Das Beste kam dann aber, wie so oft, erst zum Schluss. Ich hatte mich durch einen durch Robinien verhunzten Wald gekämpft und bin dann schließlich auf einem kleinen grasigen Waldweg nahe dem Waldrand gelandet:
Der Weg wird offensichtlich nicht mehr genützt und wächst zunehmend zu. Dabei sind gerade solche grasigen, lichten Waldwege Rückzugshabitate für gefährdete Arten, die in der modernen, durch riesige überdüngte und herbizidgeschwängerte Ackermonokulturen geprägten Landschaft, keinen Platz mehr haben. Leider fallen dieses Waldwege nun auch vielfach aus: es werden einige wenige monströse Forststraßen in den Wald gelegt oder die Firmen, an die die Waldbesitzer den Holzeinschlag verkaufen, weil sie das Holz nicht mehr selbst ernten wollen, brechen sich mit ihren Forstharvestern selbst Schneisen in den Wald. Die langfristigen Auswirkungen auf den Wald tangieren diese nicht, da ihnen der Wald ja nicht gehört. Wie auch immer, hier kann Crepis praemorsa EN an einer Stelle mit ein paar Individuen noch für ein paar Jahre sein Ausgedinge finden, bevor dann wohl auch dieses Habitat zugewachsen sein wird und der Pippau zu wenig Licht bekommt. Sofern nicht vorher geschlägert, bodengefräst und irgendeine Monokultur aufgeforstet wird. Ich habe die Pippau-Individuen etwas freigezupft, sowohl aus ästhetischen als auch lebensverlängernden Gründen:
Halbtrockenrasen und Weingärten bei Oberthern
- Stefan Lefnaer
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