Hier kann man schön sehen, wie zahlreiche "Neufunde" von unbeständigen Neophyten zustande kommen. Da werden an einer Stelle im Wald alle mögliche Gartenabfälle "entsorgt". Hier wohl Canna indica, noch mit dem Erdblock aus dem Blumenkisterl dran. Zerfällt der Erdblock und schafft es eine Pflanze weiterzuleben (was bei Arten die über Rhizome, Zwiebeln usw. verfügen leicht der Fall ist) und kommt dann zudem noch ein eifriger Botaniker vorbei, ist sowas ein "Neufund" und manches wird sogar publiziert. In Wirklichkeit ist das nur eine im Wald abgelagerte Zierpflanze und keineswegs beachtenswert. Dazu müsste die Pflanze sich zumindest einmal reproduziert haben.
Irgendwas neu für irgendwo
- Stefan Lefnaer
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Re: Irgendwas neu für irgendwo
Aus meiner Sicht und aus Sicht des Naturschutzes sind auch solche „Ablagerungen“ zu beachten, denn eine nachfolgende Ausbreitung solcher Arten über Rhizome etc. in der Natur kann u.U. durchaus problematisch werden, so z.B. bei Helianthus tuberosus oder Hemerocallis fulva. Bei Canna ist das vielleicht derzeit noch nicht anzunehmen, aber wer weiß schon wie sich die Gattung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bei uns verhalten wird? Gartenauswürfe in der Natur sind aus meiner Sicht immer kritisch zu betrachten und natürlich zu vermeiden, auch wenn sie Quelle für „Neufunde“ sein mögen.
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Re: Irgendwas neu für irgendwo
Canna-Rhizome sind nicht frosthart, haben auch die mildesten Winter bspw. in Wien noch nicht überstanden, aber die Samen meines Erachtens schon. Einige Formen machen bereitwillig Samen. Keimung im Freien (außerhalb von Blumentöpfen) hab ich allerdings noch nicht beobachtet.
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