Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
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situation nach dürrrhitze und sintflut
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- Hermann Falkner
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
Ich war heuer fast nie dort, Danke fürs Update.
Hat sich also nix verbessert, schade.
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
vielleicht noch kurze ergänzung, da ich das thema grad durchgelesen habe:
so ca. vor 2 jahren hatte ich nö naturschutzabteilung und umweltanwaltschaft mit dem thema befasst - weil eben die gesetzlich verpflichtenden naturschutzziele im bereich der trockenrasen und felssteppen konterkariert werden (hier am kalk), nicht weil ich den einfluss oder die tiere an sich ablehnen würde. eine zuständige natura 2000-gebietsbetreuung gabs für diesen bereich der berge nicht, wohl auch jetzt nicht, es gibt immer nur befristete projekte zum schutz gewisser offenflächen auf den bergen (auch nicht der wälder, hier im forum anderswo thematisiert), aber keine kontinuität, und auch die konikpferde sind weg; die ruderale koppel ist fast geschlossenes buschwerk.
einfache ergebnisse: die schafe agieren im absolut gesetzesfreien raum. es gibt keine amtliche zuständigkeit für die tiere. ich denke, sie können weiter nach belieben agieren. insbesondere unterliegen sie nicht dem jagdrecht.
vielleicht erreichen sie einmal die andren umgebenden felsberge. an felsen sind sie jedenfalls autökologisch/psychologisch gebunden.
so ca. vor 2 jahren hatte ich nö naturschutzabteilung und umweltanwaltschaft mit dem thema befasst - weil eben die gesetzlich verpflichtenden naturschutzziele im bereich der trockenrasen und felssteppen konterkariert werden (hier am kalk), nicht weil ich den einfluss oder die tiere an sich ablehnen würde. eine zuständige natura 2000-gebietsbetreuung gabs für diesen bereich der berge nicht, wohl auch jetzt nicht, es gibt immer nur befristete projekte zum schutz gewisser offenflächen auf den bergen (auch nicht der wälder, hier im forum anderswo thematisiert), aber keine kontinuität, und auch die konikpferde sind weg; die ruderale koppel ist fast geschlossenes buschwerk.
einfache ergebnisse: die schafe agieren im absolut gesetzesfreien raum. es gibt keine amtliche zuständigkeit für die tiere. ich denke, sie können weiter nach belieben agieren. insbesondere unterliegen sie nicht dem jagdrecht.
vielleicht erreichen sie einmal die andren umgebenden felsberge. an felsen sind sie jedenfalls autökologisch/psychologisch gebunden.
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
Vorgestern mit "Scheuchzeria" den Braunsberg besucht:
Der Plateau-"Golfrasen" hat sich weiter enorm ausgebreitet, besteht allerdings zwischenzeitlich hauptsächlich aus Rote Liste-Arten, Magerzeigern und Konkurrenzfliehern. Bemerkenswert die Dominanz von Carex stenophylla, Draba nemorosa und Ranunculus illyricus und das dort, wo noch vor wenigen Jahren ein verbrachter, verfilzter Arrhenatherumbestand vorherrschte. Unglaublich, wie schnell das geht.
Der Weiderasen reicht inzwischen bis an den äußersten NO beim Vertriebenen-Gedenkstein und bis zur ehemaligen Pferdekoppel. Der nette "Zwerg"-Seggen-Mischbestand von der Vereinsexkursion vor ein paar Jahren am Berggipfel ist vital vorhanden.
Da vom Schloßberg aus auch die Südhangrasen des Braunsbergs schon seeehr frei aussehen, wär´s einmal spannend, auch die näher unter die Lupe zu nehmen und Istzustandsdokumentationen vorzunehmen bzw. die Vegetationsänderungen dort zu dokumentieren.
Naturschutzfachlich ist das Ergebnis zwiespältig. Positiv sehe ich, dass da ein Weidesystem entstanden ist, das seinesgleichen sucht, und daher im Meer der verbrachenden und zuwachsenden pannonischen Trockengebiete was Einzigartiges wird bzw. bereits ist.
