertel verschleppt. Oder sie war schon früher da und wurde noch nie entdeckt. Jedenfalls werde ich nächstes Jahr wieder hinsehen, ob sie wieder wächst. Bevorzugterweise früher im Jahr, damit ich sie auch einmal blühen sehen kann.
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2019
gratuliere.
noch ein paar solche jahre, und die region n der donau wird eine der besterforschten mitteleuropas.
noch ein paar solche jahre, und die region n der donau wird eine der besterforschten mitteleuropas.
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Ich geb mein bestes :-)
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Gut, die meisten Pflänzchen wuchsen am Rand einer aufgelassenen kleinen Schottergrube im Bezirk Mistelbach. Ein paar aber auch daneben in einer schottrigen Ackerbrache, daher passt es zur Segetalflora. Wunderschön, diese kleinen Zwergerln, die auf den Namen Polycnemum majus hören.
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2019
Heute habe ich meine gewohnt langweiligen Segetalfluren des Marchfelds wie auch jene ebensolchen der flussnahen Quadranten am südseitigen Donauufer hinter mir gelassen, in denen man sich stellenweise schon über Amaranthus blitoides freuen muss, und hab' mich in der Terrassenlandschaft des Königsbergs (Enzersdorf an der Fischa) umgesehen. Was für eine Wohltat: Am oberen Ende eines hängigen Ackers bin ich auf einen netten Bestand (mindestens 30 Pflanzen) an "Zwergfichten" gestoßen, also auf Ajuga chamaepitys, dazu gab es Kickxia spuria (Fehler, siehe unten, tatsächlich Kickxia elatine, Anm.) und 2 Exemplare Hibiscus trionum.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2019
Ist aber Kickxia elatine, wie man an den spießförmigen LB und der helleren Kronenoberlippe leicht erkennen kann.
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