Schön wärs, wenn ein paar der Viecher vielleicht einmal in nicht so erosionsgefährdete, weniger steile Trockengebiete verfrachtet würden und dort ihr Werk vollbringen könnten. Wobei aber die Gefahr bestünde, dass sie sich als Neozoen ungehindert ausbreiten könnten. Am Berg sind sie allerdings nach wie vor streng konservativ an den Felshang gebunden, von dem aus sie die Nahrungsgänge ins nahe Umfeld unternehmen. Der Bestand wächst weiter.
Und besonders ratsam wär´s, dem entstandenen Ökosystem das Ziesel beizufügen, das ohnehin in der Region grad ausstirbt oder ausgestorben ist (siehe Flugfeld Spitzerberg). Gibt eh immer wieder - aus meiner Sicht rechtsgrenzwertige - Übersiedlungsaktionen in Wien, da könnt man gleich ein paar abzweigen.
Es folgt noch Teil2.
Der Plateau-"Golfrasen" hat sich weiter enorm ausgebreitet, besteht allerdings zwischenzeitlich hauptsächlich aus Rote Liste-Arten, Magerzeigern und Konkurrenzfliehern. Bemerkenswert die Dominanz von Carex stenophylla, Draba nemorosa und Ranunculus illyricus und das dort, wo noch vor wenigen Jahren ein verbrachter, verfilzter Arrhenatherumbestand vorherrschte. Unglaublich, wie schnell das geht.
Der Weiderasen reicht inzwischen bis an den äußersten NO beim Vertriebenen-Gedenkstein und bis zur ehemaligen Pferdekoppel. Der nette "Zwerg"-Seggen-Mischbestand von der Vereinsexkursion vor ein paar Jahren am Berggipfel ist vital vorhanden.
Da vom Schloßberg aus auch die Südhangrasen des Braunsbergs schon seeehr frei aussehen, wär´s einmal spannend, auch die näher unter die Lupe zu nehmen und Istzustandsdokumentationen vorzunehmen bzw. die Vegetationsänderungen dort zu dokumentieren.
Naturschutzfachlich ist das Ergebnis zwiespältig. Positiv sehe ich, dass da ein Weidesystem entstanden ist, das seinesgleichen sucht, und daher im Meer der verbrachenden und zuwachsenden pannonischen Trockengebiete was Einzigartiges wird bzw. bereits ist.
Schön wärs, wenn ein paar der Viecher vielleicht einmal in nicht so erosionsgefährdete, weniger steile Trockengebiete verfrachtet würden und dort ihr Werk vollbringen könnten. Wobei aber die Gefahr bestünde, dass sie sich als Neozoen ungehindert ausbreiten könnten. Am Berg sind sie allerdings nach wie vor streng konservativ an den Felshang gebunden, von dem aus sie die Nahrungsgänge ins nahe Umfeld unternehmen. Der Bestand wächst weiter.
Und besonders ratsam wär´s, dem entstandenen Ökosystem das Ziesel beizufügen, das ohnehin in der Region grad ausstirbt oder ausgestorben ist (siehe Flugfeld Spitzerberg). Gibt eh immer wieder - aus meiner Sicht rechtsgrenzwertige - Übersiedlungsaktionen in Wien, da könnt man gleich ein paar abzweigen.
Es folgt noch Teil2.
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
Teil 2:
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
Diese völlig frei dort herumwandernde Herde ist nun aufgrund der MKS Schutzzonen eigentlich ein nicht sehr idealer Zustand. Noch dazu wo ja am Braunsberg massenhaft Besucher sind. Ganz offensichtlich ist das der BH egal oder sie kennen die wilde Herde nicht.
LG Markus
LG Markus
- Jürgen Baldinger
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Re: Beweidungsregime im NSG Braunsberg bei Hainburg
Jedenfalls ist laut dortigem Tiergesundheitsdienst die zuständige Behörde in NÖ punkto MKS die Abteilung Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle (LF 5). Wie prophylaktisch vorgegangen wird, weiß ich nicht, aber noch gilt Österreich als seuchenfrei, hier übrigens ein Lageüberblick.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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